Herr Gobmeier, wie groß ist die Vorfreude auf Ihre erste Saison als BMW Motorrad Motorsport Direktor?
Bernhard Gobmeier: "Die Vorfreude ist natürlich vorhanden, aber die Spannung ist noch sehr viel größer. Es kommen nun doch viele neue Themen auf uns zu. Wir haben einen neuen Fahrer, wir haben sehr viel am Motorrad gearbeitet. Wir wissen aber auch, dass unsere Konkurrenten in der Zwischenzeit ebenfalls viel entwickelt haben. Der Wettbewerb wird sehr viel härter werden. Umgekehrt sind wir aber auch besser vorbereitet als je zuvor. Wir haben uns sowohl auf der technischen als auch auf der personellen Seite verstärkt. Deshalb sind wir für die neue Saison auch überaus zuversichtlich."

Worin sehen Sie ihre wichtigsten Aufgaben?
Bernhard Gobmeier: "Für mich ist es wichtig, dass der komplette Laden läuft, wie man so schön sagt. Dass wir eine Struktur nicht nur einmal aufs Papier schreiben, sondern dass wir diese Struktur auch leben. Dass die Ein- und Verteilung der Rollen eingehalten wird und dass wir auch im Bezug auf die technische Entwicklung den roten Faden nicht verlieren."

Weniger ist manchmal mehr

Sie sind seit Mitte Oktober im Amt, welche Eindrücke haben Sie gesammelt?
Bernhard Gobmeier: Mein erster Eindruck war der, dass hier in den vergangenen zwei, drei Jahren mit einer riesigen Energie aller Beteiligten ein starkes Motorrad entstanden ist. Man hat unheimlich viele Innovationen hineingepackt. Manchmal zu viele, aber wir sehen, dass die Basis für ein erfolgreiches Motorrad vorhanden ist. Die Technik ist gut. Wir haben sicherlich den stärksten Motor, wir haben eine eigene Elektronik, wir haben sehr gute Leute an Bord und haben uns in diesem Bereich für diese Saison auch noch zusätzlich verstärkt. Das Team ist extrem motiviert und fokussiert. Jetzt geht es nur noch darum, dass wir all die guten Einzelbausteine zu einem sehr guten Paket zusammensetzen."

Wie eng wird die Zusammenarbeit der Motorsportabteilung mit der Serien-Entwicklung sein?
Bernhard Gobmeier: "Die Zusammenarbeit wird noch intensiver als in der Vergangenheit. Es findet ein tiefgreifender Wissens austausch in beide Richtungen statt."

Die Mischung machts, Foto: BMW
Die Mischung machts, Foto: BMW

Sind Troy Corser und Leon Haslam eine Traumpaarung für BMW Motorrad Motorsport?
Bernhard Gobmeier: "Ja, das ist ganz sicher so. Erstens, weil beide mit enormen Kampfgeist überzeugen, nicht nur der Jüngere, sondern auch der Erfahrenere. Troys Kampfgeist ist dank der Konkurrenz durch Leon noch einmal angestachelt worden. Zweitens verfügen beide über sehr viel Erfahrung. Es ist nicht so, dass Leon ein Rookie wäre. Das Gegenteil ist der Fall: Auch er kann auf Erfolge verweisen. Er hat eine steile Karriere hinter sich, arbeitet sehr analytisch und wird zusätzlich auch noch durch seinen Vater gecoacht, der über sehr viel Rennerfahrung verfügt. Die Kombination der Erfahrung, die Troy bereits mit unserem Motorrad gesammelt hat und den Kenntnissen, die Leon auch aus dem Wettbewerb mitbringt, ist toll. Wir haben festgestellt, dass der faire Wettbewerb untereinander letztlich beide Fahrer schneller macht."

Welche Ziele stecken Sie sich für die Saison 2011?
Bernhard Gobmeier: "Wir werden natürlich versuchen, den Erfolg der vergangenen Jahre zu übertreffen. Wir möchten aus eigener Kraft siegfähig sein. Für uns ist es ein erklärtes Ziel, dass wir 2011 auch Siege einfahren."

Wie sehen ihre längerfristigen Ziele mit BMW Motorrad Motorsport aus?
Bernhard Gobmeier: "Längerfristig werden wir natürlich versuchen Weltmeister zu werden."

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