Nach einem spannenden Rennen in Magny-Cours folgt im Porsche-Supercup am Wochenende die nächste Herausforderung. Der sechste Wertungslauf wird im britischen Silverstone auf einem der anspruchvollsten Kurse der Saison ausgetragen.

"Das Rennen in Silverstone ist ein absolutes Highlight", sagt Tabellenführer Richard Westbrook aus Großbritannien. Schließlich sei die 5,1 Kilometer lange Grand Prix-Strecke eine der schnellsten und schwierigsten für Fahrer und Teams. Drei Sektoren mit jeweils völlig unterschiedlicher Streckencharakteristik machen das Setup der Fahrzeuge schwierig. "Im ersten Abschnitt kommt es allein auf die Geschwindigkeit an", so der 31-jährige Brite. Schlüsselstellen sind die superschnellen Kurven Copse und Becketts. Am Ende der langen Geraden Hangar Straight erreichen die Porsche 911 GT3 Cup Spitzengeschwindigkeiten von rund 250 km/h. "Danach folgt ein etwas langsamerer Sektor. Im letzten Drittel, etwa in den Kurven Priory und Luffield, sind nochmals fahrerische Qualitäten gefragt. Ich freue mich schon seit Beginn der Saison darauf, hier zu fahren. Für mich als Briten ist Silverstone etwas ganz Besonderes. Und in diesem Jahr möchte ich hier endlich gewinnen."

Im vergangenen Jahr hatte der Brite das Nachsehen und wurde Zweiter. Uwe Alzen (Betzdorf) ließ damals der Konkurrenz keine Chance: Der 39-jährige Routinier sicherte sich 2006 im Qualifikationstraining den ersten Startplatz und feierte einen Start-Ziel-Sieg. Ein ähnlich souveräner Triumph gelang Alzen am vergangenen Wochenende in Mangy-Cours, als er unter schwierigsten Streckenverhältnissen das Fahrerfeld vom Start weg anführte und seinen zweiten Saison-Sieg errang.

Das Duell zwischen Alzen und Westbrook verspricht besonders viel Spannung, da der deutsche Supercup-Champion von 1994 als neuer Zweiter der Fahrerwertung nach England reist. Richard Westbrook, der sich nach seinem Sieg in Barcelona an die Spitze gesetzt hatte, liegt mit zwölf Punkten Vorsprung in Führung. Dritter ist Damien Faulkner aus Irland.

Als Gaststarter sitzt in Silverstone der ehemalige Formel 1-Fahrer Derek Warwick (Großbritannien) am Steuer eines Cup-Porsche. Der 52-jährige Brite nimmt auf Einladung von Porsche in dem 400 PS starken Rennsportwagen mit der Startnummer 88 Platz. "Der Porsche ist ein fantastischer Wagen", sagte Derek Warwick nach einem ersten Test. "Ich war überrascht von der hohen Geschwindigkeit und der kräftig zupackenden Keramik-Bremse. Mein Ziel für Silverstone ist ein Startplatz unter den ersten Zehn und ein tolles Rennen." Zwischen 1981 und 1993 nahm Warwick unter anderem für Renault und Arrows an insgesamt 147 Formel 1-Grands Prix teil. Im Jahr 1992 gewann er zusammen mit Yannick Dalmas und Mark Blundell für Peugot das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Ein Heimspiel haben auch James Sutton und Tim Harvey (beide Großbritannien). Sie nehmen an dem Zwölf-Runden-Rennen als Gaststarter aus dem britischen Carrera Cup teil.