Nach einer Explosion im Fahrerlager auf dem Nürburgring mit 22, teils schwer verletzten Personen, laufen die Ermittlungen der zuständigen Polizei Koblenz auf Hochtouren. Die Kripo ist vor Ort und sucht dabei unter anderem nach der Ursache, wie eine Polizeisprecherin am Samstag gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärte. Die betroffene Box 27 sei dafür weiterhin gesperrt, ebenso wie der gesamte Bereich hinter den Boxen 26 und 27 durch Sichtschutz.
Während Testfahrten für das 6h-Rennen am Samstag sei es am Freitagabend zwischen den Boxen 26 und 27 im Fahrerlager zu der Explosion gekommen, berichteten die Organisatoren. 22 Menschen wurden dadurch verletzt, 3 von ihnen schwer. Ein Mensch galt Polizeiangaben zufolge als schwerst verletzt. Die restlichen Leichtverletzten erlitten unter anderem Knalltraumata. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte eine Druckluftflasche explodiert sein, vermuteten die Ermittler. Die genaue Ursache müsse jedoch noch untersucht werden.
6h-Rennen der NLS findet trotz Explosion statt - auf freiwilliger Basis
Nach einer Erstversorgung im Medical Center an der Rennstrecke wurden die Schwerverletzten dann von vier Rettungshubschraubern und mehreren Krankenwagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Seelsorger waren auch im Einsatz. Nun ermittelt die Kripo.
Nach Rücksprachen mit den Beteiligten entschieden sich die Veranstalter das Rennen stattfinden zu lassen. Den Teams und ihren Fahrern sei es aber freigestellt worden, ob sie an dem vierten Rennen der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) teilnehmen.
Massencrash im 6h-Rennen der NLS auf dem Nürburgring
Am Samstag kam es dann bei dem Rennen wegen Starkregen und einer damit verbundenen Massenkarambolage mit sieben beteiligten Sportwagen zu einem Rennabbruch und erneuter Aufregung. Bereits in der zweiten Runde flogen Rennwagen wegen der durch Regen überfluteten Fahrbahn von der Strecke oder landeten in einem Fahrzeugknäuel. Weil die stark beschädigten Fahrzeuge die Strecke blockierten, brach die Rennleitung vorübergehend das Rennen ab.
Wegen des Unfalls am Freitag hatten einige Teams freiwillig auf einen Start verzichtet. Deshalb nahmen das ursprünglich geplante 6h-Rennen, das wegen des Massenunfalls auf vier Stunden verkürzt wurde, nur noch insgesamt 96 Teilnehmer unter die Räder.
Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigte ein Pressesprecher der Kriminalpolizei Koblenz, dass Ergebnisse der Ermittlungen erst in der kommenden Woche zu erwarten seien. Die Namen der am Unfall Beteiligten werden aus Datenschutzgründen nicht genannt. Der Veranstalter teilte zudem gegenüber Motorsport-Magazin.com mit, dass die vier Schwerverletzten inzwischen in einem stabilen Zustand seien.
Das eigentliche Rennen, dass bei Starkregen wegen einer Massenkarambolage in der zweiten Runde für zwei Stunden unterbrochen war und statt sechs nur über eine Distanz von vier Stunden ging, spielte dank der Ereignisse an beiden Tagen keine Rolle mehr.
Nach 29 Runden siegten die früheren DTM-Piloten Hubert Haupt und David Schumacher sowie der amtierende GT-Masters-Gewinner Salman Owega in einem HRT-Mercedes-AMG GT3.
Das Trio, das nach dem Massencrash, bei dem sieben der zehn Top-10-Sportwagen teils schwer beschädigt wurden, siegte trotz einer Durchfahrtstrafe wegen Frühstart mit fast dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den Black-Falcon-Porsche 911 GT3 Cup mit Steve Jans, Tobias Müller und Gabriele Piana.
Für Schumacher war es in seinem erst zweiten Rennen mit einem GT3-Sportwagen und dem vierten insgesamt ebenso der erste Erfolg wie für seinen Teamkollegen Salman Owega. Das HRT-Team erzielte den dritten Gesamtsieg und Haupt sogar seinen fünften.
diese NLS Nachricht