Während die LMP1-Kategorie dank Nico Hülkenberg derzeit aller Munde in der Motorsportwelt ist, ist hinter der großen Bühne ein großer Kampf im LMP2-Lager ausgebrochen: Etwa ein Dutzend Teams bewirbt sich um die knappen Startplätze, jeder versucht positiv auf sich aufmerksam zu machen. Extreme Speed Motorsport (ESM) hat seine Fahrerpaarungen bekannt gegeben, um zwei HPD ARX-04b an den Start zu bringen. Unter anderem kommt David Heinemeier Hansson in die P2-Kategorie zurück. Strakka testet unterdessen seinen Dome in Le Castellet und trifft dabei auf alte Bekannte.

Extreme Speed Motorsport schafft Fakten

Kaum ist die alte Saison zu Ende, macht ESM klar, wie ernst sie es mit dem Engagement meinen: Die Fahrer-Lineups wurden bereits bekannt gegeben, die Maschinerie auch. Zu den vier Stammpiloten stoßen David Heinemeier Hansson und Jon Fogarty hinzu. Der dänische Programmierer kehrt nach einem Jahr bei Young Driver AMR in die LMP2 zurück, wo er bereits zwei Jahre bei Oak Racing erfolgreich unterwegs war. Er wird sich einen HPD ARX-04b mit Ryan Dalziel und Scott Sharp teilen. Im zweiten Fahrzeug stößt Jon Fogarty zu Johannes van Overbeek und Ed Brown.

Sharp, der gleichzeitig auch Teambesitzer ist, kann die Saison gar nicht erwarten: "2015 wird für uns unglaublich! Jon und David werden Schlüsselfaktoren für unseren Erfolg werden. Wir sind ja über Jahre hinweg gegen Jon gefahren und wissen, dass er ein guter Teamplayer und verdammt schnell ist." 2014 verdiente sich Fogarty seine Brötchen in der USCC bei Bob Stallings Racing. "David hatte viel Erfolg in der WEC; er kennt alle Strecken und wird Ryan und mich im Auto ausgezeichnet ergänzen", fügte Sharp hinzu.

Strakka beweist: Der Bolide läuft

Der Strakka-Dome S103, der bislang nur durch seine Abwesenheit von den WEC-Rennen in die Schlagzeilen kam, ist wieder unterwegs. Auf dem Paul Ricard HTTT wurde das Nissan-befeuerte Coupe weiteren Tests unterzogen. Bei dem Test war auch das Meisterteam der LMP2, SMP Racing, zu Gast. Allerdings wurde noch nicht der neue BR01 getestet, sondern die bisherigen Oreca 03R verwendet. Auch wird Sergey Zlobin seinen Titel wohl nicht verteidigen; der Russe kündigte einen Wechsel in die GTE Am an.

Wer erhält den Zuschlag?

David Heinemeier Hansson ist in der LMP2 kein Unbekannter, Foto: Speedpictures
David Heinemeier Hansson ist in der LMP2 kein Unbekannter, Foto: Speedpictures

Insgesamt ist das Interesse an der LMP2 riesig. Nachdem die Saison 2014 aufgrund einiger fragwürdiger Fahrer-Einstufungen sehr mau ausfiel, kann sich der ACO vor Interessensbekundungen für 2015 kaum mehr retten. Davon ausgehend, dass SMP weiter mit zwei Fahrzeugen an den Start gehen wird, gäbe es mit zwei Fahrzeugen von ESM, dem Strakka-Dome, Signatech Alpine, Morand Racing (vermutlich in Zusammenarbeit mit SARD), dem Brabham-Projekt, G-Drive Racing, dem Amateur-Fahrzeug von Oak Racing und den zwei KCMG-Orecas jetzt schon ein Dutzend Interessenten.

Sollte sich das geplante Feld nicht von selbst lichten, könnte der ACO in ein Luxusproblem geraten. Da die LMP1-Klasse durch den Einstieg von Nissan weiter wächst, sollten nur acht Plätze in der LMP2 vergeben werden, um den GT-Fahrzeugen genügend Raum bei den maximal 32 Slots zu lassen. Die 2014 quantitativ schwächste Klasse steht womöglich vor einer Rückkehr zu alter Mannstärke.

Krohn Racing: Nein zur WEC, ja zur ELMS

Keine Rolle bei der Vergabe der Startplätze wird Krohn Racing spielen: Nachdem Tracy Krohn gerade seinen Ligier JS P2 mit Judd-Motor in Empfang genommen hat, kündigt er an, ein ELMS-Programm anzustreben. Bei den 24 Stunden von Le Mans wolle er aber antreten.