17. Dezember 2013: Die Weihnachtsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, keiner ahnt, dass Michael Schumacher zwei Wochen später das Zeitgeschehnis bestimmen würde. Der erste neue LMP1 hat offiziell das Licht der Welt geblickt, alles wartet auf Audi. Plötzlich regnet eine Pressemitteilung von Audi herein, eigentlich einen Tag zu früh. Der Inhalt sorgte für Verblüffung: Allan McNish würde seine Karriere beenden. Dies war für viele Sportwagenfans ein Schock, denn es zeichnete sich zuvor nie nach außen ab.

Nun ließ der Schotte durchblicken, wie der Prozess zur Entscheidung ablief. Nach außen ließ er sich lange Zeit nichts anmerken. "Ich habe nach Le Mans angefangen nachzudenken. Da hat die ganze Sache Fahrt aufgenommen", erklärte der seit knapp zwei Wochen 44-Jährige auf der Motorshow in Birmingham. "Später in der Saison zeichnete sich ab, dass wir die Weltmeisterschaft gewinnen würden, und es hat sich in meinem Kopf immer weiter abgezeichnet."

Die Entscheidung zum Rücktritt sei für ihn kein großes Ding gewesen, führte er weiter aus: "Es war relativ einfach. Das einzige, worüber man nachdenkt ist, warum man etwas anderes machen möchte, wenn man etwas für eine so lange Zeit getan hat. Aber nach den Erfolgen, die wir 2013 verbuchen konnten, war die Situation für mich günstig zu sagen, dass dies die letzte Saison sein würde." Seiner Meinung nach sei der Zeitpunkt zum Rücktritt genau dann gekommen, wenn man anfängt, darüber nachzudenken. "Deshalb war ich mir sehr sicher, dass Bahrain mein letztes Rennen sein würde."

McNish gewann im Laufe seiner Karriere dreimal die 24 Stunden von Le Mans, viermal die 12 Stunden von Sebring, holte zwei Meisterschaften in der ALMS und krönte seine Karriere mit dem Titelgewinn in der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2013. Von der "alten Garde" bei Audi, die die erfolgreiche Le-Mans-Zeit über mehr als zehn Jahre hinweg prägte, ist somit nur noch Tom Kristensen übrig. "Ich hätte natürlich gerne mit ihm weitergemacht, aber man muss seine Entscheidung akzeptieren. Es wird sicher ein komisches Gefühl sein, nächstes Jahr zum Boxenstopp zu kommen und nicht von ihm aus dem Auto gezogen zu werden, bevor er davon fährt", sagte der Däne.