Die zweite Rallye der Saison steht an und für Sebastien Ogier stehen die Vorzeichen nicht schlecht, wenn er sich auf die Reise nach Schweden macht. In Monte Carlo konnte der Franzose beim Debüt des Polo R WRC den zweiten Platz erringen und gilt als Top-Favorit auf den Sieg in Schweden. Allerdings ist es bisher ausschließlich Sebastien Loeb gelungen, die skandinavische Vormacht beim einzigen reinen Schneeevent des Jahres zu brechen.

Sebastien Ogier und sein Co-Pilot Julien Ingrassia , Foto: Volkswagen Motorsport
Sebastien Ogier und sein Co-Pilot Julien Ingrassia , Foto: Volkswagen Motorsport

Ogier selbst will sich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, schließlich ist allgemein bekannt, dass die Rallye Monte Carlo ihre eigenen Gesetze hat. "Warten wir mal ab, was wir auf diesem Untergrund ausrichten können", mahnte der VW-Mann an, der zunächst die ersten Wertungsprüfungen auf Schnee abwarten will. "Ich mag die Rallye Schweden wirklich sehr. Solange die Schnee-Bedingungen gut sind, macht es wirklich viel Spaß, dort zu fahren." Bisher reichte es für Ogier allerdings noch zu keinem Podestplatz rund um Hagfors. Sein bestes Ergebnis feierte der Franzose 2011 im Citroen mit dem vierten Rang. Das hindert ihn aber nicht, weiterhin von diesem Event zu schwärmen. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist recht hoch und der Grip ist mit den Spike-Reifen fantastisch. Ich liebe es einfach, mit einem Rallye-Auto große Drifts auf Eis hinzulegen."

Frieren in Schnee und Eis

In Sachen Erfolg ist sein Teamkollege Jari-Matti Latvala dem Franzosen einen großen Schritt voraus. Der Finne stand bereits zwei Mal auf dem obersten Treppchen und erlebte Einzigartiges. "An die Rallye Schweden habe ich gute Erinnerungen, zum Beispiel an meinen ersten WRC-Sieg überhaupt im Jahr 2008 und natürlich den Sieg im vergangenen Jahr", erzählte Latvala, der sich 2008 damit zum jüngsten Sieger der Geschichte kürte.

Nicht nur die Geschichte trägt dazu bei, dass der Finne sich in jedem Jahr aufs Neue freut, nach Schweden zu reisen. "Es ist eine sehr schnelle und flüssig zu fahrende Veranstaltung über schwedische Waldwege. An dieser Rallye gibt es nichts auszusetzen", strahlte Latvala, der dann doch noch einen Punkt finden konnte: Die Temperaturen. "Es kann dort sehr kalt werden, bis zu minus 20 oder sogar minus 30 Grad."

Viel Erfahrung kann Latvala mit dem Polo auf Schnee allerdings noch nicht aufweisen. Nachdem er erst rund 500 Kilometer mit seinem neuen Arbeitsgerät auf diesem Untergrund zurücklegen konnte, wird er gemeinsam mit Volkswagen im Vorfeld der Rallye noch einen Testtag einlegen. Dieser wird zwar hilfreich sein, einen Gedanken daran, seinen Sieg aus dem Vorjahr zu verteidigen, verschwendet er allerdings nicht. "In dieser Saison ist ein Platz unter den Top Fünf mein Ziel."

So sehr die Fans sich einen Volkswagen-Sieg in Schweden wünschen, Motorsport-Direktor Jost Capito drückt auf die Euphoriebremse. "Jeder im Team ist sich bewusst, dass das gute Resultat aus Monte Carlo noch kein echter Gradmesser dafür ist, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen", so Capito.