Sandro Cortese hat in Aragon sein erstes Rennen in der Supersport-WM gewonnen. Der Deutsche setzt sich nach 16 Runden vor Federico Caricasulo durch und holt seinen ersten Sieg in einem Motorradrennen seit 28. Oktober 2012, als er den Moto3-Lauf auf Phillip Island für sich entschied.

"Ich bin megaglücklich", sagte Cortese unmittelbar nach dem Rennen. "Es war ein perfektes Wochenende. Ich hatte schon im ersten Training ein super Gefühl und guten Speed. Ich genieße jetzt diesen Moment, nach so langer Zeit endlich wieder ganz oben zu stehen."

Cortese von Pole Position

Am Samstag hatte Cortese bereits die Pole Position erobert, die er am Sonntag aber nicht behaupten konnte. Am Start wurde er von drei Fahrern überlistet und fand sich in den ersten Kurven nur auf dem vierten Rang wieder. Schon zu Ende der ersten Runde lag er aber bereits wieder auf dem zweiten Platz hinter Jules Cluzel.

Diesen attackierte er zum ersten Mal beim Anbremsen der ersten Kurve in der sechsten Runde. Dieses Manöver scheiterte, doch wenige Kurven später führte Cortese das Feld in Aragon an. Er behauptete seine Führung und konnte sich mit Caricasulo im Windschatten vom Rest des Feldes absetzen.

Fünf Runden vor dem Ende fuhr der Italiener die erste Attacke am Ende von Start/Ziel und schnappte Cortese wenig später die Führung weg. Der revanchierte sich nur einen Umlauf später allerdings wieder. Den Zweikampf an der Spitze nutzte Cluzel, um sich als Drittplatzierter wieder näher an das Führungsduo zu schieben.

In der WM-Wertung voll dabei

In den letzten drei Runden ließ Cortese nichts mehr anbrennen und fuhr einen soliden Vorsprung auf Caricasulo und Cluzel heraus. 1,426 Sekunden lag er bei Fallen der Zielflagge vor Caricasulo.

In der WM-Wertung verbessert sich Cortese damit auf den zweiten Rang und liegt mit 54 Punkten nur vier hinter Titelverteidiger Lucas Mahias. Der Schweizer Randy Krummenacher, der als WM-Leader nach Aragon kam, belegte nach einem durchwachsenen Wochenende am Sonntag nur Rang 11 und hält in der Gesamtwertung nun bei 50 Punkten. Der Österreicher Thomas Gradinger fiel in Aragon aus.

Reiterberger gewinnt Superstock-Rennen

Dreieinhalb Stunden nach Cortese durfte in Aragon ein zweiter Deutscher jubeln: Markus Reiterberger gewann das Auftaktrennen zur Superstock-1000-Europameisterschaft. Von Pole Position gestartet, fiel er zwischenzeitlich zwar bis auf Rang drei zurück. Doch in der neunten der 13 Runden setzte Reiterberger das entscheidende Überholmanöver.

Er zog am Chilenen Maximilian Scheib vorbei und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Im vorletzten Umlauf fiel Scheib aus dem Windschatten Reiterbergers auf den vierten Platz zurück und der Sieg des Bayern war somit fix. Am Ende kam er mit über zwei Sekunden Vorsprung über den Zielstrich.

Nach dem Rennen analysierte ein glücklicher Reiterberger: "Das Rennen war sehr spannend. Ich wollte vorne wegfahren, aber das ist mit nicht gelungen. Die anderen haben zu hart gepusht und mich sogar überholt. Ich hatte dann drei Vorderradrutscher und war mir nicht mehr sicher, wie weit ich ans Limit gehen konnte. Mit gebrauchten Reifen war ich dann aber deutlich schneller als der Rest."