Nach der ersten Hälfte des Marathon-Samstags der Rallye Deutschland liegt Sebastien Ogier nach wie vor an der Spitze. Der zweifache Weltmeister konnte seine Führung auf Teamkollege Jari-Matti Latvala auf 18,5 Sekunden ausbauen. Andreas Mikkelsen auf Rang drei liegt bereits mehr als eine Minute zurück. Das ist vor allem der mehr als 45 Kilometer langen Panzerplatte zu verdanken, der gefürchteten Prüfung auf dem Truppenübungsplatz Baumholder.

Die Piloten taten sich schwer, ohne Zwischenzeiten die richtige Pace zu finden und ihre Reifen weder zu viel noch zu wenig zu beanspruchen. Am besten gelang das Vabanque-Spiel Ogier, der eine klare Bestzeit erzielte - die elfte in 13 Prüfungen, die bislang gefahren wurden. Nur Latvala war zwei Mal schneller als der Franzose. Auf der Panzerplatte war er mit der Abstimmung des Polo R WRC allerdings nicht zufrieden und verlor dadurch Zeit.

Im Duell der beiden Hyundai-Piloten um Platz vier hat zum Mittagsservice Dani Sordo die Nase vorne, nachdem zwischenzeitlich Thierry Neuville an ihm vorbeigegangen war. Dieser verlor auf der Panzerplatte aufgrund von Untersteuern und Problemen mit den Bremsen sein Selbstvertrauen. "Es ist gut, an Thierry vorbeizukommen, aber die Pace der Spitze ist verrückt", sagte Sordo.

Auf den Plätzen sechs und sieben finden sich wieder zwei Markenkollegen: die beiden M-Sport-Piloten Elfyn Evans und Ott Tänak. Evans überraschte am Morgen auf der ersten Prüfung des Tages mit der zweitschnellsten Zeit hinter Ogier. Tänak hatte auf Bosenberg 1 damit zu kämpfen, dass sich eine Onboard-Kamera gelöst hatte und im Fußraum herumrutschte.

Abgelenkt war auch Mads Östberg, der nach der Hälfte des zweiten Tages der Rallye Deutschland Platz acht belegt. Nach einem heftigen Schlag spürte er Vibrationen im Auto. Zudem flog er auf der Panzerplatte weit über eine Kuppe und landete unsanft. Immerhin konnte er Hayden Paddon hinter sich lassen, dessen Mangel an Erfahrung auf Asphalt auf der Panzerplatte besonders deutlich wurde.

Stephane Lefebvre sorgte für eine Überraschung, Foto: Sutton
Stephane Lefebvre sorgte für eine Überraschung, Foto: Sutton

Hinter ihm konnte sich Stephan Lefebvre weiter in den Top-10 halten und sorgte zudem für eine Überraschung: auf der kurzen Arena Panzerplatte 2 war er Zweitschnellster hinter Ogier, nur 0,5 Sekunden fehlten ihm auf den Weltmeister.

Für Robert Kubica ist der Tag schon beendet. Der Pole blieb nach 17,8 Kilometern auf der Panzerplatte stehen. Er lädierte sich an einem der gefürchteten Hinkelsteine ein Rad an seinem Ford Fiesta RS WRC.

Die Top-10 in der Übersicht:

1. Ogier (Volkswagen) 2:08:26.5 Stunden
2. Latvala (Volkswagen) +18.5 Sekunden
3. Mikkelsen (Volkswagen) +1:07.0 Minuten
4. Sordo (Hyundai) +1:42.6
5. Neuville (Hyundai) +1:49.3
6. Evans (Ford) +2:01.2
7. Tänak (Ford) +2:17.8
8. Östberg (Citroen) +2:18.3
9. Paddon (Hyundai) +2:53.0
10. Lefebvre (Citroen) +3:42.5