Das Team mischte bis zum allerletzten Rennen im Kampf sowohl um die Fahrer- als auch um die Hersteller-Weltmeisterschaft mit. Doch am Ende fehlte das nötige Quäntchen Glück. Werksfahrer Marco Melandri, der mit zwei gebrochenen Rippen antrat, belegte im ersten Rennen Rang zwei. Damit wahrte er seine Chancen auf den Fahrertitel und die Chancen von BMW auf den Herstellertitel. Doch im zweiten Lauf beendete eine nasse Stelle auf dem Asphalt, auf der Melandri die Kontrolle über seine BMW S 1000 RR verlor, alle Hoffnungen. Leon Haslam, der in Magny-Cours sein letztes Rennwochenende als BMW Motorrad Werksfahrer bestritt, wurde im ersten Lauf Fünfter, stürzte im zweiten Rennen jedoch ebenfalls.

In der Hersteller-Weltmeisterschaft sicherte sich BMW mit dem zweiten Gesamtrang das bisher beste Ergebnis. BMW sammelte 421 Punkte, 23,5 weniger als Sieger Aprilia. In der Fahrerwertung beendete Melandri die Saison als Dritter mit 328,5 Punkten. Damit ist er der bisher bestplatzierte BMW-Fahrer in dieser Meisterschaft. Haslam wurde Achter mit 200 Zählern.

"Nach den vergangenen beiden unglücklichen Rennwochenenden war es toll, heute wieder ein Rennen auf dem Podium zu beenden. Meine BMW S 1000 RR hat sehr gut funktioniert. In den ersten Runden von Lauf eins hatte ich noch Schwierigkeiten, den Reifen auf Temperatur zu bringen. Doch sobald er richtig gearbeitet hat, konnte ich ein gutes Tempo gehen. Es war trotzdem ein hartes Rennen, und ich wollte nicht zu sehr attackieren und zu viel riskieren. Leider ist die Strecke dann immer trockener geworden, was mir nicht entgegenkam. Als ich endlich an Tom vorbei war, war der Asphalt nicht mehr richtig nass, und bei diesen Bedingungen hatte ich keine Chance, an Sylvain [Guintoli] dran zu bleiben. Er hat heute wirklich eine starke Leistung gezeigt", sagte Melandri.

"Im zweiten Rennen herrschten sehr schwierige Bedingungen. Ich habe alles gegeben, aber ich konnte keine schnellen Richtungswechsel durchführen. Ursache für meinen Sturz muss eine nasse Stelle gewesen sein, auf der mir das Heck der RR weggerutscht ist. Jetzt habe ich große Schmerzen im Rücken und am Bein. Rückblickend muss ich sagen, dass wir eine großartige Saison hatten. Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben. Zu Saisonbeginn lagen wir noch recht weit hinter der Spitze zurück. Wir haben den Rückstand schnell aufgeholt und bis zum Schluss mit den Jungs ganz vorn gekämpft", so der Italiener.

Leon Haslam, der das letzte Rennen für BMW bestritt sagte: "Im ersten Rennen hatte ich etwas mit der Haftung und der Elektronik zu kämpfen, und darüber hinaus habe ich ein paar Fehler gemacht. Platz fünf ist ein bisschen enttäuschend, denn ich weiß, dass ein Podiumsplatz möglich gewesen wäre. Im zweiten Rennen hatte ich einen guten Start, doch in manchen Kurven hatte ich Schwierigkeiten, in den ersten Gang zu schalten. Im letzten Streckenabschnitt bin ich auf einem Bergabstück zudem auch noch aus Versehen in den Leerlauf geraten. Ich musste die Bremse lösen, um nicht in Eugene Laverty zu fahren, und kam von der Strecke ab. Ich habe mich als Achter wieder eingereiht und versucht, der Gruppe um Max Biaggi zu folgen. Dann aber bin ich auf eine nasse Stelle geraten und wieder gestürzt. Ich bin etwas enttäuscht, dass die Saison so zu Ende ging, und es tut mir auch für meine Crew und das Team Leid, die das gesamte Jahr über einen herausragenden Job gemacht haben."