Paukenschlag im Motorsport: Peugeot zieht sich mit sofortiger Wirkung komplett aus dem Langstreckensport zurück. Gerüchte um einen Ausstieg der Franzosen hatten kürzlich die Runde gemacht, nachdem der Autohersteller stärkere Umsatzeinbußen beim Autoabsatz hatte hinnehmen müssen. "Die Entscheidung fiel im Kontext der schwierigen ökonomischen Umgebung in Europa", heißt es seitens Peugeot. "Peugeot hat sich dazu entschieden, seine Ressourcen 2012 auf den Verkauf zu konzentrieren." Zahlreiche Beobachter waren allerdings davon ausgegangen, dass der Hersteller zumindest noch in diesem Jahr im Rennsport aktiv sein würde.

Der Rückzug ist ein bitterer Rückschlag für die anstehende Langstrecken-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr ihr Comeback feiert. Fans hatten sich auf die zahlreichen LMP1-Duelle mit Audi gefreut, wie man sie so häufig bei den Klassikern in Le Mans bestaunen konnte. Dort hatte Peugeot zuletzt 2009 triumphiert. Dieses Jahr steigt selbst Toyota in die WEC ein - dafür mit Peugeot ein anderes Werk aus. Bereits vor geraumer Zeit hatten sich die französischen Werkspiloten nach neuen Jobs in der Szene umgesehen. So ergatterte etwa Alexander Wurz bei Toyota einen Werksvertrag.

Die Reaktion von Audi auf den Ausstieg des großen Rivalen ließ nicht lange auf sich warten. "Audi ist sehr traurig, einen großartigen Wettbewerber im LMP1 zu verlieren, nachdem Peugeot heute bekannt gegeben hat, vom Sportwagen-Racing zurückzutreten", schreibt der deutsche Autobauer auf Facebook. "Wir werden uns immer an die hitzigen Schlachten erinnern, die wir in Le Mans, Sebring, Petit und der LMES hatten. Bye-bye!"