Nachdem er bei der Rallye Monte Carlo seinen sechsten Platz auf der letzten Prüfung wegen eines Elektronikproblems verloren hatte, will Mikko Hirvonen in Schweden wieder angreifen. Zehn Mal ging der Finne, der auf einem gefrorenen See einst das Fahren lernte, bereits beim Klassiker an den Start. 2010 und 2011 war er mit Ford und M-Sport siegreich. Fünf Mal kletterte er insgesamt aufs Podest.

Nach einem Test fühlt sich Hirvonen gut. "Wir wussten aus Erfahrung, dass der Fiesta auf den Hochgeschwindigkeitsabschnitten wirklich stark sein würde und es war großartig zu sehen, dass ich sofort wieder das gleiche, gute Gefühl hatte", schwärmte er. Dass für die diesjährige Ausgabe der Rallye Schweden eisige Temperaturen und viel Schnee angekündigt sind, bedeutet für Hirvonen "zusätzlichen Spaß". "Es gibt nichts Besseres, als wenn du dein Auto bei hoher Geschwindigkeit von einer Schneewehe abprallen lässt."

Kein Geheimrezept für den Sieg

Allerdings glaubt er, dass es knifflig werden könnte, wenn nicht viel Eis unter der Schneedecke ist. "Das bedeutet, dass viel Schotter durch den Schnee kommen wird, was das Reifenmanagement wirklich wichtig macht", erklärte er. Vor allem die Spikes nutzen sich bei Kontakt mit Schotter schnell ab und die Traktion geht in den Keller.

Zuletzt war Mikko Hirvonen 2011 siegreich., Foto: Sutton
Zuletzt war Mikko Hirvonen 2011 siegreich., Foto: Sutton

Es gebe kein Geheimrezept dafür, die Rallye Schweden zu gewinnen, betonte Hirvonen. "Es war früher mal so, dass die Skandinavier im Vorteil waren, aber ich denke, das letzte Jahr hat bewiesen, dass das nicht mehr der Fall ist und hier jeder schnell sein kann", spielte er auf den Sieg von Sebastien Ogier an. Was man in jedem Fall brauche, sei Selbstvertrauen in den schnellen Abschnitten. An schmalen Stellen sei dagegen Präzision gefordert.

"Ich hoffe wirklich, dass wir nächste Woche zu unserer Bestform zurückfinden und die Spitzenpositionen angreifen können. Monte Carlo war für uns ein wirklich kniffliges Event. Daher freue ich mich jetzt auf Schweden, wo wir wettbewerbsfähig sein können. Wir sind sicherlich entschlossen, zu zeigen, was wir drauf haben", schloss er.

Warme Füße, warmes Auto

Um Bestleistung abliefern zu können wird Hirvonen ebenso wie Teamkollege Elfyn Evans mit beheizten Stiefeln und Schuhen mit dickeren Sohlen ausgerüstet. Eine Heizung im Auto sorgt zudem für angenehmes Klima. Evans hat damit beste Voraussetzungen, sein Debüt bei der Rallye Schweden zu meistern. "Wir hatten einen wirklich guten Test, der mir mit meinem Selbstvertrauen sehr geholfen hat, aber natürlich wird die Rallye selbst eine vollkommen andere Erfahrung", sagte Evans.

"Ich denke, dass die Art von Schnee, auf die wir treffen werden, der Schlüssel sein wird. Im Moment sieht es so aus, als sollte es in Värmland ziemlich mild sein, das könnte es ziemlich knifflig machen und wir müssen auf die Spikereifen aufpassen. Wir müssen einfach alles so nehmen, wie es kommt, jede Stage für sich und so viel Erfahrung wie möglich sammeln", erläuterte er. Zudem kann er auf den reichen Erfahrungsschatz seines Teamkollegen und dessen Beifahrer Jarmo Lehtinen zurückgreifen, die ihm während der Tests bereits zahlreiche Fragen beantworteten. "Ihre Erfahrung wird für uns nächste Woche unschätzbar sein und ich bin mir sicher, dass sie auch während des Events ihr Wissen mit uns teilen werden."