Durch den wetterbedingten Ausfall der Qualifikation gab es eine Startaufstellung wie aus dem Bilderbuch. Die Startplätze wurden nach den Owner-Points vergeben und die Reihenfolge war auf den ersten 30 Positionen identisch mit dem Gesamtstand der Meisterschaft. Damit standen alle vermeintlichen Favoriten in den ersten Startreihen.

Duell 1: Jeff Gordon gegen Denny Hamlin

Duell 1: Jeff Gordon gegen Denny Hamlin, Foto: NASCAR
Duell 1: Jeff Gordon gegen Denny Hamlin, Foto: NASCAR

Jeff Gordon führte das Feld nach dem Start in die erste Runde. Beste Voraussetzungen also für den Ex-Champion, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren und seine Negativ-Bilanz von 46 erfolglosen Rennen zu beenden. Nach 100 von 500 Runden führte Gordon das Feld souverän an und der achte Erfolg auf dieser Strecke schien möglich. In Runde 106 tauchte zum ersten Mal der schwarze Toyota von Denny Hamlin in seinem Rückspiegel auf. Genau 50 Runden später zog Hamlin an dem Chevrolet von Gordon vorbei. Danach entwickelte sich ein schöner Zweikampf den beiden Piloten. Hamlin führte fast die ganze Zeit, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen oder Gelbphasen beendeten seinen Run. Titelverteidiger Jimmie Johnson überholte in der Zwischenzeit einen Gegner nach dem anderen und lag in Lauerstellung auf Position drei.

Die achte Caution in Runde 428 brachte die Fahrzeuge zum letzten notwendigen Service an die Boxen. Wieder einmal zeigte das Team von Crew Chief Chad Knaus seine Klasse und schickte Johnson als Leader wieder auf die Strecke. Die neue Reihenfolge hieß: Johnson vor Hamlin, Tony Stewart, Clint Bowyer und Jeff Gordon, der drei Plätze in der Boxengasse verlor. Nach der zehnten Gelbphase in Runde 447 konnte Hamlin nach dem Restart die Führung zurückerobern. Hamlin fuhr sofort die schnellste Rennrunde und behielt auch nach den beiden nächsten Unterbrechungen den knappen Vorsprung vor Johnson.

Duell 2: Denny Hamlin gegen Jimmie Johnson

Duell 2: Denny Hamlin gegen Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Duell 2: Denny Hamlin gegen Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

Runde 484 brachte die Entscheidung: Hamlin fuhr in Kurve drei nicht auf der untersten Linie und Johnson stach sofort in die Lücke. Die Fahrzeuge berührten sich, und für einen Moment sah es so aus, als sollten beide Fahrer ihr Arbeitsgerät verlieren. Beide bewiesen eine unglaubliche Fahrzeugbeherrschung und Johnson übernahm die Führung. Hamlin war mit allen vier Rädern nicht mehr auf dem Betonteil der Strecke und war beim anschließenden Beschleunigungsduell chancenlos.

Rick Hendrick konnte es nicht glauben, Foto: NASCAR
Rick Hendrick konnte es nicht glauben, Foto: NASCAR

Damit gewann Johnson auf dem Martinsville Speedway das fünfte Mal in den letzten sechs Rennen. Nur Hamlin konnte ihn vor genau einem Jahr schlagen. Gleichzeitig war es der erste Saisonsieg für den Titelverteidiger, der langsam Probleme mit seinem Trophäen-Schrank bekommt. Es war sein 41. Sieg im Sprint-Cup und seine sechste "Grandfather-Clock", die es hier als überdimensionalen Preis zweimal im Jahr gibt. Teamchef Rick Hendrick konnte sein Glück kaum fassen: Vor genau 25 Jahren holte ausgerechnet auf dieser Strecke Geoffrey Bodine den ersten Sieg für seinen Rennstall. Damit können die Jubiläumsfeiern im Hause Hendrick verlängert werden.

Die weiteren Platzierungen in der Top 10 entsprachen dem Rennverlauf. Tony Stewart fuhr besonnen auf den dritten Rang, und hält sich zur Überraschung aller Experten aus allen gefährlichen Situationen heraus. Als Teambesitzer vermeidet er urplötzlich jegliche Beule an seinem Fahrzeug und erreichte sein bestes Saisonresultat. Jeff Gordon muss nach den vierten Rang weiter auf einen Sieg warten, baute aber seinen Vorsprung im Gesamtstand weiter aus, da er Clint Bowyer noch in der letzten Runde anfangen konnte. Hinter Bowyer wurde Stewarts Teamkollege Ryan Newman Fünfter. Die nächsten beiden Plätze gingen an die Teamkollegen Mark Martin und Dale Earnhardt Junior, damit waren alle vier Hendrick-Piloten auf den ersten acht Plätzen zu finden. Bis auf Hamlins Toyota war Martinsville klar in Chevrolet-Händen.

Ein sensationelles Rennen bot Juan Pablo Montoya, der trotz Rundenrückstand noch von Position 32 bis auf Rang zwölf vorfahren konnte. Nach den letzten beiden Short-Track-Rennen gibt es auch einige Verlierer, wie Matt Kenseth, Carl Edwards und Greg Biffle aus dem Roush-Team.

Ergebnis: Goody's Fast Pain Relief 500

1. Jimmie Johnson (Chevrolet) 190/5 Punkte
2. Denny Hamlin (Toyota) 180/10 Punkte
3. Tony Stewart (Chevrolet) 165/0 Punkte
4. Jeff Gordon (Chevrolet) 165/5 Punkte
5. Clint Bowyer (Chevrolet) 155/0 Punkte
6. Ryan Newman (Chevrolet) 150/0 Punkte
7. Mark Martin (Chevrolet) 146/0 Punkte
8. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) 142/0 Punkte
9. A.J. Allmendinger (Dodge) 138/0 Punkte
10. Jamie McMurray (Ford) 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 6/36

1. (+0) Jeff Gordon, 959 Punkte
2. (+1) Clint Bowyer, -89 Punkte
3. (-1) Kurt Busch, -132 Punkte
4. (+5) Jimmie Johnson, -142 Punkte
5. (+3) Denny Hamlin, -148 Punkte
6. (-2) Kyle Busch, -159 Punkte
7. (+0) Tony Stewart, -161 Punkte
8. (-3) Carl Edwards, -209 Punkte
9. (-3) Kasey Kahne, -214 Punkte
10. (+2) Kevin Harvick, -245 Punkte
11. (+0) David Reutimann, -249 Punkte
12. (-2) Matt Kenseth, -255 Punkte