Beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans, das am kommenden Wochenende auf dem Circuit de la Sarthe stattfindet, wird Porsche zwei klassische Fahrzeugdesigns wieder aufleben lassen. Die beiden 911 RSR vom Porsche GT Team werden rot-weiß und schwarz-weiß sein. Zudem ist der Schriftzug '1970' präsent. Es ist eine Hommage an den ersten Gesamtsieg der Automarke aus Weissach, der sich 2020 zum 50. Mal jährt. Mit dem Design ist Porsche bereits beim virtuellen 24 Stunden-Rennen angetragen, das im Juni am ursprünglichen Wochenende des realen Events ausgetragen wurde.

Den ersten Gesamtsieg für Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans fuhr Hans Herrmann gemeinsam mit seinem britischen Teamkollegen Richard Attwood ein. Der Porsche 917 ging unter der Nennung von Porsche KG Salzburg an den Start und war in den österreichischen Nationalfarben Rot und Weiß gehalten. Diese Farben wird in diesem Jahr das GTE-Auto mit der Startnummer 91 tragen. Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Frédéric Makowiecki pilotieren es. Beim zweiten Auto, die Startnummer 92, greifen Michael Christensen, Kévin Estre und Laurens Vanthoor ins Lenkrad. An ihrem 911 RSR ist das Rot durch Schwarz ersetzt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Porsche anlässlich der 24 Stunden von Le Mans mit historisch angelehnten Fahrzeuglackierungen startet. Zuletzt nutze man 2018 das Design der 'Rosa Sau'. Der zweite ging in weiß-blau an den Start. Die Farben waren an dem legendären Rothmans-Design nachempfunden.

Porsche ging erstmals 1951 beim französischen Langstreckenklassiker an den Start. Nach dem ersten Triumph im Jahr 1970 folgten 18 weitere Gesamtsiege. Die letzten fuhr der schwäbische Sportwagenbauer zwischen 2015 und 2017 im Dreierpack ein. Der LMP1-Bolide 919 Hybrid war das Maß der Dinge.

Veränderter Zeitplan bei Le-Mans-Wochenende

Das 24 Stunden-Rennen von Le Mans findet in diesem Jahr unter veränderten Vorzeichen statt. Die Fahrer sind es aus der Vergangenheit gewohnt, im Juni um den 13,6 Kilometer langen Kurs zu fahren. Der Zeitpunkt im September bedeutet für sie, längere Fahrzeiten in der Dunkelheit, niedrigere Temperaturen und höhere Geschwindigkeiten. Zudem gibt es keine Fans an der Strecke. Dadurch entfällt die Fahrerparade am Freitag. An dem Tag finden stattdessen das letzte Freie Training sowie die neue Hyperpole statt. In ihr gehen die besten sechs Fahrer jeder Klasse aus der Donnerstags-Qualifikation an den Start.

"Le Mans wird in diesem Jahr aufgrund fehlender Zuschauer und eines völlig veränderten Zeitplans ganz anders sein", sagt Pascal Zurlingen, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport bei Porsche. "Trotzdem erwarte ich ein tolles Highlight für die Fans. Für Porsche ist das diesjährige Rennen von großer Bedeutung. Vor 50 Jahren hat die Erfolgsserie für uns mit dem ersten Gesamtsieg des Porsche 917 begonnen. An den damaligen Triumph erinnern wir mit spektakulären Fahrzeugdesigns und einer besonderen Boxenausstattung."

Das sportliche Ziel ist für den gebürtigen Franzosen klar. "Wir wollen nach unserem Sieg bei den virtuellen 24 Stunden von Le Mans im Juni nun mit dem realen 911 RSR den 109. Klassensieg für Porsche einfahren."