Eine zunächst kühle Strecke, die erst am Ende der 180-minütigen Session auf 17 Grand Celsius kam verhinderte ein wildes Bolzen um absolute Bestzeiten. Gemütlich ließen es die 22 Teilnehmer auf der Strecke trotzdem nicht angehen: Die schnellste Runde des Audi mit der Startnummer 1 (di Grassi/Duval/Kristensen) war mit 1:43.017 Minuten zwar gute drei Zehntel besser als als der dahinter liegende Porsche 919 (Dumas/Jani/Lieb), doch bis zum letzten der sechs LMP1-Werkswagen war lediglich eine Sekunde Abstand.

Mit 97 absolvierten Runden war der Porsche von Dumas, Jani und Lieb das fleißigste Fahrzeug im gesamten WEC-Feld - gemeinsam mit dem Toyota TS040 von Wurz, Sarrazin und Nakajima, der aber nur auf Rang sechs fuhr. Wegen unterschiedlicher Testprogramme ist die Hackordnung jedoch mit Vorsicht zu genießen. Die beiden Rebellion-Toyota waren durch die Absage von Lotus in der privaten LMP1-Klasse unter sich und im Zeiten-Niemansland. Mehr als drei Sekunden fehlten auf den letzten der Werkswagen. Da das Schweizer Team aber mit dem alten Lola-Chassis und nicht mit der Eigenkreation R-One antritt, war mit mehr kaum zu rechnen.

Millenium Racing pausiert, Porsche weiter auf Kurs

Bei den 'kleinen' Prototypen fuhren beide Oreca-Nissan von Millenium Racing keine Runde. Der ehemalige F1-Pilot Shinji Nakano hatte für das englische Team unter der Flagge der Vereinigten Arabischen Emriate die Klassenbestzeit am Vortag gefahren. Es schlug daher die Stunde von SMP Racing: Beide Oreca-Nissan des Teams bildeten die Spitze des Klassements. Die meisten Runden der LMP2-Fraktion fuhr KCMG (Howson/Bradley/Matsuda) mit 48, doch mehr als der letzte Klassenrang wurde es nicht.

Dass Rundenabspulen und gute Zeiten nicht im Widerspruch stehen zeigte der GTE-Porsche von Manthey mit der Startnummer 92 (Holzer/Makowiecki/Lietz), der schon am Freitag der schnellste Grand Tourer war. Die Zeit von 1:58.3 Minuten war nur drei Zehntel langsamer als die GT-Bestzeit - und wurde schon in der 33. von 78 Runden gefahren. Dahinter platzierte sich der private Proton-Porsche mit der Startnummer 75 (Ferrodo/Collard/Vaxivière) aus der GTE-Am-Kategorie mit 1:58.6 Minuten. GTE-Klassenübergreifend folgten die Ferrari 458 vor den beiden Aston Martin Vantage, die gemeinschaftlich das GT-Schlusslicht bildeten und erneut nicht mit der Spitze mithielten.

Von 14.00 bis 17.00 Uhr ist heute noch die letzte der fünf Testsessions anberaumt. Der nächste offizielle Termin der WEC ist der Saisonauftakt in Silverstone vom 18. bis zum 20. April.