Das Premieren-Wochenende der FIA Langstrecken-WM WEC ist noch keine einzige Trainingssession alt, und schon muss Toyota zwei herbe Rückschläge hinnehmen. Beim Collective Test, der extra zum Angewöhnen an die neue Strecke angesetzt wurde, flog einerseits Stéphane Sarrazin im TS050 Hybrid #6 heftig eingangs Start-Ziel ab. Andererseits muss Anthony Davidson im Auto #5 kurzfristig seine Teilnahme am Event absagen.

Gebrochene Rippen sorgen für Davidsons Aus in Mexiko

"Es ist enttäuschend, den ganzen Weg bis nach Mexiko zu reisen und dann nicht in der Lage zu sein, zu fahren. Aber das ist die richtige Entscheidung. Ich habe mich heute Morgen beim Fahren nicht wohlgefühlt und es macht keinen Sinn, Risiken einzugehen. Vor allem nicht, da in zwei Wochen das Rennen in Austin ansteht", begründet Davidson diesen drastischen Schritt. Ausgangspunkt dafür war ein Testunfall im August in Magny-Cours.

Ein geknickter Anthony Davidson muss in Mexiko zuschauen, Foto: Toyota
Ein geknickter Anthony Davidson muss in Mexiko zuschauen, Foto: Toyota

Davidson hat sich dabei an den Rippen verletzt, was nun auch seinen Rückzieher erklärt. Gerade im Hinblick auf die Hitzeschlacht, die in Austin auf die WEC wartet: "Hier ist es für uns kein Problem, mit zwei Fahrern zu starten, aber in Austin wäre das wegen der hohen Temperaturen ein Problem. Für den Rest dieser Woche werde ich also ein frustrierter Zuschauer sein. Aber ich weiß, dass Sébastien und Kazuki einen guten Job abliefern werden."

Sarrazin zerlegt #6-Toyota beim Collective Test in Mexiko

Das Aus von Davidson für das Rennen in Mexiko ist aber nicht die einzige Hiobsbotschaft für Toyota am ersten Trainingstag. Beim Collective Test am Vormittag mexikanischer Zeit sorgte ein Unfall von Stéphane Sarrazin dafür, dass der #6-Toyota für die ersten beiden freien Trainingssitzungen nicht einsatzbereit ist. Sarrazin verlor am Ausgang der Zielkurve die Kontrolle über den TS050 Hybrid #6 und schlug hart in die Boxenmauer ein, was eine von zwei Rotphasen während der 90-minütigen Session auslöste.

Während sich Sarrazin bei dem Unfall keinerlei Blessuren zuzog, wurde sein Dienstwagen nachhaltig beschädigt. Am Toyota #6 muss das Monocoque gewechselt werden, was im Klartext bedeutet: Neben Davidson müssen auch Sarrazin/Conway/Kobayashi am Donnerstag zuschauen. Das Trio auf dem Toyota #6 verliert dadurch drei Stunden an kostbarer Trainingszeit und kann erst am Freitag zum dritten freien Training wieder ins Geschehen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez eingreifen.

WEC Mexiko 2016: Die Schnellsten beim Collective Test

Den Collective Test schloss unterdessen Porsche als Schnellster ab. Die Weltmeister Bernhard/Webber/Hartley holten sich die allererste Bestzeit des Wochenendes in 1:26.847 und verwiesen damit den Audi #8 (Di Grassi/Duval/Jarvis) und den Schwester-Porsche #2 (Dumas/Jani/Lieb) auf die Plätze. G-Drive und Rusinov/Rast/Brundle holten beim Collective Test die Bestzeit in der LMP2-Klasse, in den GTE-Kategorien lagen am Ende der AF Corse-Ferrari #51 von Bruni/Calado (Pro) und der KCMG-Porsche #78 mit Ried/Henzler/Camathias (Am) ganz vorn.