Nach der herben Niederlage in Silverstone geht das Toyota-Team mit neuer Hoffnung nach Belgien: In Spa-Francorchamps kommt erstmals der neue 2013er-TS030 Hybrid zum Einsatz, der gegenüber dem alten Modell vor allem in Sachen Aerodynamik und Schwerpunktabsenkung punkten kann. Mit diesem wird das in Köln ansässige Team des japanischen Herstellers versuchen, die in Silverstone überlegenen Audi R18 e-tron quattro aus eigener Kraft zu schlagen. Neben dem Toyota-eigenen Fuji Speedway ist Spa das zweite Heimrennen, schließlich liegt die Ardennen-Achterbahn nur 120 Kilometer von der Fabrik in Köln entfernt.

Alexander Wurz und Nicolas Lapierre werden diesmal von Kazuki Nakajima unterstützt, der in Silverstone noch gefehlt hatte, da er an jenem Wochenende in der japanischen Super Formula (ehemals: Formel Nippon) an den Start gegangen war. Wurz kann den ersten Einsatz mit dem neuen Auto kaum erwarten: "Ich freue mich darauf, mit dem überarbeiteten Auto anzutreten und auch, dass Kazuki wieder mit von der Partie sein wird. Die Testfahrten verliefen gut und ich bin daher gespannt, wie sich das Auto im Rennen schlagen wird", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. Ziel sei es, das neue Auto besser abzustimmen.

Nakajima endlich wieder im Cockpit

Das könnte sich bei dem unberechenbaren Wetter in Spa jedoch als schwierig erweisen, aber der Österreicher freut sich auf alle Verhältnisse: "Ich finde Spa bei fast allen Bedingungen cool!", gibt er sich gelassen. Teamkollege Nicolas Lapierre schaut hingegen auf den sportlichen Wettbewerb: "In Spa kommt es uns darauf an, wo wir im Vergleich zu Audi stehen. Nachdem das Rennen in Silverstone für unsere Nummer 7 enttäuschend verlief, wollen wir nun die Vorteile des 2013er Autos zu unseren Gunsten nutzen." Neben der Fahrerstrecke Spa, der traditionellerweise alle Fahrer freudig entgegensehen, freut er sich auch auf die Wiedervereinigung mit Kazuki Nakajima.

Dieser brennt auf seinen ersten Einsatz in der neuen WEC-Saison: "Ich bin begeistert, wieder für Toyota Racing an den Start gehen zu dürfen. Wir hatten eine recht produktive Testfahrt, doch jetzt brenne ich darauf wieder Rennen zu fahren." Für ihn wird der Vergleich interessant: "Wir werden zwei Autos mit unterschiedlichen Spezifikationen am Start haben, es wird also ein interessanter Vergleich werden, zumal dies als Vorbereitung auf Le Mans dienen wird.".

Vergleich zwischen altem und neuem Auto im Vordergrund

Der alte Toyota wird in Spa letztmalig zum Einsatz kommen, Foto: Speedpictures
Der alte Toyota wird in Spa letztmalig zum Einsatz kommen, Foto: Speedpictures

Womit der Wermutstropfen thematisiert wäre: Toyota wird in Spa-Francorchamps nur einen 2013er-Wagen an den Start bringen. Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Stephane Sarrazin müssen weiter mit dem alten Fahrzeug an den Start gehen, das in Silverstone noch chancenlos gewesen ist. Davidson findet den Vergleich trotzdem interessant: "Auf der Technik-Seite gilt es, das überarbeitete Auto mit der 2012er Version und auch mit den Audis zu vergleichen. Und es wird uns zeigen wo beide Seiten stehen."

Sebastien Buemi weiß, dass es vermutlich nicht von Vorteil wäre, wenn das alte Auto vorne liegen sollte: "Unsere Teamkollegen im Auto Numemr 7 werden über eine überarbeitete Version verfügen, wir hoffen also, dass sich das als großer Fortschritt erweist", wünscht er den Teamkollegen in der Ausbaustufe alles Gute. Doch auch mit dem alten Auto sei seine Mannschaft auf ein gutes Resultat angesetzt. Für ihn ist es der erste Einsatz in einem LMP1-Boliden.

Stephane Sarrazin hingegen schraubt die Ziele ganz nach oben und macht eine klare Ansage: "Das ist das letzte Rennen vor Le Mans und somit ein wichtiges Rennwochenende. Ich hoffe, wir werden um die Spitze kämpfen und unser Ziel ist es selbstverständlich, das Rennen zu gewinnen. Ich habe hier bereits das 24-Stunden-Rennen 2008 gewonnen, als sehr wechselhafte Witterungsbedingungen herrschten. Ich bin daher auf alles vorbereitet für kommendes Wochenende und wir werden unser Bestes geben, damit wir dem Team ein besseres Resultat als in Silverstone liefern können." In Anbetracht des Silverstone-Ergebnisses sicher eine mutige Ansage.