Für Kawasaki lief das Superbike-Meeting in Aragon perfekt: In beiden Rennen feierte der japanische Hersteller Doppelsiege. Weltmeister Tom Sykes belegte beide Male Rang eins, war aber nicht völlig zufrieden: "Wir haben zwar zwei Siege geholt, aber nach vier oder fünf Runden im zweiten Rennen fühlte es sich alles andere als perfekt an." Es sei wichtig gewesen nach dem schwierigen Saisonauftakt auf Phillip Island eine starke Performance abzuliefern. "Das erste Rennen war sehr gut und wir hatten ein gutes Setup, das uns eine konstante Pace auf der kalten Strecke ermöglichte", so der Titelverteidiger.

Tom Sykes gegen Marco Melandri, Foto: Aprilia
Tom Sykes gegen Marco Melandri, Foto: Aprilia

Im zweiten Rennen ließ Sykes den gleichen Reifen montieren. Wegen des Temperaturunterschiedes musst der Weltmeister "tief graben und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen". Seine Verfolger hatten mehr Grip, dennoch konnte er sich an der Spitze behaupten. "Für die letzte Runde hatte ich einen Plan, um sie hinter mir zu halten - und es hat funktioniert", erklärte Sykes. "Wenn mich jemand überholt hätte, hätte er den Sieg verdient gehabt. Marco [Melandri] hat es in der letzten Runde versucht, aber er hat die Kurve nicht bekommen. Es war großartiges Racing und gut für die Zuschauer!"

Sein Teamkollege Loris Baz stand in beiden Rennen als Zweiter auf dem Podium. "Wir haben im zweiten Rennen wegen den veränderten Temperarturen einen anderen Reifen verwendet." Das Kawasaki-Team habe bereits gewusst, dass das erste Rennen wegen den niedrigeren Temperaturen hart werden würde. "Mit dem SC0-Reifen waren wir im ersten Rennen am Limit. Für das zweite Rennen habe ich meinen Crew Chief dazu gebracht, den weichen zu verwenden und ich denke, das war eine gute Entscheidung, denn Tom hatte auf einem anderen Reifen offensichtlich mehr Probleme."

Baz konnte seinen Teamkollegen nach ein paar Runden einholen. "Wir hatten ein gutes Rennen und haben es beide genossen. Ich habe versucht, Tom zu überholen, habe aber dabei die Front verloren", so Baz. Weil Aprilia-Pilot Marco Melandri dem Kawasaki-Duo im Nacken saß, wollte Baz so schnell wie möglich an Sykes vorbei. "Das war nicht möglich, vielleicht habe ich es eine Runde zu früh versucht. Als Marco vorbeiging, konnten wir Tom nicht einholen." Aragon sei normalerweise nicht die beste Strecke für Kawasaki. Dass Baz trotzdem um den Sieg mitfahren konnte, sei ein gutes Zeichen für den Rest der Saison. "Ich bin immer noch Zweiter in der Weltmeisterschaft und jetzt geht es nach Assen."