Sebastien Ogier trat bei der Rallye Finnland in die Fußstapfen seines Landsmanns Sebastien Loeb und sorgte nach dessen zwei Erfolgen in den Vorjahren für den dritten Sieg eines Nicht-Skandinaviers in Folge. Für Ogier war es der zwölfte Sieg seiner Karriere, der fünfte in dieser Saison mit Volkswagen. Er führt mit 181 Punkten die Meisterschaft an und hat damit fast doppelt so viele Zähler auf dem Konto wie seine Verfolger Jari-Matti Latvala und Thierry Neuville.

"Für mich ist ein Traum wahr geworden", berichtete Ogier nach seinem Sieg bei der Rallye Finnland. "Ich bin sehr glücklich. 2010 hatte ich eine gute Pace, aber ich konnte nicht um den Sieg kämpfen. Jetzt habe ich es geschafft." Seine Strategie auf dem Weg zum Erfolg sei es gewesen, sich auf die Meisterschaft zu konzentrieren. "Mein Start in das Event war etwas schwierig, denn ich konnte nicht die beste Pace finden - ich konnte mich nicht konzentrieren", erklärte er. "Auf der zweiten Durchfahrt wurde ich dann schneller, als ich mich mit dem Aufschrieb sicher fühlte." Er habe sich wie immer auf sein Gefühl verlassen. "Wenn ich zögere, dann halte ich mich gerne etwas zurück und warte auf die nächste Gelegenheit."

Ogiers Highlight war ganz klar die Ouninpohja, die er zwei Mal mit Bestzeit absolvierte und bei der zweiten Durchfahrt den Rekord von Mikko Hirvonen um 8,5 Sekunden drückte. Er räumte jedoch ein, dass auch wenn man sich die Stage auf Video angesehen und den Aufschrieb genau studiert hat, das Herz dennoch wie wild klopft. "Als ich mich mit dem Aufschrieb sicher fühlte und wir gepusht haben, hat es viel Spaß gemacht", so Ogier. "Es war fantastisch, diese Prüfung zu fahren und es ist auch ein kleiner Bonus, dass ich jetzt der Rekordhalter bin."

Nach dem Sieg in Finnland könnte Ogier aufgrund seines großen Vorsprungs in der WM bereits in Deutschland den Titel in trockene Tücher bringen. "Mathematisch ist das möglich, aber ziemlich schwierig. Das Wichtigste ist, dass es passiert - mir ist egal wann, ob in Australien, Frankreich oder sogar später", meinte der Franzose. "Wir haben dieses Wochenende gesehen, dass es nicht einfach ist, auch wenn es so aussieht. Jede Rallye ist hart. Thierry und Mads [Östberg] haben sehr gute Arbeit geleistet und Mikko [Hirvonen] ebenso, bevor er seinen Fehler gemacht hat." Ogier geht daher davon aus, dass es bis zum Ende der Saison einen großen Kampf geben wird. Dennoch hofft er auf einen baldigen Titelgewinn, um den Kopf wieder frei zu haben. "Dann kann ich bis ganz ans Limit pushen."