Citroen reist nach einer Serie von sieben Siegen auf Schotter – und einem auf Asphalt, bei der Rallye Deutschland – nach Australien, um den neunten Triumph in Folge perfekt zu machen. Doch nicht allein dieser Sieg wäre ein Grund zum Feiern. Denn das Team liegt aktuell mit 333 Punkten an der Spitze der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. 129 Zähler Vorsprung wären nötig, um den Titel bereits in Australien zu gewinnen. Bei einem Doppelsieg wäre dies erreicht – immer vorausgesetzt, Ford kommt mit den beiden Werksautos nicht über fünf Punkte hinaus.

Teamintern ist der Kampf aber deutlich enger. Lediglich 25 Punkte trennen Ogier und Loeb, der die Spitze innehat. Auf den Schotterpisten hat der siebenfache Weltmeister wieder mit dem Nachteil zu kämpfen, dass er der erste Pilot auf den staubigen Straßen ist. "Ich gewöhne mich auf Schotter langsam daran. Du musst diesen Parameter nur einrechnen", blieb Loeb gelassen. "Wir kennen diese Prüfungen nicht, aber es sieht nach trockenem Wetter aus, daher erwarte ich am ersten Tag eine Menge Zeit zu verlieren."

Maximale Ausbeute mitnehmen

Blickt man auf die Statistiken, kann der Citroen-Pilot allerdings ruhig bleiben, den sowohl auf Sardinien, als auch in Argentinien und in Finnland, war die Ausgangssituation die gleiche und er konnte am Ende trotzdem den Sieg feiern. Das hat auch der Champion erkannt. "Wir haben aber auch gezeigt, dass wir trotz dieses Handicaps gewinnen können", zeigte Loeb auf und machte die Marschrichtung deutlich. "Wir sind entschlossen, die maximale Menge an Punkten von dieser Rallye mitzunehmen."

Sebastien Loeb will maximale Punkte aus Australien mitnehmen, Foto: Citroen
Sebastien Loeb will maximale Punkte aus Australien mitnehmen, Foto: Citroen

Dennoch will der siebenfache Weltmeister nicht blind ins Verderben fahren, einen Ausfall riskieren und seinem Teamkollegen so in die Karten spielen. "Dank unseres Vorsprungs in der Weltmeisterschaft, müssen wir nicht so viel riskieren", sagte Loeb und dachte dabei an Ogier, der volle Attacke fahren muss, will er noch eine Chance auf seinen ersten Titel haben. "Wir haben bei verschiedenen Veranstaltungen in dieser Saison gesehen, dass sich eine Rallye zu jedem Zeitpunkt komplett verändern kann", prognostizierte der 26-Jährige.

Generell ungezwungener

Da ihm der Ernst der Situation und seine Chancen sehr bewusst sind, hat er sich auch schon einen Plan zurechtgelegt. "Du musst zu jedem Zeitpunkt konzentriert bleiben und bereit sein die kleinste Möglichkeit zu ergreifen", erklärte Ogier, der sich freut, wieder nach Australien zu kommen. "In diesen Bedingungen, wo es nicht so sehr auf Erfahrung ankommt, fühle ich mich generell ungezwungener. Ich hoffe, es wird bei diesem Lauf wieder das Gleiche sein und dass wir eine gute Ausbeute haben werden."