Uwe Alzen fuhr die schnellste Runde beim Qualifikationstraining zum vierten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Norisring in Nürnberg. Der 38-jährige Profi erreichte in dem 400 PS starken 911 GT3 Cup des HP Team Herberth eine Zeit von 52.770 Sekunden und war damit der erste Rennfahrer, der den 2,3 Kilometer langen Kurs in einem Cup-Porsche unter 53 Sekunden umrundete.

Der Tabellenführer Dirk Werner verpasste Alzens Zeit um acht Hundertstel Sekunden. Beim Start zum 35-Runden-Rennen am Sonntag steht Werner damit in Fahrtrichtung auf der linken Seite - eine ungünstigere Ausgangsposition für das Anbremsen der ersten Linkskurve.

Chris Mamerow war lediglich 1,5 Zehntel Sekunden langsamer als Alzen und erreichte mit Startplatz drei sein bestes Trainingsergebnis in der laufenden Saison.

Die drei Spitzenfahrer verfolgen auf der Reifenseite unterschiedliche Taktiken. Uwe Alzen fuhr seinen Reifensatz für das Rennen kurz an und ist überzeugt, dass Werner und Mamerow ihre noch völlig frischen Pneus in der einen zur Verfügung stehenden, sehr kurzen Einführungsrunde nicht optimal für das Sprintrennen anwärmen und vorbereiten können. Werner und Mamerow erwarten von den noch unbenutzten Rennreifen eine Leistungsspitze für die ersten zwei bis drei Runden.

Neben Mamerow steht Richard Lietz als Viertschnellster in der Startaufstellung. Jörg Hardt als der Sieger und Trainingsschnellste von 2005 berichtete über ein noch nicht ganz optimal liegendes Auto und Probleme, eine freie Runde zu finden: Startplatz sieben mit einer halben Sekunde Rückstand auf die Spitze. Auf einem ungewohnten neunten Platz steht der amtierende Vizemeister Nicolas Armindo aus Frankreich. Diagnose des Tabellendritten: Entgegen seiner Erwartung wurde die Strecke mit zunehmender Trainingsdauer nicht schneller, aber der Verkehr wurde immer dichter. Als Armindo das Training aufnahm, war die Chance auf eine sehr schnelle Runde bereits vertan.

Uwe Alzen (Startplatz 1):
"Meine Reifen sind gut vorbereitet. Ich bin überzeugt, damit den richtigen Weg gewählt zu haben. Was die Kondition des Fahrers und mein Auto angeht, habe ich keine Probleme. Ich freue mich auf Sonntag."

Dirk Werner (Startplatz 2):
"Ich bin erleichtert, in der ersten Reihe zu stehen. Denn der Start mit dem Anbremsen der Grundig-Kehre im Pulk ist sehr riskant. Und danach kommt es eben darauf an, die Reifen und die Ausdauer gut einzuteilen. Uwe ist ein enorm starker Gegner."

Chris Mamerow (Startplatz 3):
"Entscheidend ist, nach dem Start sofort eine Lücke zwischen mich und das Feld zu bringen. Dazu habe ich den frischen Reifensatz aufgespart. Mit der Hitze habe ich kein Problem. Ich fahre viele Langstreckenrennen. Da ist so ein 35-Minuten-Sprint im Vergleich doch eher erholsam."