Zwar verpassten sowohl Eugene Laverty als auch Sylvain Guintoli ein mögliches Wunder im Kampf um den Fahrertitel der Superbike beim Finale in Jerez, jedoch überwiegte bei Aprilia nach Lavertys Doppelsieg, Guintolis drittem Platz im zweiten Rennen sowie dem überlegenen Erfolg in der Konstrukteurswertung dennoch die Freude. Vor allem Lavertys siegbringendes Manöver in der letzten Kurve des ersten Rennens, als er Marco Melandri scheinbar unmöglich außen herum überholte, sorgte für das unbestrittene Highlight des Tages. Sylvain Guintoli schaffte es nach Schulterproblemen nicht, ernsthaft in den Meisterschaftskampf einzugreifen.

"Dies waren ohne Zweifel zwei extreme schwierige Siege", resümiert der WM-Zweite Laverty seinen erfolgreichen letzten Auftritt für Aprilia in der Superbike-Weltmeisterschaft, bevor er im kommenden Jahr in der Moto2-Klasse der MotoGP an den Start geht. "Der zweite Erfolg war jedoch zugegebenermaßen einfacher, da ich die finale Phase des Rennens glücklicherweise mit einem kleinen Vorsprung angehen konnte. Trotz des verpassten Titels ist mein Tagesfazit dennoch positiv und das Ergebnis heute bestätigt unser Potential und die Form der vergangenen Wochen. Leider haben wir zu Beginn der Saison viele Punkte liegen lassen, aber ich werde mich definitiv nicht hinstellen und klagen oder Ausreden suchen."

Teamkollege Guintoli, der vor den beiden Rennen ebenfalls noch theoretische Chancen auf den Titel hatte, fand nicht zu seiner Bestform und fuhr der Spitze sowohl in Lauf eins als auch in Lauf zwei deutlich hinterher. Dennoch fiel sein Saisonfazit nicht zuletzt dank WM-Gesamtrang drei und vierzehn Podien positiv aus: "Das war unter dem Strich eine fantastische Saison, denn ich konnte nach meinem Wechsel von Ducati in meinem ersten Jahr auf einer neuen Maschine direkt um den Titel kämpfen. Es ist wirklich schade, dass ich nach meiner schweren Schulterverletzung mitten in der Saison nicht mehr ans Limit gehen konnte, jedoch bin ich über die gemachten Erfahrungen sehr dankbar, denn sie werden mir nächstes Jahr definitiv zu Gute kommen."