Aprilia-Pilot Max Biaggi fuhr ab Halbzeit wie von der Tarantel gestochen und außerdem noch irgendwie in seiner eigenen Welt. Zwischenzeitlich betrug sein Vorsprung auf die Konkurrenz fast zehn Sekunden. Warum es in Misano für ihn so gut lief, wusste der Italiener klar darzulegen.

"Ich habe einfach einen guten Rhythmus hinbekommen und mir am Anfang meine Reifen noch eingeteilt", so das gestrige Geburtstagskind. "Das Rennen war aber hart und ich war auch vom ersten Lauf schon etwas Müde. Die Hitze hier ist echt extrem."

In den ersten Runden studierte Biaggi seine Gegner. Als jedoch Michel Fabrizio zu entwischen suchte, zog er das Tempo an und holte sich die Führung. "Ich bin ein sehr gutes Tempo gefahren, habe immer auf die Uhr geschaut und konnte im letzten Drittel dann etwas Luft lassen", so der Römer.

"Wenn die Dinge einmal so laufen, wie ich das will, in der Entwicklung, an der Stecke, und überhaupt, dann läuft es einfach. Das hat man glaube ganz deutlich gesehen. Es muss da echt so vieles zusammenpassen, aber jetzt ist es wirklich so, wie ich alles will und es ist ein wenig wie damals in der 250er-Klasse. Als wir dominiert haben. Einfach perfekt."

Haslam will das nächste Mal aufholen

Für Suzuki-Ass Leon Haslam gab es mit Rang zwei im zweiten Lauf noch einen versöhnlichen Ausgang des Wochenendes. "Das war ein bessseres Rennen als der erste Lauf", strahlte er. "Wir haben uns das ganze Wochenende mit dem Setup abmühen, viele Änderungen ausprobieren müssen. Wir sind einfach nicht auf eine klare Linie gekommen."

Seinem härtesten WM-Konkurrenten Biaggi, der heute wieder in großen Schritten Boden gut machen konnte, hatte Haslam nichts entgegenzusetzen. "Max war einfach extrem schnell heute. Wir müssen jetzt schauen, dass wir ihn irgendwo wieder einfangen können. Es war hier aber schneller als der Rest der Welt. Mit dem zweiten Platz bin ich echt zufrieden, der ist nach diesem Wochenende gut für uns. Mehr war nicht drin und ich war schon die ganze Zeit bei 110 Prozent."

Fabrizio zurück auf dem Podest

Michel Fabrizio schaffte nach langer Abstinenz in Misano wieder den Sprung auf das Podium. Doch so richtig zufrieden blickte er dennoch nicht drein. "Gegen die Vierzylinder ist es einfach schwer", klagte er trotz Rang drei. "Aber trotzdem gut, dass wir wieder auf dem Podest sind. Jetzt kommt Brünn und diese Strecke mag ich wirklich sehr." Max Biaggi übrigens auch.