Schlagabtausch um die Führung beim Auftakt in die Rallye-WM-Saison 2016: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia haben bei der Rallye Monte Carlo im Polo R WRC die Führung erobert. Dabei lieferte sich das dreimalige Weltmeister-Duo ein packendes Duell mit Kris Meeke/Paul Nagle. Zwischen den beiden Kontrahenten wechselte auf den ersten acht Wertungsprüfungen der "Monte" bereits fünfmal die Führung. Ogier und Meeke sind zudem die einzigen beiden Fahrer, die stets unter den Top drei der Prüfungsbestzeiten rangierten.

Erst auf der abschließenden Prüfung des Tages, "Les Costes-Chaillol", übernahmen Ogier/Ingrassia erneut die Spitze. "Das ist ein aufregendes und spannendes Duell mit Kris Meeke zum Auftakt der ‚Monte'. Er war heute schnell unterwegs. Ich bin mit dem Tag insgesamt absolut zufrieden", sagte Ogier. "Bis auf einen kleinen Fehler auf der zweiten Prüfung am Morgen haben Julien und ich einen guten Rhythmus gefunden. Die Bedingungen waren größtenteils gut, nur auf der siebten Prüfung war es etwas tückisch und ich habe es vorsichtiger angehen lassen. Der Vorsprung von Kris und mir auf die Konkurrenz sieht zwar komfortabel aus, aber bei der ‚Monte' ist kein Vorsprung sicher - da kann immer noch alles passieren."

Die Rallye Monte Carlo gilt als die Königin aller Rallyes, Foto: Volkswagen Motorsport
Die Rallye Monte Carlo gilt als die Königin aller Rallyes, Foto: Volkswagen Motorsport

Latvala und Mikkelsen auf Rang drei und vier

Das herausragende Zwischenergebnis für Volkswagen komplettierten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Andreas Mikkelsen/Anders Jäger auf den Plätzen drei und vier. Dabei waren die Bedingungen auch am Freitag der typisch-knifflige "Monte"-Mix. Der permanente Wechsel von blankem Eis auf teils trockenen, teils nassen Asphalt hielt die Fahrer und Beifahrer entsprechend in Atem.

"Alles läuft planmäßig", erörterte Latvala. "Es war von Anfang an nicht mein Ziel, um den Sieg bei dieser Rallye zu kämpfen, sondern mein eigenes Rennen zu fahren. Und genau das mache ich. Die Bedingungen waren über den ganzen Tag schwierig, da es einen steten Wechsel zwischen sehr trockenen und eisigen Passagen gab. Vielleicht war ich hier und da etwas zu vorsichtig, aber über den Nachmittag habe ich meinen Rhythmus gefunden und das haben auch die Zeiten widergespiegelt. Bis zur Siegerehrung am Sonntagnachmittag in Monte Carlo ist es noch ein weiter Weg, aber dort mit auf dem Podium zu stehen, wäre ein toller Einstieg in die Saison."

Mikkelsen verliert durch Dreher viel Zeit

"Der Tag war alles in allem okay für uns. Wir haben super angefangen, haben nur hier und da mit etwas zu viel Vorsicht Zeit liegen gelassen", sagte der viertplatzierte Mikkelsen. "Mein neuer Beifahrer Anders Jäger und ich haben als neues Duo schnell einen Rhythmus gefunden. Sein Timing ist perfekt. Am Nachmittag hatte ich auf der zweiten Prüfung der Schleife einen Dreher, als das Heck urplötzlich ausbrach. Wir mussten wenden - das hat viel Zeit gekostet. Von diesem Fehler abgesehen, sind wir mit unserer Leistung zufrieden."

Am Samstag wartet der längste Tag der Rallye Monte Carlo auf die Teilnehmer. Bei fünf Wertungsprüfungen, darunter die berühmt-berüchtigte "Sisteron-Throard", stehen 173,96 Kilometer gegen die Uhr auf dem Programm - also etwa die Hälfte der Gesamtdistanz. Am Abend wechselt der Servicepark zudem von Gap in den französischen Seealpen in den Hafen von Monaco und fordert das Team und die Logistiker.