Mathol Racing hat dieser Saison in der GT4-Klasse seinen Stempel aufgedrückt. Mit dem Aston Martins V8 Vantage GT4 dominierte das Team die Klasse bei sämtlichen Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft und gewann seit dem Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen jeden Lauf innerhalb der SP10. Beim zehnten und damit letzten Rennen des Jahres wollte die Mannschaft diese Serie fortsetzen, auch wenn mit dem neuen BMW M3 GT4 stärkere Konkurrenz zu erwarten war.

Wie vermutet, wurde schon das Training zu einem Showdown zwischen dem Aston Martin von Wolfgang Weber und Uwe Nittel und dem GT4-BMW mit den Werksfahrern Dirk Adorf und Dirk Werner. Am Ende war es Weber, der mit 0,487 Sekunden Vorsprung die Poleposition für Mathol Racing herausfuhr. Der zweite Aston Martin des Teams - pilotiert von Rickard Nilsson, Norbert Bermes und ebenfalls Wolfgang Weber - reihte sich auf dem vierten Startplatz ein.

Was nach der Startfreigabe erfolgte, war ein heißer Tanz in der GT4-Klasse. Vorne preschte Uwe Nittel im ersten Mathol-Aston davon. Es folgte der BMW, der seinerseits Druck von Wolfgang Weber bekam. Vor allem die beiden Führenden machten einige Meter gut, bis der BMW plötzlich in die Box abbog und Nittel ein wenig Tempo rausnehmen konnte. "Ich war ein wenig verwundert, als plötzlich Uwe direkt vor mir auftauchte", berichtete Weber. Über Funk erfuhr er, dass er auf Rang zwei lag. Im Formationsflug steuerten die beiden Aston Martins über die Nordschleife und begeisterten so die Fans.

Bis etwa 40 Minuten vor Rennende blieben die beiden rot-weißen Renner von Mathol Racing dicht zusammen. Bei einem einsetzenden Regen kamen sie gemeinsam an die Box und holten sich die passenden Reifen. "Ich muss mich auch mal bei unseren Freunden von Kissling Motorsport bedanken, die in dieser Situation sofort mitgeholfen haben", Matthias Holle freute sich über die Unterstützung, denn zwei Reifenwechsel gleichzeitig währen auch bei der besten Servicemannschaft nicht ohne Verzögerung möglich gewesen.

Danach setzte sich der am Ende siegreiche Aston Martin ein wenig von seinem Schwesterauto ab. Trotzdem gelang Mathol Racing zum Abschluss der Saison ein ungefährdeter Doppelsieg und damit der achte Klassensieg (inklusive des 24-Stunden-Rennens) in der GT4-Klasse in Folge.

Bei diesem Triumph sollte der dritte Wagen der Mannschaft nicht in Vergessenheit geraten. Doc Chris, Sebastian Schäfer und der Japaner Yasukichi Yamamoto steuerten einen Honda Civic Type R innerhalb der Klasse SP3. Für den Japaner war es nicht nur der erste Einsatz bei Mathol Racing, sondern auch sein erstes Nordschleifenrennen. Daher resultierte auch das Ergebnis. Während die beiden langjährigen Mathol-Piloten den Honda ins vordere Drittel brachten, fiel der Wagen mit dem Japaner am Steuer zurück. "Neue Piloten müssen erst ihre Erfahrungen sammeln und werden dann in der Regel kontinuierlich schneller", meinte Matthias Holle. Er zollte Doc Chris und Sebastian Schäfer seinen Respekt, da sie zugunsten eines neuen Teamkollegen auf ein besseres Ergebnis verzichtet hatten.

"Jetzt werden wir unseren Erfolg erst mal gebührend feiern", meinte Matthias Holle nach dem Rennen. Sein Fahrerduo Weber/Bermes rangierte am Ende sogar auf Platz 21 der Punktetabelle. "Ein tolles Ergebnis, auf das wir im kommenden Jahr aufbauen wollen", so Holle, "Wir freuen uns auf die VLN 2011 mit möglichst vielen Gegnern in der SP10."