In der Addition der beiden Teilläufe des zweiten Rennens der Superbike Weltmeisterschaft in Valencia ging der Japaner Noriyuki Haga als Sieger hervor. Obwohl sein Markenkollege Carlos Checa auf der privaten Ducati die Zielflagge als Dritter sah, wurde er als Zweiter gewertet. Max Biaggi wurde drei Zehntel hinter dem Sieger Dritter.

Simon Andrews stürzte beim ersten Rennversuch schwer., Foto: Kawasaki
Simon Andrews stürzte beim ersten Rennversuch schwer., Foto: Kawasaki

Der zweite Lauf der Superbike Weltmeisterschaft in Valencia musste Ende der dritten, Anfang der vierten Runde abgebrochen werden. Grund war ein Zwischenfall auf der Start-Ziel-Geraden, in welchen der Brite Simon Andrews und der Italiener Vittorio Iannuzzo verwickelt waren. Ersten Informationen zu Folge verabschiedete sich der Honda-Motor Iannuzzos und der Italiener legte eine Ölspur. Auf dieser rutschte Andrews auf der Geraden aus und der Brite schlug heftig in die Boxenmauer ein. Außerdem wurde er in der Sturzphase von seiner Maschine getroffen. Iannuzzo fuhr bis zum Ende der Geraden und brach dort am Rande zusammen. Es wurde abgebrochen und beide Piloten mussten ins Medical Center gebracht werden.

Die Rennleitung entschied sich zu einem Neustart über 20 Runden und eine Addition der beiden Teilrennen. Damit ging Checa von der Pole aus ins Rennen, Rea, Biaggi und Guintoli standen in Reihe eins neben ihm.

Das große Verwirrspiel

Beim Re-Start begann das große Verwirrspiel. Denn nun entsprachen die Positionen auf der Piste nicht mehr den tatsächlichen Platzierungen in der Wertung. Und so kam es, dass Biaggi zwar den Start gewann und kurz danach von seinem Teamkollegen Leon Camier überholt wurde und sich Checa auf Rang drei festsetzte, doch in der Wertung lagen sie genau umgekehrt - Checa als Dritter war eigentlich Erster, Biaggi war Zweiter und Leon Camier war Dritter. Als Führender auf der Piste lag er sogar eine Sekunde hinter dem Dritten - zumindest nach fünf Runden.

Checa, Biaggi und Camier wussten anfänglich selbst nicht, wer wo lag., Foto: Althea Racing
Checa, Biaggi und Camier wussten anfänglich selbst nicht, wer wo lag., Foto: Althea Racing

Checa bekam zwar von seiner Boxenmannschaft angezeigt, dass er der Führende in diesem zweiten Lauf sei, doch der Spanier wollte auf Nummer sicher gehen. Er krallte sich erst Biaggi und legte sich dann auch Camier zurecht.

Eine weitere Kuriosität bildete der Kampf zwischen Shane Byrne, Leon Haslam und Jonathan Rea. Auf der Piste fuhren sie um Rang fünf, in der Wertung aber kämpften nur Haslam und Rea um diese Position - Byrne fuhr um Rang neun gegen Toseland und Crutchlow, die auf der Piste viel weiter hinten lagen.

Klarer wurde das Bild auf der Piste erst, als der Führende auf der Piste, Camier, die RSV4 wegwarf. Das Hinterrad rutschte ihm weg und er war aus dem Rennen. Zumindest den dritten Rang hätte er schon sicher gehabt.

Der Sieger aus Lauf 1, Leon Haslam, wurde Vierter., Foto: Alstare
Der Sieger aus Lauf 1, Leon Haslam, wurde Vierter., Foto: Alstare

Der neue Dritte in der Wertung hieß nun Noriyuki Haga. Doch der hatte auch auf der Strecke zu Biaggi und Checa aufgeschlossen. Ersterer hatte derweil die Führung auf der Piste wieder eingenommen.

Die zweite Rennhalbzeit sollte nun wieder spannend werden. Haga machte ordentlich Druck, schnappte sich acht Runden vor Schluss gleich beide Konkurrenten und riss in den nächsten Kurven eine kleine Lücke auf. In der Wertung lag Haga noch eine Sekunde hinter Checa, doch das sollte nicht mehr lange so bleiben.

Haga fuhr nun konstant eine halbe Sekunde schneller als Checa und Biaggi und schon einen Umlauf später lag er damit nur noch 0,030 Sekunden hinter dem Spanier. Fünf Runden vor Schluss hatte Ducati-Werksfahrer Haga die Führung auch auf dem Monitor übernommen - er da schon ein reichliches Zehntel vor seinem Markenkollegen.

In den letzten drei Runden konnte dann auch Checa das Tempo von Biaggi nicht mehr mitgehen. Er musste den Römer etwas ziehen lassen, welcher in der Zeitenliste vorbeiging. Biaggi versuchte nun vermutlich zu hart, Haga wieder einzuholen. Die Aprilia bäumte sich auf und Checa war in der Zeitenliste wieder vorbei. Schließlich gewann Haga 0,025 Sekunden vor Checa und Biaggi.

Fast noch verwirrender als das Spiel an der Spitze, war der Kampf um Rang vier. Diese Gruppe, bestehend aus Haslam, Rea, Crutchlow, Guintoli und Toseland - wurde von Byrne angeführt. Doch in der Wertung lag der nur auf Rang neun. Vorerst. Rang vier ging dann aber an Haslam, Rea wurde Fünfter und dahinter klassierten sich Guintoli, Toseland, Byrne, Crutchlow und Smrz.