Nach den ersten vier Prüfungen am Morgen des zweiten Tags der Rallye Mexiko liegt Mads Östberg 3,3 Sekunden vor Weltmeister Sebastien Ogier an der Spitze. Rang drei belegt Mikko Hirvonen vor seinem Landsmann Jari-Matti Latvala. Auf den Plätzen fünf und sieben folgt mit Kris Meeke und Elfyn Evans ein Duo aus Großbritannien. Dazwischen schiebt sich Robert Kubica. Martin Prokop, Thierry Neuville und Benito Guerra komplettieren die Top-10.

Der Morgen des zweiten Tags war geprägt von Staubwolken. Da der Wind den von vorausfahrenden Fahrzeugen aufgewirbelten Staub nicht wegzuwehen vermochte und die Sonne die Sicht zusätzlich erschwerte, entschieden die Organisatoren, den Startabstand von zwei auf drei Minuten zu erhöhen.

Mit Staubwolken hatte Latvala kein Problem, da er als WM-Führender als Erster auf die Pisten musste. Dafür fand er keine sauberen Fahrlinien vor und musste den losen Schotter auf den Strecken erst herunterfahren. Dennoch waren von ihm kaum Klagen zu hören. "Es war ein wirklich guter Morgen. Es war nicht einfach - ich bin hier schließlich nicht im Urlaub - aber jetzt können wir in den Servicepark fahren und ich glaube, dass es heute Nachmittag etwas leichter sein wird. Zumindest wird es ein paar saubere Linien geben und bessere Traktion, sowohl in den Brems- als auch Beschleunigungszonen." Für den nach ihm startenden Ogier stellten sich die Verhältnisse auf den Pisten nicht viel anders dar.

Großer Profiteur war Östberg, der bis auf die letzte, nur sehr kurze Zuschauerprüfung keinerlei Probleme hatte. "Ein sehr guter Start. Ich bin sehr zufrieden. Das Auto funktioniert gut und ich bin im Soll. Ich habe Spaß und das hilft auch", meinte er. Auf der Zuschauerprüfung Parque Gto Bicentenario überhitzte sein Motor, da Beifahrer Jonas Andersson vergaß, die Abdeckung vom Kühler zu nehmen, die dazu dient, den Motor während der Verbindungsetappen warm zu halten.

Bei Hirvonen war es ein Reifenschaden gleich auf der ersten Prüfung des Tages, Los Mexicanos, der etwas Zeit kostete. Zudem haderte der Ford-Pilot mit dem Setup. Bei M-Sport-Kollege Kubica zickte die hydraulisch verstärkte Gangschaltung, der Pole vermutete Überhitzung als Ursache. Da er nach seinem schweren Rallyeunfall nur wenig Kraft in der rechten Hand hat, schaltet er mit einem speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmten System, auf das er auf El Chocolate knapp 30 Kilometer lang verzichten musste.

Andreas Mikkelsen hat bereits Feierabend., Foto: Volkswagen Motorsport
Andreas Mikkelsen hat bereits Feierabend., Foto: Volkswagen Motorsport

Der 44,03 Kilometer lange Klassiker El Chocolate, die höchste Prüfung der Rallye, wird 2014 in einer neuen Variante gefahren. Die ersten 25 Kilometer sind wie im letzten Jahr, die letzten 19 Kilometer wurden zuletzt 2011 unter dem Namen Ortega gefahren. Mit der Höhe von mehr als 2.600 Metern hatte vor allem Chris Atkinsons Hyundai zu kämpfen, bei dem der Schalter für das Anti-Lag-System abfiel. Fortan musste das System mit einer Zange eingeschaltet werden. Hinzukam auf der vierten Prüfung des Tages, Las Minas, eine gebrochene Aufhängung. "Es passierte in einer langen Linkskurve. Ich habe etwas Seltsames gespürt - ich dachte, es wäre ein Reifenschaden. Wir haben nichts getroffen", berichtete der Australier. Rang 13 zum Mittagsservice ist die traurige Bilanz.

Die ersten Ausfälle sind auch bereits zu verzeichnen. In der WRC erwischte es Andreas Mikkelsen, der mutmaßlich einen Stein traf und sich dabei die Aufhängung an seinem Polo R WRC brach. Sein Team versucht nun, den Boliden für einen Start unter Rally2-Regeln am Samstag wieder fit zu machen. Feierabend haben auch Ott Tanak, der am Vorabend mit der zweitschnellsten Zeit auf der Zuschauerprüfung in Guanajuata für Aufsehen gesorgt hatte, und Nicolas Fuchs. Tanak kam von der Strecke ab und verlor sein linkes Vorderrad. An Fuchs' Ford Fiesta RRC brach ein Aufhängungsarm.

Am Nachmittag nehmen die Piloten die Prüfungen vom Vormittag ein weiteres Mal unter die Räder. Hinzukommt eine etwas mehr als zwei Kilometer lange Sonderprüfung, die zwei Mal gefahren wird.

Die Top-10 zum Mittagsservice

1. Östberg (Citroen) 52:24.6 Minuten
2. Ogier (Volkswagen) +3.3
3. Hirvonen (Ford) +11.3
4. Latvala (Volkswagen) +19.2
5. Meeke (Citroen) +25.0
6. Kubica (Ford) +1:00.6
7. Evans (Ford) +1:14.4
8. Prokop (Ford) +1:33.7
9. Neuville (Hyundai) +1:36.2
10. Guerra (Ford) +2:35.9