Die Rallye Schweden, die vom 5. bis zum 8. Februar steigt, ist das einzige Event des Jahres, das sich als wirkliche Schnee-Rallye bezeichnen kann. Durch diese klare Charakterisierung wird es rund um Karlstad, wo das Zentrum der Rallye sein wird, nicht die Vielzahl an Fehlentscheidungen in Bezug auf die Reifen geben, wie dies noch in Monte Carlo der Fall war. Die spannendste Frage ist, ob Sebastien Ogier erneut triumphiert oder aber die Skandinavier zurückschlagen.

Loeb und Ogier sind die einzigen Mitteleuropäer in der Siegerliste., Foto: Sutton
Loeb und Ogier sind die einzigen Mitteleuropäer in der Siegerliste., Foto: Sutton

Der Weltmeister und seine Mitstreiter werden insgesamt knapp 324 gewertete Kilometer absolvieren und abends in den Servicepark zurückkehren, der erneut auf dem Flughafen Hagfors aufgebaut wird. Diesen findet man ca. 300 Kilometer westlich von Stockholm. Ein Teil des zweiten Tages der 'Rallye Schweden' wird allerdings im Nachbarland Norwegen stattfinden. Damit bekommt das Land, das bis 2009 selbst Ausrichter eines WM-Laufes war, wenigstens die Möglichkeit, die Boliden kurz zu betrachten.

Ansonsten wird es weder für Zuseher noch Fahrer ein wirklich entspanntes Vergnügen, denn die Temperaturen werden am Wochenende um den Gefrierpunkt erwartet. Das schreckt die wenigsten ab, gilt es doch zu beobachten, wie die Piloten ihre WRCs mit Höchstgeschwindigkeiten durch den Schnee peitschen. Mit Zelten, Lagerfeuern und warmen Getränken harren die Fans stundenlang neben den Strecken aus. Auch den Fahrern wird mit Heizung im Auto und wärmeren Schuhen ein wenig Komfort geboten.

Die Spikereifen sorgen für Grip - sofern es nicht zu warm ist., Foto: Volkswagen Motorsport
Die Spikereifen sorgen für Grip - sofern es nicht zu warm ist., Foto: Volkswagen Motorsport

Dennoch sehen sich die Piloten bei diesen Temperaturen schwierigen Bedingungen gegenüber. Helfen werden dabei die Winter-Spikereifen, die als einzige zur Verfügung stehen. Sie sollen sich durch die lose Schneeschicht in den gefrorenen Boden rammen. Schwierig wird es für die Piloten allerdings, wenn die Temperaturen steigen und das Eis einer freigelegten Schotterschicht weicht. Das könnte zum Abreißen der Spikes von den Reifen führen.

Als Favorit geht Weltmeister Sebastien Ogier ins Rennen, der im vergangenen Jahr in Schweden den ersten Sieg des VW Polo R WRC einfuhr und sich zudem als gerade einmal zweiter Mitteleuropäer nach Sebastien Loeb in die von Skandinaviern dominierte Siegerliste eintrug. Konkurrenz erhält er von Teamkollege Jari-Matti Latvala, der 2008 und 2012 die Rallye Schweden gewann. Auch M-Sport-Pilot Mikko Hirvonen war bereits zwei Mal in Schweden erfolgreich. Auf einen Triumph wartet Citroen-Pilot Mads Östberg zwar noch, nach drei Podestplätzen in Folge bei der Rallye Schweden will er jedoch um den Sieg mitkämpfen.

Die großen Unbekannten sind 2014 die Schnee-Neulinge, unter denen sich mit Robert Kubica und Kris Meeke prominente Namen befinden. Kubica beeindruckte bei der Rallye Monte Carlo mit seiner Pace und auch Meeke stellte bereits unter Beweis, dass er viel aus seinem Boliden herausholen kann. Für Thierry Neuville und Juho Hänninen, der das Cockpit von Dani Sordo übernimmt, ist eine Schneerallye zwar nichts Neues, doch der Hyundai i20 kam bei der Rallye Monte Carlo nur auf wenige Wettkampfkilometer, weshalb die Zielankunft Priorität hat.