In der vergangenen Nacht sind im texanischen Austin die ersten beiden Trainingssitzungen zum vierten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC über die Bühne gegangen. Die Tagesbestzeit auf dem sogenannten Circuit of the Americas holte der Schweizer Marcel Fässler ins Lager der Audi-Mannschaft Joest. Aufgestellt wurde der Richtwert von 1:51,136 Minuten in der Auftakteinheit, während der zweite, nächtliche Abschnitt aufgrund starken Gewitterregens keine ernsthaft schnellen Runden zuließ. Für den zügigsten Umlauf auf nasser Piste zeichnete Toyota-Schützling Anthony Davidson verantwortlich (2:01,033 Minuten).

Bezüglich des Kräfteverhältnisses zwischen den drei Großen bieten die bis dato gefahrenen Zeiten nicht allzu viel Aufschluss. So lagen in der trockenen Einheit zwischen Fässler und dem bestplatzierten Porsche 919 Hybrid mit Mark Webber am Volant schon beträchtliche acht Zehntelsekunden. Der erste Toyota war auf Rang vier liegend sogar um etwa 1,3 Sekunden zurück. Bei den LMP1-Privatiers war Rebellion Racing mit dem R-One erwartungsgemäß schneller als der neue Lotus-AER. Den Lokalmatadoren von Extreme Speed Motorsports gelang es unterdessen, sich mit ihrem LMP2-Honda auf lediglich eine halbe Sekunde an den schnellsten Rebellion-Wagen im Klassement heranzuschieben.

Hinter den Gästen respektive WM-Neueinsteigern Scott Sharp, Ryan Dalziel und Ed Brown reihten sich die beiden Klassenrivalen von G-Drive Racing (Morgan-Nissan) und KCMG (Oreca-Nissan) ein. In der GT-Kategorie sorgte derweil Aston Martin für Gesprächsstoff: Gleich drei der bulligen Vantage-Boliden lagen am Ende des ersten Trainings vor der versammelten Konkurrenz. Die Profis Richie Stanaway und Pedro Lamy ließen hier die Grenzen zwischen GTE Pro und GTE Am verschwimmen. Die beste Runde absolvierte jedoch Stefan Mückes Partner Darren Turner mit 2:06,399 Minuten. Am COTA ebenfalls mit dabei: Corvette Racing. GT-Rang sieben für die Taylor-Brüder und Tommy Milner mit der neuen C7.R.

Das Unwetter über der texanischen Wüste zwang die Organisatoren im Übrigen dazu, die zweiten 90 Minuten für etwa eine Stunde anzuhalten. Das Abschlusstraining wird heute um 17:20 Uhr unserer Zeit starten.