Bereits am Montag wurde Max Neukirchner in Chemnitz operiert und ihm wurde an seinem Schlüsselbeinbruch eine Platte eingeschraubt, die alles stabilisieren soll. Glücklich über die Aufräum-Aktion von Carlos Checa in Valencia war er deswegen aber noch lange nicht. "Abgesehen davon, dass Carlos die Kurve viel zu schnell angegangen ist und dadurch mein Vorderrad touchierte, hatte ich keine Chance mehr zum Ausweichen. Die Innenlinie war eigentlich zu. Mit einer Vollbremsung wäre ich auch im Kies gelandet", sagte der Deutsche gegenüber Eurosport.

In drei Wochen will Neukirchner in Assen jetzt in jedem Fall wieder dabei sein und er erwartet auch, dann einigermaßen fit zu sein. Sein Ärger auf Checa wird bis dahin aber wohl nur schwer verschwunden sein. "Klar bin ich sauer! Das war eine übermotivierte Aktion eines Fahrers, der am Ende seiner Karriere steht und noch einmal einen Sieg einfahren will. Auf diese Art und Weise wird er das allerdings nicht mehr schaffen. Nach dem Unfall war ich einfach nur enttäuscht, schließlich hatte ich schon die Zielflagge vor Augen", ärgerte sich Neukirchner. Dass sich Checa dann nicht einmal bei ihm entschuldigt hat, machte es noch schlimmer und die Behauptung des Spaniers gegenüber der spanischen Presse, es wäre Neukirchners Schuld gewesen, streute noch etwas Salz in die Wunden.

Deswegen will Neukirchner das ganze jetzt einfach nur hinter sich lassen und sich auf sich und das Team konzentrieren. Denn bei Alstare Suzuki fühlt er sich richtig wohl. Die Chemie stimmt und dass es bereits in Valencia so gut laufen würde - vom Unfall abgesehen -, hatte auch er nicht geahnt. Geht es so weiter, hofft er irgendwann James Toseland in die MotoGP folgen zu können. Doch bevor es soweit ist, hat er die Top Drei in der Superbike-WM im Visier. "Erst dann hat man die Chance, in einem Spitzenteam unterzukommen. Es hat keinen Sinn, in ein drittklassiges MotoGP-Team einzusteigen und nur um die hinteren Plätze mitzufahren. Dann ist man nämlich ganz schnell wieder draußen. Das ist wie ein Haifischbecken", meinte er.

Deswegen freut es ihn auch für James Toseland, dass er schon gut auf Touren gekommen ist und vorne mithalten kann. Aber auch für seinen Landsmann Stefan Bradl freut sich Neukirchner. "Es ist doch toll, dass ein deutscher Fahrer in der [125er-]Klasse so gut mitmischen kann." Davon und auch von seinen bisherigen Leistungen inspiriert, hat Neukirchner ein klares Ziel für das Jahr 2008: "Ich will unbedingt unter die ersten Fünf kommen."