Jari-Matti Latvala lag vor der letzten Prüfung des Freitags in Spanien an der Spitze. Doch wie schon so oft, konnte er diese Führung nicht in die Nacht retten. Denn in der finalen Nachtprüfung drehte er sich zuerst und verlor dabei 45 Sekunden auf den neuen Spitzenreiter Sebastien Loeb. Dann berührte er später einen Felsen, holte sich einen Plattfuß.

"Die Bedingungen waren wieder schlecht und es war stellenweise, als würde man in eine Wand aus Staub fahren", schilderte der Ford-Pilot. "Ich wollte vor den Asphalt-Prüfungen der nächsten zwei Tage einen Vorsprung aufbauen, aber ich habe einen Fehler gemacht." Schon zu Beginn des Tages war der Staub das größte Problem, was sich durch das fehlende Tageslicht noch deutlich verschlimmerte.

Aber Latvala schob nicht alles auf die Bedingungen. "Ich war nicht sicher, wo ich war, denn die Sicht war so schlecht, und ich bin für diese Bedingungen zu hart gefahren", gab der Finne ehrlich zu. Doch nicht nur der Dreher kostete Zeit, sondern die Nachwirkungen, die er verursachte. "Ich habe nicht viel Zeit durch den Dreher verloren, aber ich musste für eine lange Zeit warten, bis sich der Staub legte, dass ich sehen konnte, wo die Straße war." Der spätere Plattfuß kostete nach eigenen Aussagen nur wenig Zeit.

Hirvonen will angreifen

Sein Teamkollege Mikko Hirvonen, der um die WM kämpft, genehmigte sich am Morgen einen Ausritt, der aber keine Beschädigungen nach sich zog. Allerdings verlor er Sekunde um Sekunde. "Ich war zu vorsichtig", gestand der 31-Jährige ein. "Ich habe versucht Risiko zu gehen, aber ich konnte nicht genug dafür sehen und machte einen Fehler. Das hat mich umso vorsichtiger gemacht."

Über den Nachmittag bekam der Finne dann den dritten Platz geschenkt, als Sebastien Ogier mehrmals in den Stages stehenblieb. Ähnlich wie sein Teamkollege tat sich auch der zweite Ford-Pilot sehr schwer, im Staub der Nacht zu fahren. "Nachts im Staub auch Schotterstraßen zu fahren, war unvorstellbar schwierig", zeigte Hirvonen auf. Er bescheinigte Loeb, der als Einziger keinen Staub des Vorherfahrenden beklagen musste, einen großen Vorteil. "Meine Position ist okay und morgen möchte ich einen guten Rhythmus finden und hart pushen", beschrieb der Finne seine Ziel für den Samstag."