Es ist wenig überraschend, aber die Entscheidung steht fest: Der Rebellion R-One wird kein Hybrid werden. Das Projekt des Rennstalls aus der Schweiz in Kooperation mit Oreca wird für die LMP1-L-Klasse entworfen, die für private Projekte ohne Hybridantriebe vorgesehen ist. Auch gibt es starkes Interesse von anderen Teams an Fahrzeugen von Rebellion, allerdings nicht am aktuellen R-One, sondern an den derzeitigen Lola B12/60 Coupes, die kommende Saison in der WEC weiterhin startberechtigt sind.

Bart Hayden möchte das neue Fahrzeug zum kollektiven Test der Langstrecken-Weltmeisterschaft am 28. und 29. März fertig haben. "Wir hatten einige ordentliche Treffen [mit Oreca]", sagt er gegenüber Sportscar365. "Ich war vor ein paar Wochen drüben in Frankreich und habe mir gemeinsam mit den Fahrern angesehen, was dort vor sich geht; es geht vorwärts. Der Plan ist weiterhin, das erste Fahrzeug Mitte März auf der Strecke zu haben." Er gibt zwar zu, dass das im Vergleich zu Porsche, die ihr Auto jetzt schon ausgiebig testen, vergleichsweise spät sei, aber aus der derzeitigen Situation heraus ein früherer Termin schwierig werden würde.

Anschließend lüftet er das Geheimnis: "Wir hoffen, dass wir mit einem konventionellen Auto, das heißt ohne Hybrid und mit einem Motor, der eine Evolution des 2013er-Aggregats darstellt, nicht zu viele Kinderkrankheiten haben werden. Ich bin mir sicher, dass es ein paar geben wird. Aber hoffentlich können wir sie frühzeitig diagnostizieren und abstellen, bevor wir mit ernsthaften Testfahrten und vor dem ersten Rennen beginnen." Die Taktik lautet also, möglichst von Problemen der jungen Hybrid-Systeme bei der Konkurrenz mit einem standfesten eigenen Auto zu profitieren.

Rebellion Racing hat außerdem noch eine Einnahmequelle in der Hinterhand: Zwar gibt es noch keinerlei Interesse daran, den R-One zu erwerben, doch die derzeitigen Lola B12/60 Coupes haben laut Hayden Interesse geweckt: "Die Leute sind auf uns zugekommen, aber haben mehr nach den alternden Lolas gefragt, die wir besitzen. Der Lola ist ein gutes Auto gewesen und ist wahrscheinlich deshalb ein attraktives Angebot, weil er zuverlässig und konkurrenzfähig ist und die Ersatzteilversorgung durch Multimatic und Haas sichergestellt ist. Es ist so ein Fahrzeug, das man einsetzen kann, ohne zu großes Risiko einzugehen."