Nach meiner ersten Saison im Porsche Carrera Cup werde ich in diesem Jahr gleich in zwei Meisterschaften an den Start gehen. Neben dem Einsatz mit MRS Racing im deutschen Cup steht außerdem ein internationaler Einsatz im Porsche Supercup an. Nach einem langen Winter kann ich den Saisonstart kaum erwarten - es geht schon am ersten Aprilwochenende in Bahrain los.

Eigentlich weiß ich gar nicht welche Ziele ich mir für den Supercup setzen soll. Zum einen kenne ich die meisten Strecken nicht, zum anderen sollten die Fahrer noch ein wenig stärker sein. Ich weiß nicht wie ich meine Chancen einschätzen soll, aber meine Zielsetzung wird wohl so sein wie im Carrera Cup: unter die ersten Fünf fahren, in jedem Rennen punkten und nicht ausfallen.

Auf jeden Fall muss ich sehen, dass ich mit den Strecken klar komme. Natürlich ist es für mich ein großer Nachteil - alle anderen kennen die Kurse und ich muss mich in 45 Minuten Training auf die Gegebenheiten einschießen. Nach so einer kurzen Zeit kann man nicht jede einzelne Bodenwelle kennen. In Hockenheim und Spa bin ich schon gefahren und rechne mir dort bessere Chancen aus. Auch in Barcelona kenne ich schon einen Teil der Strecke.

Auch wenn ich mich auf jedes Rennen gleichermaßen freue, gibt es 2008 zwei ganz besondere Auftritte. Einmal in Monaco, wo eigentlich jeder Rennfahrer gerne fahren möchte - es ist halt etwas ganz Besonderes. Das zweite besondere Rennen ist gleich der Auftakt in Bahrain. Ich bin im Winter kaum gefahren und freue mich, endlich wieder im Porsche zu sitzen. Über die Hitze im nahen Osten mache ich mir keine Gedanken, denn schon im letzten Jahr war es auf dem Norisring sehr heiß und dort hatte ich keine Probleme.

Im sonnigen Bahrain startet René in die Saison, Foto: Susanne Roßbach
Im sonnigen Bahrain startet René in die Saison, Foto: Susanne Roßbach

Neben zwei Testtagen im Porsche bin ich außerdem einer Einladung von Volkswagen gefolgt und habe im November einen Formel-3-Boliden getestet. Für mich stand der Spaß im Vordergrund, ich wollte einfach mal sehen wie sich ein Formel 3 fährt. Es gab keinen wirklichen Hintergrund, es war lediglich ein Tracktest für die Zeitschrift Autobild Motorsport. Im Formel 3 ist alles komplett anders - vor allem die Sicht. Man sitzt weit unten und sieht eigentlich nichts. Im Porsche sitzen wir viel weiter oben und haben einen besseren Überblick. Der Formel 3 wiegt im Vergleich zum Cup-Porsche nur die Hälfte, hat aber auch nur die halbe Leistung. Daher sind Leistungsgewicht und Beschleunigung beinahe identisch, aber man kann viel später bremsen. Auch die Fliehkräfte sind um einiges höher als im Porsche. Überraschend war mein Speed: schon nach zehn Runden war ich drin und dann fast so schnell wie Stamm-Pilot und Formel-3-Meister Carlo van Dam.

2008 werde ich wieder die Fahrer im Volkswagen Polo Cup unterstützen. Mittlerweile ist es mein drittes Jahr als Co-Instruktor an der Seite von Benjamin große Darrelmann. Wir waren schon zusammen mit den Teilnehmern in einem Fitness-Camp, wo ich sie ein wenig getriezt und mit ihnen Sport getrieben habe. Durch mein Engagement werde ich weiterhin durch Volkswagen unterstützt und kann vielleicht wieder beim 24 Stundenrennen auf der Nordschleife fahren. Leider überschneidet sich die Veranstaltung mit dem Supercup-Rennen in Monaco. Beides wäre eine tolle Sache, in jedem Fall ist es aber eine schwere Entscheidung...