Zum 15. Mal in 15 Anläufen im Jahre 2013 sah ein Lola-Toyota von Rebellion die Zielflagge bei einem Rennen in der WEC oder ALMS. Ohne Probleme kamen Andrea Belicchi, Nicolas Prost und Mathias Beche in China über die Runden. Für die Werks-Fahrzeuge reichte die Pace nicht, was Teammanager und Fahrer auch unverhohlen zugaben. Dennoch verlässt das schweizerische Team China mit dem Gefühl, das Beste gegeben zu haben. Am Ende standen ein vierter Platz und der obligatorische, konkurrenzlose LMP1-Sieg für Privatteams zu Buche.

Doch das Rennen lief nicht ohne Hürden: Andrea Belicchi fuhr, nachdem das Rennen auf dem Fuji Speedway nicht stattfand, sein erstes Rennen nach seinem spektakulären Unfall in Le Mans, bei dem er sich eine Rippe gebrochen hatte. Mathias Beche musste seine Ausdauer in einem Triple-Stint unter Beweis stellen. Über dem gesamten Einsatz liegt außerdem mittlerweile ein wenig Wehmut, da das Lola B12/60 Coupé nun sein vorletztes Rennen absolviert hat. In drei Wochen wird es in Bahrain endgültig verabschiedet werden.

Zwischen Wehmut und Stolz

Andrea Belicchi war nach seinem erfolgreichen Doppelstint erleichtert: "Das war mein erstes richtiges Rennen seit dem Unfall und ich wollte sehen, ob meine Rippen schmerzen würden oder nicht", sagte der Italiener. Die Erleichterung war ihm anzusehen: "Ich bin den Start für das Team gefahren und die beiden Stints sind gut für mich gelaufen. Ich bin zufrieden mit dem, was wir heute mit Nico und Mathias erreicht haben. Es ist mein zweiter Klassensieg in Folge in Shanghai, deshalb bin ich mit dem Wochenende glücklich."

Nicolas Prost zog ein realistisches Fazit: "Wir hatten heute ein gutes Rennen. Das Auto war gut und die Stints sind gut gelaufen. Die Pace der Werkswagen mit ihren Hybriden war auf dieser Strecke einfach zu hoch für uns." Daher hofft er auf mehr Konkurrenz im privaten LMP1-Umfeld in der kommenden Saison. Prost geht mit einem eigenartigen Gefühl aus Abschiedsschmerz und Vorfreude ins letzte Rennen: "Es wird in zwei Wochen das letzte Rennen für den Lola-Toyota. Das ist ein seltsames Gefühl, da ich diesen seit meinen ersten Tagen im Team im Jahre 2009 gefahren bin. Aber ich kann es kaum erwarten, mit der Entwicklungsarbeit am Rebellion R-One zu beginnen!"

Bei Mathias Beche zog leichter Frust über die Einsamkeit zwischen den LMP1-Werksteams und den Teams aus der P2-Kategorie ein: "Wenn man nicht die Pace für einen Podiumsplatz hat, werden die Rennen lang, speziell heute, da ich einen Triple-Stint gefahren bin. Aber natürlich war es eine großartige Gelegenheit für mich, meine Fähigkeit bei so einer langen Zeit im Auto zu verbessern. Wenn sich mir die Chance bieten sollte, bei Rebellion Racing fürs nächste Jahr zu bleiben, hoffe ich, dass der R-One dichter an den Werksautos dran sein wird. Es wäre besser für den Sport und für die Show."

Teammanager Bart Hayden zeigte sich angetan von der Leistung seines Teams: "Wir hatten eine problemlose Fahrt im Rennen, nur die Pace der Werksautos war zu viel für uns. Aber wir haben unser Bestes gegeben und das ist der Grund dafür, dass jeder im Team stolz auf das sein kann, was wir diese Saison erreichen." Die Leistung habe sowohl auf der Strecke als auch in der Box gepasst. "Wir freuen uns jetzt auf das Saisonfinale in Bahrain, wo wir ein Podium anstreben, um diese Saison auf einem Hoch zu beenden", schloss er ab.