Ford meldet sich 2016 werksseitig in der Sportwagenserie zurück und peilt mit dem neuen Ford GT den großen Wurf in der GTE-Klasse der WEC sowie in Le Mans an. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt, danach hegten viele Fans die Hoffnung auf ein Engagement der Amerikaner in der LMP1. Doch daraus wird nichts, wie Ford Performance Boss Dave Pericak klarstellte.

"Wenn unsere Möglichkeiten unbegrenzt wären, könnten wir im Sandkasten spielen mit Technologien, die einfach da sind. Aber so ticken wir nicht", erklärte Pericak im Interview mit sportscar365. 2014 präsentierte sich Ford bereits in der Prototypen-Klasse der IMSA Sportwagen-Serie, jedoch diente dieses Engagement einzig Testzwecken für den neuen EcoBoost-Motor, der ab diesem Jahr die GT-Renner antreibt. "Wir sagten uns, dass wir mit einem Prototyp einsteigen, um den Motor zu prüfen und zu entwickeln. Denn das machte Sinn", dementiert er einen möglichen Bezug zu einem langfristigen Prototypen-Programm.

Der Hauptgrund für die ablehnende Haltung Fords gegenüber der LMP1 liegt ausgerechnet im Reglement, dass eigentlich neue Hersteller anlocken soll. "Wenn du auf einige [LMP1-Autos] schaust: Auch wenn sie echt cool und die Technologien fantastisch sind, so sind viele dieser Technologien weit davon entfernt, einen Mainstream-Status zu erreichen", kritisierte Pericak.

Reglement liefert keinen nachhaltigen Ertrag

Entsprechend konterkariere ein mögliches LMP1-Engagement dem Grundsatz der Investitionen und dem Gewinn daraus. "Wir können viel Geld in eine Technologie stecken, die vielleicht nie das Licht der Welt erblickt respektive nie oder für eine sehr lange Zeit nicht in einem normalen Straßenauto vorkommen wird", stellt er die eine, aber wesentlich unrentablere Variante zu Schau.

Die andere Option klingt zumindest für Pericak wesentlich sinnhafter. "Oder man macht das, was wir tun: in einen Bereich investieren, in dem wir Technologien entwickeln können, die in kürzerer Zeit in einem Straßenauto vorkommen und der Wirtschaftlichkeit sowie der Aerodynamik im Leichtbau nützen."

Der Ford GT ist das aktuelle Projekt aus dem Hause Ford, Foto: Ford
Der Ford GT ist das aktuelle Projekt aus dem Hause Ford, Foto: Ford

Ford bestreitet 2016 die WEC-Saison inklusive der 24 Stunden von Le Mans. Beim Saisonhighlight an der Sarthe werden vier neue Ford GT um den Gesamtsieg kämpfen. In der WEC sowie der IMSA Sportwagenserie treten je zwei Autos werksseitig an. Neben dem Engagement im GT-Sport gilt Ford auch als Kandidat, um in der ab 2017 geltenden DPi-Klasse der IMSA-Serie werksseitig anzutreten. Die auf den amerikanischen Markt angepassten LMP2-Regularien erlauben Herstellern unter anderem eigene Bodyworks sowie eigene Motoren an den Start zu bringen. Noch jedoch sind keine Hersteller bekannt.