Sebastien Ogier ist vierfacher Weltmeister. Der Volkswagen-Pilot machte mit seinem dritten Sieg bei der Rallye Spanien den Titel dingfest. Das Podest komplettierten die beiden Hyundai-Piloten Dani Sordo und Thierry Neuville.

Duell Ogier vs. Sordo

Vom ersten Tag der Rallye an entwickelte sich an der Spitze ein Duell zwischen Dani Sordo und Sebastien Ogier. Durch heftigste Regenfälle gestalteten sich die Bedingungen am Freitag auf Schotter äußert schwierig und rutschig. Hyundai-Pilot Sordo profitierte von seiner besseren Startposition und zog Sekunde um Sekunde weg. Sobald es am Samstag allerdings auf Asphalt ging und die Sonne zum Vorschein kam, verzweifelte der Spanier an den Zeiten des nun vierfachen Weltmeisters. Bereits am Abend ging Ogier an die Spitze und verteidigte seine Führung am Sonntag eindrucksvoll.

Mit seinem 37. Karriere-Sieg in der WRC war es vollbracht: Ogier steigt in die Riege der ganz Großen seines Sports auf. Lediglich Juha Kankkunen und Tommi Makinen sowie Sebastien Loeb schafften in ihrer Karriere vier WM-Titel. "Es war eine harte, aber fantastische Saison", strahlte Ogier im Ziel. "Ich möchte mich bei meinem Team bedanken! Wir hatten über das ganze Wochenende ein perfektes Auto. Ich hatte so viel Spaß hinter dem Lenkrad. Ich musste nach vergangenem Jahr sehr viel an diese WP denken, aber jetzt ist es fantastisch."

Sordo ohne Chance gegen Ogier

Dani Sordo wurde Zweiter bei seiner Heimrallye in Spanien, Foto: Sutton
Dani Sordo wurde Zweiter bei seiner Heimrallye in Spanien, Foto: Sutton

"Bei jeder anderen Rallye hätte ich mich über Rang zwei sehr gefreut, aber hier ist es eine andere Geschichte", erklärte Sordo bei seinem Heimevent. Er kämpfte mit dem Messer zwischen den Zähnen, doch sein Hyundai war nicht mehr so stark wie noch bei der letzten Rallye auf Korsika. Das gute Mannschaftsergebnis machte Thierry Neuville mit Rang drei, Hayden Paddon auf Platz vier sowie Kevin Abbring in der "alten Generation" des Hyundai i20 WRC als Siebter perfekt.

Auf Rang fünf kam Mads Östberg als bester Ford-Pilot ins Ziel. Sein Teamkollege Eric Camilli war am Samstagnachmittag durch technische Probleme ausgeschieden und unter Rally2-Reglement zurückgekehrt. Platz sechs sicherte sich Ott Tänak im DMACK-Ford Fiesta RS WRC. Der Este sorgte am Donnerstag für die erste Überraschung der Rallye, als er die Zuschauerprüfung in Barcelona gewann und in Führung ging. Probleme mit seinem Auto warfen ihn im Verlauf des Events allerdings zurück.

Die Top-10 wurden von WRC2-Sieger Jan Kopecky und seinem Markenkollegen Pontus Tidemand sowie dem Citroen-Piloten Craig Breen komplettiert.

Favoritensterben in Spanien

Für die dramatischsten Szenen der Rallye sorgte Vorjahressieger Andreas Mikkelsen. Der Norweger lag in seinem Volkswagen auf Rang drei und wollte den Podestplatz verteidigen, als er in einer Kurve etwas zu weit nach außen getragen wurde und spektakulär abflog. "Gleich beim Einfahren in die Kurve merkte ich, dass das nicht die Kurve war, in die ich pushen wollte. Ich habe es sofort realisiert. Dann ging es nur noch darum, dass die Leitplanke das Auto an einer sicheren Stelle erwischt", erklärte er später im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Sein Polo R WRC war zu stark beschädigt, um ihn im Servicepark zu reparieren, weshalb kein Start unter Rally2 möglich war.

Den ersten großen Rückschlag erlebte Volkswagen bereits am Freitag. Jari-Matti Latvala ließ mit einigen Bestzeiten aufhorchen und arbeitete sich konstant in Richtung Spitze nach vorne. Auf der ersten Prüfung des Nachmittags allerdings das Aus. In einer Rechtskurve berührte er die Leitplanke und brach sich die Radaufhängung seines Polo R WRC. Er kehrte am Samstag unter Rally2-Reglement zurück, mehr als Rang 14 war allerdings nicht mehr möglich.

Eine vollkommene Chaos-Rallye erlebte Kris Meeke. Der Citroen-Pilot war bei der Rallye Spanien am Start, um Erfahrungen für das kommende Jahr zu sammeln. Bereits auf der ersten Prüfung am Freitag überschlug sich der Nordire und verlor viel Zeit auf die Spitze. Eine Weiterfahrt war dennoch möglich. Am Samstag die nächsten Dramen. Zuerst ereilte ihn ein Reifenplatten, bevor er sich am Nachmittag drehte und die Front seines Autos beschädigte. Das endgültige Aus folgte auf der Eröffnungsprüfung des Finaltages. Meeke blieb mit einem Motorschaden liegen und schied aus. "Solche mechanischen Probleme passieren sehr selten! Aber wir müssen das Positive sehen, von den Fehler lernen und weitermachen", twitterte Meeke nach seinem Aus.