Corona erfrischt nicht nur Menschen: Nach dem offiziellen Ende der Rallye Mexiko war die Action noch lange nicht vorbei. Auf der Verbindungsetappe vom Ende der letzten Prüfung zum Service Park blieb Thierry Neuville mit seinem Hyundai i20 stehen. Als er die Motorhaube öffnete, stellte er fest, dass der Kühler Flüssigkeit verliert. "Wir waren vielleicht drei oder vier Kilometer auf der Verbindungsetappe gefahren, als ich gesehen habe, dass die Motortemperatur sehr hoch war. Da war mir klar, dass wir ein Problem haben", berichtete er der offiziellen Webseite der WRC.

Ob das mit Champagner wohl auch so gut geklappt hätte?, Foto: Twitter/Colin Clark
Ob das mit Champagner wohl auch so gut geklappt hätte?, Foto: Twitter/Colin Clark

Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul konnten das Leck stopfen, doch nun brauchten sie noch Flüssigkeiten zum Wiederbefüllen des Kühlers. Kurzerhand nahmen sie das Corona, das sie anstelle von Champagner bei der Siegerehrung erhalten hatten, und füllten es in den Kühler. Nach ein paar Kilometern mussten sie ein weiteres Mal anhalten, da der Motor nach mehr Erfrischung verlangte. Schließlich schafften sie es jedoch in den Serivce Park. Hätte Neuville die 33 Kilometer lange Strecke nicht aus eigener Kraft bewältigt, hätte er seinen dritten Platz verloren.

Vier mal Zwei - Volkswagen dominiert weiter: Im 16. WM-Einsatz gab es für Volkswagen zum vierten Mal einen Doppelsieg zu feiern. Saison-übergreifend war es für Volkswagen der siebte Sieg in Folge - das ist die zweitlängste Siegesserie in der Geschichte der WRC. In der Hersteller-WM liegt VW mit 115 Zählern 55 Punkte vor Citroen. Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala haben sich mit 63 beziehungsweise 60 Punkten ebenfalls bereits von ihren Konkurrenten abgesetzt. Mads Östberg als stärkster Verfolger hält bei 32 Punkten.

Kubica steht Kopf: Gleich zwei Mal legte Robert Kubica seinen Boliden aufs Dach. Auf einer der kniffligen Prüfungen in den mexikanischen Bergen mag das noch verständlich erscheinen. Ein Überschlag auf einer Zuschauerprüfung ist dagegen - gelinde gesagt - peinlich. Aber Kubicas Motto lautet ja, Erfahrungen zu sammeln. Den Punkt kann er nach der Rallye Mexiko abhaken.

Mikkelsen und die Rallye Mexiko - keine Freunde: Für Andreas Mikkelsen lief es auch nicht viel besser. Seine Zeiten waren ansehnlich und er lag auf Rang zwei, als er auf El Chocolate zu schnell in eine Kurve fuhr, einen Stein traf und sich die Aufhängung brach. Doch damit nicht genug der Probleme. Nach dem Restart unter Rally2-Regeln am Samstag überschlug sich Mikkelsen, als er eine Kurve schnitt und von einem Loch ausgehebelt wurde. Und wieder hieß es vorzeitig: Feierabend! Immerhin konnte er im Gegensatz zu Kubica am Sonntag einen weiteren Versuch starten, da es den VW-Mechanikern gelang, den stark ondulierten Polo R WRC innerhalb der vom Reglement vorgeschriebenen drei Stunden wieder flott zu machen.

Doping? Nicht bei Volkswagen!: Das Weltmeisterteam wollte in Mexiko kein Risiko eingehen und verpflichtete Koch Daniel Zillgen dazu, nur Fleisch aus den USA oder Argentinien zu reichen. Denn in mexikanischem Fleisch findet sich bisweilen das Medikament Clenbuterol, das auf der Dopingliste steht und die Fahrer damit in Bedrängnis bringen könnte.