Bei Ten Kate Honda weiß man noch nicht so recht, ob man im Rückblick auf das Wochenende in Portimao lachen oder weinen soll. Sicherlich ist von beiden Gefühlsneigungen etwas dabei gewesen: Jonathan Rea holte mit Rang drei im ersten Lauf das erste Honda-Podium der Saison, aber Max Neukirchner fiel in diesem Rennen mit Kupplungsproblemen aus. Der Technikteufel holte dann im zweiten Rennen Rea ein, als Neukirchner mit Rang 15 bester Honda-Pilot wurde.

"Ich hatte schon am Freitag einen heftigen Crash und musste mir über den Rest des Wochenendes erst wieder Vertrauen erarbeiten", grübelte Rea. "Und dann ließ irgend so ein Idiot in der ersten Kurve im ersten Rennen die Bremse los. Ich musste in die Eisen, meine Vorderbremse blockierte und ich musste gerade aus in den Dreck fahren. Das war beängstigend."

Doch Rea konnte sich zurückkämpfen und schließlich Rang drei holen, nachdem er seinen Landsmann Cal Crutchlow unter Druck gesetzt und in einen Sturz getrieben hatte. Im zweiten Lauf war das Rennen für Rea dann bereits Anfang der neunten Runde zu Ende. "Ich hörte die Gerade runter irgendein seltsames Geräusch, zog die Kupplung und das war's dann." Der Honda-Motor löste sich in Rauch auf.

Am Montag nach den Rennen wurde in Portimao noch getestet. Doch das Wetter machte hier zunächst einen Strich durch die Rechnung. "Mit dem Regen am Morgen konnten wir nicht viel machen, denn die Strecke war so nass. Aber trotzdem ging ich raus und drehte ein paar Runden. Aber neue Elektronik unter diesen Bedingungen zu testen ist extrem angst einflößend", so der 23-jährige. Am Nachmittag trocknete es dann aber auf und es gab nur noch wenige feuchte Stellen. Rea drehte 25 Runden und befand die neue Elektronik für sehr gut.

Neukrichners Motorrad lässt sich nicht auf Linie halten

Max Neukirchners erster Lauf in Portimao war bereits nach zwei Runden beendet. Er musste seine CBR 1000 RR mit Kupplungsdefekt abparken. Im zweiten Rennen wurde er 15., holte einen Punkt für die Meisterschaft und - war damit sogar bester Honda-Pilot. Doch Rang 15 ist nicht das, was sich der Sachse unter einem guten Rennen vorstellt.

Neukirchner steckt noch in technischen Schwierigkeiten., Foto: Ten Kate Racing
Neukirchner steckt noch in technischen Schwierigkeiten., Foto: Ten Kate Racing

Das Wochenende hatte aber gleich mit Rang drei im ersten freien Training am Freitag begonnen. Neukirchner konnte sich aber von diesem Punkt ausgehend kaum mehr steigern. "Wir hatten Probleme, die richtige Balance für das Motorrad zu finden und auch wenn wir ein paar gute Ideen hatten, fanden wir keine, die wirklich funktionierte", so ein leicht frustrierter Neukirchner.

Am Sonntagabend klagte Neukirchner vor allem darüber, dass sich seine Honda nicht auf Linie halten ließe. "Vor allem am Kurveneingang. Das bedeutet, dass ich eher bremsen muss und am Ende des Rennens… nun, es ist nicht sehr gut." Daher erhoffte sich der Deutsche viel vom Test am gestrigen Montag an selber Stelle.

Und dort scheint man Verbesserungen erzielt zu haben. Neukirchner betonte zwar, dass das Chassis noch immer nicht perfekt zu ihm passe, doch dass das Motorrad am Kurveneingang nun stabiler sei. "Die Balance ist insgesamt besser. Ich muss nicht mehr so früh bremsen und ich kann die Linien besser halten. Ich konnte meine beste Rundenzeit aus dem Rennen unterbieten und ich hoffe, dass wir in Valencia nun so weitermachen können."