Mikko Hirvonen wird es mit Sebastien Loeb nicht leicht haben, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen wird es mit Sebastien Loeb nicht leicht haben, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen fuhr insgesamt 105 Rallyes mit Ford und bekam immer Unterstützung durch das Team. "Ich war immer wirklich glücklich hier. Ich bin seit langer Zeit mit diesem Team und den Menschen zusammen", erklärte der Finne noch vor Kurzem im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Wahrscheinlich schon in dem Wissen, dass es keine gemeinsame Zukunft geben würde. Stattdessen sucht er das Heil in der Flucht und hofft, mit Citroen nun endlich ein Team zu haben, mit dem er Weltmeister werden kann.

Ein Pokerspiel mit schlechtem Blatt. Mikko Hirvonen haftet seit langem der Spitzname 'der ewige Zweite' an. Nie die Weltmeisterschaft errungen und immer nur hinter Sebastien Loeb gelandet. Doch während er von Ford jahrelang als Nummer eins angesehen und behandelt wurde, wird sich die Situation nun wahrscheinlich ändern.

Denn viele Teamkollegen von Sebastien Loeb mussten schon erkennen, dass es nicht reicht, im besten Auto zu sitzen, wenn man den besten Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft an seiner Seite hat. Zuletzt bewies dies Sebastien Ogier, der Loeb Paroli bieten konnte. Er gewann 2011, wie Sebastien Loeb, fünf Rallyes und zeigte starke Leistungen. Dennoch wurde ihm spätestens bei der Rallye Deutschland aufgezeigt, wer die Nummer eins im Team ist und Weltmeister werden soll.

Als er sich erlaubte, gegen diese ungleiche Behandlung im Team Einspruch zu erheben, waren seine Tage beim französischen Autohersteller gezählt. Dieses Schicksal wird auch Mikko Hirvonen blühen, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gegen den achtfachen Weltmeister durchsetzen kann.

Genau das könnte einer der Gründe sein, warum Citroen ihn verpflichtet hat. Das Team brauchte neben seinem Star einen Adjutanten, der bereit ist, sich ohne Beschwerden unterzuordnen, wenn es für Loeb wichtig ist. Hirvonen wird nicht schaffen, was Dani Sordo oder Ogier verwehrt blieb: gleichberechtigte Behandlung neben Sebastien Loeb.

Stattdessen wird er nun, nicht nur in der Weltmeisterschaft, sondern auch im Team der ´ewige Zweite´ sein. Der 31-Jährige kann nur hoffen, dass Loeb in zwei Jahren wirklich seine Rallye-Karriere beendet und er damit die Nummer eins wird. Doch wie die Piloten immer sagen: Es ist noch ein weiter Weg zurückzulegen!

2006 feierte Mikko Hirvonen in Australien seinen ersten Sieg in der WRC - gemeinsam mit Ford, Foto: Sutton
2006 feierte Mikko Hirvonen in Australien seinen ersten Sieg in der WRC - gemeinsam mit Ford, Foto: Sutton

Im Sommer 2011 verlängerte der achtfache Weltmeister Loeb seinen Vertrag mit Citroen und bewies dadurch Treue. Ein Schritt, der dem Franzosen hoch angerechnet wurde. Genau in diesem Punkt bewies Hirvonen keine Konstanz. "Wir haben eine Menge schöner Erinnerungen und es kommen hoffentlich noch ein paar dazu", sagte er in Bezug auf seine lange Zusammenarbeit mit Ford.

Doch anstatt dem Team treu zu bleiben und zu versuchen, Loeb zu schlagen, verließ den 31-Jährigen anscheinend das Vertrauen in sein Ford-Team. Alle Unterstützung und Hilfe scheint vergessen und nur Leistung zählt. Wie herausragend wäre ein Weltmeistertitel mit einem Auto gewesen, dass nicht an die Stärke des Citroen heranreicht. Das wird der 31-Jährige nun nicht mehr erleben. Und ein Titel gegen Loeb bei Citroen, einem Team das dieser führt und seine zweite Heimat nennen kann, wird schwieriger als alles, was Hirvonen bisher schaffen musste.