Nach spannenden Rennen auf dem Nürburgring steht für die Superbike-Piloten in Portugal nun das vorletzte Rennwochenende vor der Tür. Max Biaggi konnte die WM-Führung in Deutschland zurückerobern. "Die Rennen auf dem Nürburgring brachten uns mehr Stärke und natürlich den ersten Platz in der Gesamtwertung. In jedem Fall sollten wir jetzt nicht unseren Grip verlieren - eher das Gegenteil, wenn man bedenkt, wie eng die Wertung ist", sagte der Italiener.

Jedes Rennen ab Portimao bis zum Saisonende bringe dem Aprilia-Piloten Match-Punkte. Jeder Fehler könnte fatal sein. "Ich erwarte, in Portimao gut zu sein. Es ist eine Strecke, die ich mag und wo ich immer gute Rennen fahren konnte, aber ich bin mir sicher, dass unsere Rivalen uns das Leben schwer machen werden."

Teamkollege Eugene Laverty freut sich nach dem Doppelpodium besonders auf Portugal. "Portimao ist meine Lieblingsstrecke im Kalender, denn ich genieße die steilen Passagen des Kurses wirklich." Im letzten Oktober stieg er in Portimao zum ersten Mal auf die RSV4 und fühlte sich direkt wohl. Auch die Zuversicht des Nordiren sei nach den beiden zweiten Plätzen in Deutschland gestärkt. "Die RSV4 wird immer stärker, was beim letzten Mal deutlich wurde, als alle drei Aprilias im ersten Rennen auf dem Nürburgring auf dem Podium landeten. Ich glaube, dass wir das gleiche in Portimao tun können."

Kartenspiel

Neben Marco Melandri ist Tom Sykes einer der engsten Verfolger von Biaggi in der WM. "Der Portimao Circuit ist ziemlich extrem, besonders durch die vielen Richtungswechsel, aber ich denke, so wie die Ninja ZX-10R funktioniert, sollten wir auf jeder Rennstrecke gut zurechtkommen." Dabei will sich der Brite bemühen am Wochenende nicht an die Meisterschaft zu denken, sondern die Rennen nacheinander anzugehen.

Tom Sykes versucht die WM-Wertung auszublenden, Foto: WorldSBK
Tom Sykes versucht die WM-Wertung auszublenden, Foto: WorldSBK

"Sicherlich werden wir auch in Portugal das tun, was wir das ganze Jahr über getan haben. Zehn Prozent in mir denken aber auch über die gute Position in der Gesamtwertung nach", gab Sykes zu. "Wenn wir unsere Karten richtig ausspielen, können wir unter den Top-3 bleiben und wenn wir sie richtig gut ausspielen, dann können wir die Meisterschaft gewinnen." Der Kawasaki-Pilot ist überzeugt, dass er bereits aller Welt bewiesen hat, wie konstant und schnell er und sein Team sind. "Ich glaube an meine eigenen Fähigkeiten und das Team und Kawasaki sind fantastisch. Wenn wir weiter am Setup arbeiten und es jedes Mal ordentlich hinbekommen, sollten wir ziemlich glücklich sein."

Auch Loris Baz ist ein großer Fan von Portimao. "Ich mag die Strecke in Portugal wirklich, sie gehört zu meinen Favoriten und ich habe auch ein paar gute Erinnerungen aus den vorhergehenden Jahren. Ich stand in beiden Superstock-Klassen hier bereits auf dem Podium." Portimao sei eine sehr interessante Strecke mit vielen verschiedenen Kurvenarten. "Jedes Jahr wird es hügeliger, aber wir werden dafür arbeiten und ich fühle mich zuversichtlich für dieses Wochenende. Die letzte Kurve ist eine meiner liebsten, weil man den Ausgang nicht sehen und sich sehr gut reinlegen kann, dazu ist sie sehr schnell. Ich denke diese Kurve ist ein sehr guter Test für einen Fahrer, denn man muss sich selbst sehr vertrauen."

Setup wird schwer

Leon Camier kommt nach dem ersten Suzuki-Podium frisch gestärkt auf der iberischen Halbinsel an. "Ich habe den Portimao Circuit schon immer gemocht und meine Renn-Pace war dort ziemlich gut, selbst wenn es meine Qualifikation nicht war! Es ist durch die vielen Richtungswechsel und Höhenunterschiede ziemlich schwer, ein gutes Bike Setup hinzubekommen, aber sobald du weißt, wo es langgeht, kannst du gute Runden zurücklegen", erklärte er. Über das Potential seiner GSX-R sei sich der Brite noch nicht ganz sicher.

"Aber ich bin mir sicher, dass die Jungs und ich das beste Bike hinbekommen, das wir hinkriegen", fuhr Camier zuversichtlich fort. Nach dem Podest auf dem Nürburgring habe es viele Gratulationen gegeben. "Es war großartig für das Team, denn es war eine so harte Saison, aber ein Ergebnis wie dieses, macht die harten Zeiten zuvor wieder wett. Nun hoffen wir, dass wir uns weiter verbessern und die Saison auf einem Höhepunkt beenden."

Teamkollege John Hopkins ist noch nie zuvor in Portimao gefahren. "Ich muss also die Streck erst einmal lernen. Von dem, was ich gehört habe, ist der Kurs ziemlich hart fürs Bike-Setup, aber ich lerne Strecken normalerweise ziemlich schnell, also mache ich mir darüber keine Sorgen", sagte er. Portimao scheine von allem etwas zu haben. "Sobald ich zuversichtlich bin und die FIXI Crescent Suzuki hart pushen kann, werde ich alles für mein bestes Ergebnis des Jahres geben."

Nach seinem MotoGP-Debüt muss sich David Salom nun wieder umgewöhnen, Foto: Milagro
Nach seinem MotoGP-Debüt muss sich David Salom nun wieder umgewöhnen, Foto: Milagro

Konstanz am ganzen Wochenende

David Salom muss sich wie Jonathan Rea nach seinem MotoGP-Debüt in Misano erst einmal wieder eingewöhnen. "Nach meiner ersten Erfahrung in der MotoGP letztes Wochenende in Misano konnte ich mich nur wenige Tage ausruhen, aber ich bin bereit für die 13. Runde der Superbike-WM. Ich freue mich wirklich auf dieses Wochenende in Portimao. Ich habe es immer genossen auf dieser Strecke zu fahren und mein Fokus liegt auf einer starken Leistung schon ab dem Training", sagte der Pedercini Pilot.

Alexander Lundh freute sich schon lange auf Portugal. "Ich habe seit dem Deutschlandwochenende hart trainiert, aber nun will ich wieder zurück aufs Bike und erneut fahren. Wir hatten in Rennen und Trainings auf dem Nürburgring ein paar Probleme, also hoffe ich diese schnell zu lösen und uns eine gute Startposition für die Rennen zu sichern. Ich weiß, dass wir im Rennen konkurrenzfähig sein können, wir müssen während des Wochenendes einfach konstanter sein und dann wird es klappen", erklärte er.