Kawasaki-Pilot Jonathan Rea ist weiterhin in absoluter Überform. Auch im ersten WSBK-Rennen in Katar fuhr Rea als ungefährdeter Sieger über die Ziellinie. Chaz Davies landet mit dem zweiten Platz einen Big Point im Kampf um die zweite WM-Position gegen Tom Sykes. Sykes litt deutlich sichtbar unter den Folgen seines Motorplatzers im FP2 und hatte nie die Pace für das Podium. Am Ende wurde er abgeschlagener Sechster.

WSBK Katar 2017, Lauf 1: Die Schlüsselszene

Den Grundstein zu seiner dominanten Solofahrt legt Jonathan Rea am Start. Dort setzt sich der Weltmeister durch, dahinter lag zunächst Tom Sykes auf P2. Sykes hatte jedoch nicht die Pace von Rea und hielt die Gegner dahinter etwas auf. Schon nach drei Runden klaffte erstmals eine Lücke von über einer Sekunde. Danach konnte sich Rea das Rennen nach Belieben einteilen. Nach 17 Runden wurde er als überlegener Sieger abgewunken.

WSBK Katar 2017, Lauf 1: Der Rennfilm

Start: Jonathan Rea gewinnt das Beschleunigungsduell und biegt als Führender in die erste Kurve ein, vor Tom Sykes und Alex Lowes.

1. Runde: Chaz Davies und Marco Melandri haben schon Plätze gut gemacht und sind Fünfter und Sechster. Davor liegt Xavi Fores. Auf P7 liegt Michael Van Der Mark, dahinter schon klafft eine kleine Lücke.

2. Runde: Davies schnappt sich in Kurve eins Fores und ist damit Vierter. Der Ducati-Pilot jagt jetzt Lowes. Schnellste Runde von Rea, er hat jetzt schon 1,2 Sekunden Vorsprung auf Sykes.

3. Runde: Lowes macht Druck auf Sykes. Auch Davies, Fores und Melandri sind dran.

4. Runde: Lowes bremst sich in Kurve eins an Sykes vorbei und ist Zweiter. Eine Kurve später quetscht sich auch Davies rabiat an Sykes vorbei. Lowes und Davies setzen sich sofort von Sykes ab. Sturz von Alessandro Andreozzi in Kurve 12.

5. Runde: In der ersten Kurve geht Davies an Lowes vorbei und ist Zweiter, dahinter muss Sykes auch Fores ziehen lassen. In der letzten Kurve greift Melandri Sykes an, geht aber weit. Auf Start-Ziel schafft es Melandri endgültig vorbei.

6. Runde: Hinter Spitzenreiter Rea bleibt es weiter spannend: Davies führt jetzt eine Dreiergruppe mit Lowes und Fores an. Das Trio kämpft um P2.

7. Runde: Beim Anbremsen von Kurve eins überholt Fores Lowes für P3. Heftiger Crash von Van Der Mark in Turn 9, damit ist der siebte Platz Geschichte. Van Der Mark touchierte Sykes' Heck. Auch Davide Giugliano ist in der Zwischenzeit ausgeschieden.

9. Runde: Fores greift Davies in Kurve eins an, schafft es aber nicht vorbei. Auch Lowes ist noch dran, Melandri hat ebenfalls noch Anschluss.

10. Runde: Defekt bei Fores! Die Barni-Ducati mit der Nr. 12 rollt auf Start-Ziel aus. Damit kämpfen Davies, Lowes und Melandri um P2. Dahinter fährt Sykes einsam auf P5, vor den beiden Aprilia von Eugene Laverty und Lorenzo Savadori.

11. Runde: Den nächsten Sturz in Kurve neun legt Raffaele De Rosa hin. Auch Lowes ist gestürzt! Tatort diesmal: Turn 16. Lowes kann immerhin weiter fahren.

12. Runde: Das Drama der letzten Runden sorgt dafür, dass Davies nun komfortabel auf P2 liegt, vor Melandri und Sykes. Sykes muss aber auf die beiden Aprilia hinter ihm aufpassen, sie kommen näher.

13. Runde: Bei Aprilia hat man die Plätze getauscht, Savadori hat P5 von Laverty übernommen. Die Lücke zu Sykes beträgt nun weniger als eine Sekunde.

14. Runde: Auf Start-Ziel geht Laverty wieder an Savadori vorbei.

15. Runde: Laverty und Savadori sind jetzt direkt dran an Sykes. Laverty presst sich in Kurve sechs vorbei, macht dabei auch die Tür für Savadori auf. Sykes ist damit nur noch Sechster.

16. Runde: Zweiter Sturz von Lowes! Diesmal klappt die Front in Turn 6 ein. Lowes lag schon wieder auf P13.

Ziel: Jonathan Rea fährt als überlegener Sieger über die Ziellinie, vor Chaz Davies und Marco Melandri. Eugene Laverty holt P4 vor Lorenzo Savadori und Tom Sykes. Dahinter behauptet sich Jordi Torres im Kampf um P7 vor Sylvain Guintoli und Leon Camier. Die letzten Punkte holen Roman Ramos, Jeremy Guarnoni, Jake Gagne, Roberto Rolfo und Ondrej Jezek.

WSBK Katar 2017, Lauf 1: Die Stimmen vom Podium

Jonathan Rea (Kawasaki, Platz 1): "Mein erster Sieg hier ist natürlich echt schön. Ich liebe dieses Event und die Atmosphäre des Nachtrennens. Ich wollte einfach von der ersten Runde an das Visier runterklappen und meinen eigenen Rhythmus gehen. Während der Trainings sah es schon gut aus, aber ich bin sehr happy damit, wie das Team an diesem Wochenende gearbeitet hat. Das Bike war einfach unglaublich. Danke an jeden Einzelnen im Team und auch an Pirelli. Als Chaz meine Pace am Ende gehen konnte, war ich noch in der Lage, zuzulegen. Ich lebe momentan wirklich in einem Traum."

Chaz Davies (Ducati, Platz 2): "Der erste Teil der Mission ist erledigt. Es war ein hartes Rennen, viele hatten da Probleme. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich vor dem Rennen erwarten sollte. Wir waren zwar konstant, aber ob das für das Podium reicht? Alex hatte dann aber eine ähnliche Pace wie wir, Johnny etwas mehr. Aber von der ersten Runde an fühlte es sich so an, als sei der Grip am Kurveneingang ziemlich schlecht. Wie dem auch sei, 17 Runden später stehen wir hier und haben 20 Punkte mitgenommen. Das verschafft uns für morgen natürlich etwas Luft im Kampf um die zweite WM-Position."

Marco Melandri (Ducati, Platz 3): "Das war ein schwieriges Wochenende bis zur Superpole. Aber zum Glück hat das Team das Setup noch geändert und das Bike hat sich dann viel besser angefühlt. Trotzdem hatte ich in den langgezogenen Kurven Probleme. Das Bike hat sich stark bewegt und hatte viel Spinning. Natürlich hatte ich Glück, aber meine Pace war auch gut. Die letzten fünf Runden war ich mit der Front schon am Limit unterwegs, daher habe ich dann langsamer gemacht. P3 ist das Beste, was ich heute holen konnte, von daher ist das okay."

Jonathan Rea durfte über einen weiteren Sieg jubeln, Foto: Kawasaki
Jonathan Rea durfte über einen weiteren Sieg jubeln, Foto: Kawasaki

WSBK Katar 2017, Lauf 1: Die Lehren des Rennens

  • Jonathan Rea dominiert das Geschehen weiterhin nach Belieben
  • Chaz Davies hat jetzt im Kampf um die Vize-WM die Pole-Position
  • Der Motorschaden vom FP2 bringt Tom Sykes in die Bredouille
  • Alex Lowes ist weiter ein Crashkid
  • Honda ist weiterhin hoffnungslos unterlegen