Das Ford-Werksteam war mit großen Hoffnungen in die Rallye Finnland gegangen, dort, nach Schweden, endlich den zweiten Sieg der Saison einzufahren. Doch für Jari-Matti Latvala reichte es nur zu Silber hinter Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen beschädigte seinen Fiesta RS WRC am ersten Tag und kämpfte sich am Ende noch auf Platz vier zurück. Nun soll in Deutschland alles besser werden.

"Wir haben große Hoffnungen mit dem Fiesta auf Asphalt", erklärte Hirvonen. Doch die Ergebnisse der letzten Jahre geben dieser Hoffnung wenig Nahrung. Denn seit 2002 gewann ausschließlich Loeb die Veranstaltung rund um Trier. Hirvonen selbst blickt auf einen dritten Platz, 2007, als bester bisheriges Resultat zurück. Doch Ford testete den neuen Wagen ausgiebig in Frankreich und Spanien und der Finne ist optimistisch.

Trockene Bedingungen erwünscht

"Von den Testfahrten wissen wir, dass es auf dieser Oberfläche gut funktioniert und wir glauben, wir können gute Ergebnisse erzielen", zeigte der 31-Jährige auf. Neben diesem Optimismus, freut er sich - mit einer Einschränkung - auch allgemein auf die Rallye um Trier. "Ich genieße die deutschen Wertungsprüfungen, wenn die Bedingungen trocken sind, besonders in den Weinbergen, wo der Grip normalerweise exzellent ist", schilderte Hirvonen und schränkte ein: "Im Nassen ist die Sache anders, weil die Straßen, durch eine Menge Schlamm und Schotter, der darauf geschleift wird, dreckig werden."

Mikko Hirvonen freut sich auf die Wertungsprüfungen in Deutschland, Foto: Sutton
Mikko Hirvonen freut sich auf die Wertungsprüfungen in Deutschland, Foto: Sutton

Sollte es heftig regnen, rechnet er auch mit einer Herausforderung für die Michelin-Reifen. "Aber das ist das Gleiche für jeden, denn die Regularien beschränken unsere Reifen-Möglichkeiten und wir müssen damit arbeiten", so Hirvonen, der dem französischen Hersteller aber gute Pneus für Asphalt bescheinigte. Neben den Reifen, werden aber, laut dem Weltmeisterschafts-Zweiten von 2009, die Bedingungen entscheiden.

"Das Wetter spielt in Deutschland eine Schlüsselrolle und es ist möglich zu gewinnen, wenn du damit Glück hast", zeigte der Ford-Werkspilot auf. Es ändere sich teilweise so schnell, dass innerhalb nur einer Prüfung die Piloten unterschiedlichen Bedingungen entgegensehen könnten. "Wenn du eine glückliche Pause erwischst, kann das das Ergebnis komplett verändern", fügte er noch hinzu.

Kein Platz für Fehler

Teamkollege Latvala, der in Deutschland noch nie das Treppchen erreichte, sieht die Situation ähnlich. "Das unvorhersehbare Wetter kann es zu einer sehr stressigen Rallye machen", so der 26-Jährige. "Da es keinen speziellen Regenreifen gibt, ist es bei Regen immer ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Grip."

Zudem macht er sich Sorgen um seinen Fiesta. "Die Straßen sind weiter, aber seitlich mit 50 cm hohen Hinkelsteinen bestückt, daher gibt es keinen Platz für Fehler", schilderte er den zweiten Tag, wo in Baumholder gefahren wird. Grundsätzlich glaubt er aber mit seinem Ford gut aufgestellt zu sein. "Der Fiesta ist gut ausbalanciert, besonders durch die Kurvenkombinationen, und er sollte vor allem in den Weinbergen stark sein."