Sebastien Ogier hat sich bei der Rallye Spanien zurückgemeldet und die verlorene Führung wiedererobert. Der Volkswagen-Pilot beendet den Schotter-Tag in Spanien 4,0 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala und 11,3 Sekunden vor Ford-Pilot Ott Tänak. Die drei Piloten hatten sich über den Freitagnachmittag einen harten Kampf um die Spitze geliefert, der zunächst zugunsten von Latvala ausging. Auf der langen Terra Alta schlug Ogier allerdings zurück und ging wieder auf Rang eins.

Reifenabnützung entscheidend

Bei konstant sonnigen und warmen Bedingungen fanden die vier letzten Schotter-Prüfungen der Rallye Spanien statt. Beinahe alle Piloten entschieden sich auf der Nachmittagsschleife für sechs harte Reifen, lediglich Sebastien Ogier, Andreas Mikkelsen und Thierry Neuville nahmen statt eines harten, einen weichen Pneu mit. Die richtige Entscheidung, wie sich für Ogier spätestens mit der Bestzeit auf Terra Alta herausstellte - für den Weltmeister aber nicht genug.

"Ich habe es versucht. Wir wollten einen Unterschied schaffen, aber die Reifenabnützung war nicht genug", erklärte Ogier, der 7,2 Sekunden vor Latvala das Ziel sah. Dennoch das optimale Ergebnis für den Weltmeister, der als erster Starter den großen Nachteil des Streckensäuberns hatte.

Der geschlagene Latvala sprach von vielen Spurrillen und Dreck auf der Strecke, weshalb er nicht wie im ersten Durchgang am Vormittag fahren konnte. "Ich machte auch ein paar Fehler zuvor, aber viel besser hätte ich nicht fahren können. Wir sind bei der Pace - viel besser als letztes Jahr - also ist alles möglich", schickte der Finne eine Kampfansage an Ogier.

Ott Tänak nutzte seine gute Startposition zu zwei Bestzeiten, Foto: Sutton
Ott Tänak nutzte seine gute Startposition zu zwei Bestzeiten, Foto: Sutton

Tänak verliert

Ford-Pilot Ott Tänak hätte am Freitag in Spanien für eine kleine Sensation sorgen können. Der Este setzte am Nachmittag zwei Bestzeiten. Er ging an Ogier vorbei auf Rang zwei und war bei der zweiten Zwischenzeiten auf Terra Alta sogar schneller als der Franzose - die Führung winkte. Letztlich schloss er die Prüfung 13.6 Sekunden hinter Ogier ab und fiel auf Rang drei im Gesamtklassement zurück. "Meine Reifen gingen im Asphalt-Bereich kaputt", erklärte Tänak. "Aber wir hatten erneut einen guten Tag und haben gezeigt, dass wir auf Schotter eine gute Pace haben."

In den spannenden Dreikampf um die Spitze mischte sich auch Lokalmatador Dani Sordo ein. Bis zur letzten WP lag der Hyundai-Pilot in Schlagdistanz zur Spitze, büßte allerdings 19 Sekunden ein. Auf das Podest fehlen dem Spanier nach Tag eins 15.6 Sekunden. "Heute war ein schwieriger Tag. Wir wollten eigentlich die Volkswagen hier herausfordern. Nun werde ich morgen mein Bestes geben", sagte Sordo etwas enttäuscht.

Mads Östberg erlebte einen Tag mit Höhen und Tiefen, Foto: Sutton
Mads Östberg erlebte einen Tag mit Höhen und Tiefen, Foto: Sutton

Kampfgruppe um Rang fünf

Hinter Sordo entbrannte über den Nachmittag ein Dreikampf zwischen Mads Östberg im Citroen, Andreas Mikkelsen von Volkswagen und Hayden Paddon im zweiten Hyundai. Der Unterschied zwischen den Piloten auf den Rängen fünf, sechs und sieben beträgt 7,7 respektive 0,9 Sekunden. Östberg setzte auf WP7 die Bestzeit, büßte auf der langen Terra Alta nach einem Schaden an der Radaufhängung aber wieder 14.9 Sekunden ein.

Die Top-10 werden von Kris Meeke im Citroen, Hyundai-Pilot Thierry Neuville und Ford-Mann Elfyn Evans komplettiert.

Für die Etappen am Samstag und Sonntag werden die Autos nun auf Asphalt umgebaut. Die Teams haben dafür pro Auto 75 Minuten Zeit.