Bei diesem Test im spanischen Jerez de la Frontera stieß Werksfahrer Marco Melandri wieder zu seinem Teamkollegen Chaz Davies, nachdem er sich in den vergangenen Wochen von seiner Schulteroperation erholt hatte. Sie arbeiteten daran, ihre BMW S 1000 RR in verschiedenen Bereichen weiter zu optimieren. Für Marco diente der Test zudem dazu, seine körperliche Fitness zu überprüfen.

Die Mannschaft nutzte die beiden Tage, um die beim Jerez-Test Mitte März erfolgreich erprobten neuen Elektronik-Strategien weiterzuentwickeln. Zudem testeten Marco und Chaz neue Fahrwerkskomponenten und arbeiteten an der Motorenentwicklung. Leider war das Wetter dieses Mal trotz milder Temperaturen nicht ideal. Sowohl am gestrigen Donnerstag als auch am heutigen Freitag sorgte Regen für überwiegend nasse Bedingungen. Somit war die Zeit, die die beiden Werksfahrer auf der Strecke verbrachten, begrenzt. Insgesamt absolvierten Marco (101 Runden) und Chaz (74 Runden) auf ihren RR 755 Testkilometer. Die zweite Runde der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2013 wird vom 12. bis 14. April im Motorland Aragon ausgetragen.

Die Superstock-Mannschaft des BMW Motorrad GoldBet Teams ging bereits in dieser Woche im Motorland Aragón auf die Strecke. Der amtierende Champion Sylvain Barrier und sein neuer Teamkollege Greg Gildenhuys absolvierten dort einen erfolgreichen Drei-Tages-Test. Sie bereiteten sich auf den FIM Superstock 1000 Cup 2013 vor, der mit dem Rennwochenende auf der spanischen Strecke startet. Das Team wird in dieser Serie die nagelneue BMW HP4 einsetzen, und nach dem positiven Test ist die Mannschaft optimistisch, für den Saisonauftakt im Motorland Aragon gut gerüstet zu sein.

Stimmen nach dem Test

Marco Melandri: "Es war ein guter Test für mich, denn die starken Schmerzen im Knochen, die mir so zu schaffen gemacht hatten, sind weg. Natürlich habe ich noch Schwierigkeiten, da es meiner Schulter momentan an Kraft und Beweglichkeit fehlt. Aber nun schmerzt nur der Muskel noch etwas, da er sich weiter von der Operation erholt, und es sieht aus, als seien wir auf einem guten Weg. Nach der langen Pause habe ich den Test vor allem genutzt, um an mir selbst zu arbeiten. Außerdem haben wir an den Elektronik-Strategien gefeilt. Zum Glück konnten wir heute ein paar Runden im Trockenen fahren, auch wenn die Bedingungen dabei recht schwierig waren. Insgesamt bin ich mit dem Test zufrieden, denn wir haben einige gute Ideen für die Zukunft gesammelt und ich denke, dass wir einen sehr guten Job machen."

Chaz Davies: "Jerez hat uns wieder mit dem gleichen Wetter begrüßt, wie wir es dort schon mehrfach hatten. Nasse, gemischte und trockene Bedingungen haben sich abgewechselt. So, wie es schon im Winter war, scheint es nun im Frühjahr weiterzugehen. Das war etwas frustrierend, denn wir konnten heute nur zwei Stunden lang im Trockenen fahren. Dennoch haben wir in der kurzen verfügbaren Zeit eine Menge Arbeit erledigt. Ich konnte viele verschiedene Dinge testen, und wir haben sowohl am Chassis als auch an der Elektronik gearbeitet. Wir haben einige Fahrwerkskomponenten evaluiert und weiter an der Elektronikstrategie und der Leistungsabgabe gefeilt. Ich denke, dass wir recht zufrieden sein und optimistisch nach Aragon reisen können. Es war auch gut, in der Woche vor den nächsten Rennen auf das Motorrad zu steigen und so im Rhythmus zu bleiben. Jetzt freue ich mich auf Aragon."

Andrea Dosoli (Technischer Direktor): "Der Saisonbeginn ist für das gesamte Team immer sehr arbeitsreich. Die lange Pause zwischen Phillip Island und Aragon war für unser kurz- und mittelfristiges Entwicklungsprogramm enorm wichtig, und die gesamte Mannschaft in Italien und Deutschland arbeitet sehr hart. Dank dieser intensiven Arbeit können wir einige der Dinge, die wir hier getestet haben, bereits am nächsten Rennwochenende in Aragon einsetzen. Insgesamt ist der Test positiv verlaufen. Auch wenn wir mit dem Wetter kein Glück hatten, konnten beide Fahrer einige der neuen Elektronik-Strategien, Fahrwerkskomponenten und Ideen im Bereich Motor evaluieren und sich mit ihnen vertraut machen."

"Für Marco war es wichtig, nach einer so langen Pause wieder auf seine RR zu steigen und zu sehen, wie gut sich seine Schulter seit der Operation erholt hat. Sein Feedback war für unsere Ingenieure sehr hilfreich. Chaz konnte die Weiterentwicklungen ausprobieren, die auf den Erkenntnissen basieren, die er bei unserem Test vor 20 Tagen auf derselben Strecke gesammelt hat. In einer Woche stehen die Rennen in Aragon an, und wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Paket haben. Die Entwicklung kommt gut voran, aber wir müssen weiter hart, konzentriert und zielgerichtet arbeiten, um für eine sehr lange und harte Saison gerüstet zu sein."