Ein typisches Superspeedway-Rennen sahen über 140.000 Zuschauer in Talladega. Drei Szenen sorgten für einen ungewöhnlichen Rennverlauf, sowie für einen Überraschungssieger. Zweimal gab es einen "Big One", der viele Favoriten aus dem Rennen warf - und der Höhepunkt war ein Zweikampf um den Sieg in der letzten Kurve.
Runde 7: Der erste Massencrash
Bereits in Runde sieben gab es den ersten "Big One", der durch Matt Kenseth und Jeff Gordon ausgelöst wurde. Neun Teams hatten danach gewaltige Reparaturarbeiten zu verrichten. Auch den Sieger des letzten Rennens traf es gewaltig und Mark Martin wurde als Letzter gewertet. Für Jamie McMurray, Scott Riggs, David Gilliland und Clint Bowyer war das Rennen ebenfalls vorbei. Jeff Gordon fuhr mit Kevin Harvick wieder aus der Garage und beide Fahrer lieferten sich mit gewaltigem Rundenrückstand einen Kampf um Rang 37. Der Chevrolet von Gordon war in einem "Nostalgie-Weiß" an den Start gegangen und fuhr nun in einem schwarzen "Tape-Outfit" um den Kurs, um die Führung in der Meisterschaft zu verteidigen. Der Wagen hielt, die Führung nicht.
Zur Rennhalbzeit in Runde 94 hatten Kyle Busch, Martin Truex Junior, Dale Earnhardt Junior, Denny Hamlin und der Polesitter Juan Pablo Montoya die meisten Führungsrunden absolviert. Später gesellte sich noch Kurt Busch dazu, und Rookie Joey Logano machte ebenfalls einen guten Eindruck. Doch in Talladega kommt es meistens anders als erwartet - so auch in diesem Rennen, als es in Runde 180 den zweiten "Big One" gab, der die neunte Gelbphase bedeutete.
Runde 180: Der zweite Massencrash
Hamlin und Montoya berührten sich und acht weitere Fahrer waren anschließend in dem Crash involviert. Das prominenteste Opfer war Titelverteidiger Jimmie Johnson. Vier Runden vor Ende des Rennens gab es den letzten Restart. Ryan Newman führte vor Earnhardt, Kurt Busch und Jeff Burton. Newman und Earnhardt setzten sich sofort ab. Plötzlich gab es eine dritte Reihe und Brad Keselowski schob von Rang elf aus kommend Carl Edwards vor sich her. Die beiden bildeten einen Zwei-Wagen-Zug, der auf über 200 Meilen beschleunigen konnte. In der letzten Runde flogen die beiden Fahrer, während die weiße Fahne geschwenkt wurde, auf der Ziellinie an Newman und Earnhardt vorbei. Nun war Keselowski in der besseren Position. Vor der letzten Kurve versuchte Edwards zu blockieren. Keselowski berührte darauf den Roush-Fahrer und Edwards Wagen stellte sich quer, hob ab, flog in die Fangzäune, landete zunächst auf Newmans Dach und nach mehreren Überschlägen wieder auf allen vier Rädern. Edwards stieg aus dem Wrack und lief die letzten Meter unter dem Beifall der Zuschauer über die Ziellinie.
Ziel: Einer kam zu Fuß
Keselowski gewann damit sein erstes Rennen im Sprint Cup. Für den 25-jährigen war es erst das dritte Rennen der Saison und das fünfte Rennen in seiner Karriere. Der Sieg war einer der größten Überraschungen der letzten Jahre und beendete die Siegesserie der Hendrick-Fahrer, obwohl Keselowski ein "halber" Hendrick-Pilot ist. Nur an diesem Wochenende war er für Phoenix-Racing unterwegs. Rang zwei belegte Earnhardt vor Newman, Marcos Ambrose und Rookie Scott Speed. Auch für diese Fahrer war es das beste Saisonergebnis. Carl Edwards Sprint über die Ziellinie bedeutete Rang 24. Kurt Busch übernahm durch seinen sechsten Platz die Führung in der Meisterschaft. Jeff Burton schaffte das Kunststück, drei Runden Rückstand aufzuholen, und als Zehnter durchs Ziel zu fahren.
Ergebnis: Aaron's 499
1. Brad Keselowski (Chevrolet), 190/5 Punkte
2. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Ryan Newman (Chevrolet), 170/5 Punkte
4. Marcos Ambrose (Toyota), 160/0 Punkte
5. Scott Speed (Toyota), 160/5 Punkte
6. Kurt Busch (Dodge), 155/5 Punkte
7. Greg Biffle (Ford), 151/5 Punkte
8. Brian Vickers (Toyota), 147/5 Punkte
9. Joey Logano (Toyota), 143/5 Punkte
10. Jeff Burton (Chevrolet), 139/5 Punkte
Gesamtstand: Rennen 9/36
1. (+2) Kurt Busch, 1.299 Punkte
2. (-1) Jeff Gordon, -5 Punkte (Rückstand)
3. (-1) Jimmie Johnson, -64 Punkte
4. (0) Tony Stewart, -67 Punkte
5. (0) Denny Hamlin, -106 Punkte
6. (+1) Kyle Busch, -175 Punkte
7. (+1) Carl Edwards, -180 Punkte
8. (-2) Clint Bowyer, -201 Punkte
9. (+2) Jeff Burton, -207 Punkte
10. (+4) Greg Biffle, -218 Punkte
11. (-2) David Reutimann, -222 Punkte
12. (0) Matt Kenseth, -236 Punkte
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