Eine große Überraschung war es nicht, dass auch Nissan auf Reifen von Michelin setzen wird. Zu groß ist der Know-how-Vorsprung der Franzosen im Prototypensport. Obwohl die LMP1-Klasse der WEC eine der letzten Motorsportkategorien ist, in der offiziell ein freier Wettbewerb bei den Gummis herrscht, hat sich mit Michelin ein Quasi-Einheitsreifenhersteller etabliert, der aber für jeden Kunden eigene Reifen liefert. Und das hat Folgen: Das einzigartige Konzept des Nissan GT-R LM Nismo wird auch Michelin vor eine große Herausforderung stellen.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir von Nissan ausgewählt worden sind, die LMP1-Reifen für sie zu entwickeln", sagt Michelins Motorsportdirektor Pascal Couasnon, der auch darauf verweist, dass Nissan bei weitem kein Neukunde ist: "Nach unseren erfolgreichen Partnerschaften während Nissans ‚Garage 56‘-Projekten und unseren gemeinsamen Erfolgen in der Super GT mit drei Titeln in vier Jahren ist Michelin nun als natürlicher Entwicklungspartner für ihr jüngstes Projekt bereit."

Der ungewöhnlichste LMP1 seit langem wird aber durch sein völlig anderes Konzept mit Frontmotor und -antrieb auch die erfahrenen Michelin-Ingenieure vor große Herausforderungen stellen: "Der Nissan GT-R LM Nismo ist ein fantastisches Auto. Er wird als ein wertvolles Labor für die Zukunft dienen, aber auch vom ersten Moment an unseren Reifen einiges abverlangen", so Couasnon. Die Reifen für dieses Auto zu entwickeln wird eine Herausforderung und wir bei Michelin haben nicht gezögert, uns dieser anzunehmen."

Für Nismo-Marketing-Chef Darren Cox passt Michelin als Reifenpartner aus guten Gründen zu Nissan: "Die LMP1 konfrontiert die Hersteller mit einer großen Anzahl technischer Herausforderungen. Dafür war es lebenswichtig, einen Reifenpartner zu haben, der mit uns die Grenzen verschiebt, so dass wir mit dem GT-R LM Nismo unsere Innovation ins Extrem treiben können. Michelin war ein wertvoller Partner während unserer ‚Garage 56‘-Projekte, deshalb sind wir überglücklich, dass wir mit ihnen auch in unserem LMP1-Projekt zusammenarbeiten können."