Sebastien Ogier ist wieder da. Der Franzose schnappte sich nach zwei sieglosen Rallyes wieder den Platz an der Sonne in Australien. Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala versuchte aber bis zur letzten Prüfung, den zweiten Australien-Erfolg des Weltmeisters zu verhindern. Im Ziel trennten die beiden nur 6,8 Sekunden. "Julien und ich haben versucht, unseren knappen Vorsprung gegenüber Jari-Matti bis ins Ziel zu kontrollieren – und es hat geklappt", jubelte Ogier und freute sich über das spannende Duell.

Mit einem Dreifachsieg durch den Podestplatz von Andreas Mikkelsen war das Glück bei Volkswagen perfekt. " Einfach fantastisch, ich freue mich extrem für unser Team! Sie haben es so sehr verdient. Das Gefühl ist schwer in Worte zu fassen", sagte Ogier. Sein Ziel bleibt aber klar: die Verteidigung seines Weltmeistertitels. Mit mittlerweile 50 Punkten Vorsprung auf Latvala muss der Franzosen bei seiner Heimrallye lediglich sechs Punkte mehr als der Finne holen, um den Titel erneut einzufahren. Wie das am besten passieren sollte, weiß Ogier genau. "Jetzt fehlt mir noch ein Sieg, um auch den Fahrer-Titel zu holen. Wenn mir das in Frankreich gelingt, wäre das grandios."

Jari-Matti Latvala hat 50 Punkte Rückstand in der WM, Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala hat 50 Punkte Rückstand in der WM, Foto: Sutton

Genau das möchte Latvala um jeden Preis verhindern und weiter selbst im Titelrennen bleiben. In Australien verpasste der Finne die Chance, Punkte auf seinen Teamkollegen gutzumachen - trotz Kampf bis zum letzten Meter. "Miikka und ich haben versucht, Sébastien und Julien bis zum Schluss unter Druck zu setzen, aber sie waren nicht zu schlagen", musste Latvala eingestehen.

Für den Finnen blieb somit erneut nur Rang zwei, obwohl er am Samstag zwischenzeitlich sogar die Führung übernommen hatte. Durch die falsche Reifenwahl auf der längsten Prüfung der Rallye, Nambucca, verlor Latvala mehr als 13 Sekunden und damit die Führung. Er hatte aufgrund des prognostizierten Regens zwei harte und zwei weiche Reifen im Gepäck, Ogier setzte auf drei harte Reifen. "Leider hat mich eine falsche Reifenwahl die wohl entscheidenden Sekunden gekostet, selbst den Sieg zu holen", ärgerte sich der WM-Zweite auch noch einen Tag später.

Mikkelsen mitten im Nirgendwo

Andreas Mikkelsen sicherte mit Rang drei seine vierte Podestplatzierung in der WRC. Durch mehr als eine Minute Rückstand auf Latvala und eine halbe Minute Vorsprung auf Kris Meeke, hieß es für den Norweger aber nur noch: Platz drei sicher ins Ziel bringen. "Mittendrin im Nirgendwo ging es darum, das Tempo so zu kontrollieren, dass wir keinen Fehler machen und das Resultat nach Hause bringen", erklärte der VW-Pilot, der hochzufrieden aus Australien abreist. "Vor der Rallye hatte ich mir vorgenommen, den Abstand zu Platz vier in der WM zu verteidigen. Jetzt haben wir ihn sogar ausgebaut. Ich freue mich riesig über mein viertes Podiumsresultat in diesem Jahr. Heute ist einfach ein großartiger Tag."