Im Vorfeld des vierten Saisonrennens des NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie) auf dem Nürburgring hat sich am Freitagabend ein schwerer Unfall ereignet. Um kurz nach 18 Uhr kam es laut Angaben des Nürburgrings im Bereich des Grand-Prix-Fahrerlagers zu einer Explosion, die nach ersten Erkenntnissen auf eine Druckflasche zurückzuführen sei.
Laut Angaben der zuständigen Polizei Koblenz seien dabei mehrere Personen zum Teil schwer verletzt worden. Um welche Personen es sich handelt, war zunächst nicht offiziell bekannt.
Mit Verweis auf die Erstmeldung teilte das Polizeipräsidium Koblenz auf dpa-Nachfrage kurz nach Mitternacht ergänzend mit, dass bei der Explosion nach derzeitigem Stand insgesamt 22 Personen verletzt wurden. Von den Betroffenen erlitt eine Person schwerste und drei weitere schwere Verletzungen. Die weiteren Betroffenen erlitten leichte Verletzungen, u.a. auch Knalltraumata.
Nürburgring: Verletzte in Krankenhäuser geflogen
Die Erstversorgung der Verletzten erfolgte unmittelbar durch das Medical Center am Nürburgring, zum Teil erfolgte ein Weitertransport in nahegelegene Krankenhäuser. Laut Informationen von Motorsport-Magazin.com waren vier Rettungshubschrauber, mehrere Krankenwagen und die Feuerwehr im Einsatz.
Die Explosion ereignete sich während Testfahrten, sogenannten Probe- und Einstellfahrten. Für den Samstag, 03. August ist das Saisonhighlight der NLS, das ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, angesetzt.
Die Explosion ereignete sich an Box 27 des Boxengebäudes. Die betroffene Box wurde sofort gesperrt und bleibt es auch, ebenso der umliegende Bereich. Auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com teilte die für den Einsatz zuständige Polizei Koblenz am späten Freitagabend mit, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und man am Samstag bei Tageslicht weiter nach Spuren sucht.
Nach Explosion: NLS-Rennen findet statt
Nach Rücksprache mit Teamchefs, der Interessenvertretung Langstrecke Nürburgring (ILN) sowie den Fahrersprechern hat sich die Veranstaltergemeinschaft Langstrecke Nürburgring (VLN) entschieden, das morgige 6h-Rennen (Start 12:00 Uhr) durchzuführen.
"Es ist während des Tests ein bedauerlicher Unfall passiert und wir sind alle zutiefst erschüttert und in Gedanken bei den Betroffenen", sagte VLN-Chef Mike Jäger am späten Freitagabend. "Der Vorfall steht jedoch nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Veranstaltung, so dass wir zusammen mit unseren Teams beschlossen haben, den Event durchzuführen."
Allen Teams und Fahrern der NLS ist es nach dem schweren Unfall freigestellt, ob sie am Rennen teilnehmen wollen. Das Zeittraining am Samstagmorgen findet verkürzt von 08:52 bis 10:00 Uhr statt.
Die Testfahrten wurden nach dem Unfall sofort abgebrochen. Die Polizei ermittelt, wie in einer solchen Situation üblich, vor Ort, hieß es seitens des Nürburgrings. Weitere Informationen folgen an dieser Stelle.
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