Das achte von insgesamt zehn Playoff-Rennen um den NASCAR-Titel 2020 gewann nach 334 Runden Kyle Busch auf dem Texas Motor Speedway. Das 34. Rennen der laufenden Saison auf dem 1,5 Meilen langen Quad-Oval, war gleichzeitig das zweite von drei Rennen der 'Round of 8'. Das Rennen wurde von Sonntag auf Montag, Dienstag und schließlich auf Mittwoch wetterbedingt verschoben. Für Kyle Busch war es der vierte Erfolg in Fort Worth und der 57. Sieg in seiner Karriere. Der Gibbs-Pilot hatte zuvor auch die zweite Stage gewonnen. Die erste Stage-Wertung ging an Clint Bowyer. Der erste Saisonsieg kam allerdings zu spät für den bereits aus den Playoffs ausgeschiedenen Titelverteidiger. In Martinsville werden noch drei Fahrer für das Finale ermittelt. Nur Kansas-Sieger Joey Logano steht als Finalist vorzeitig fest.

Polesetter Kevin Harvick (#4) beim Start zum 34. Saisonrennen, Foto: NASCAR
Polesetter Kevin Harvick (#4) beim Start zum 34. Saisonrennen, Foto: NASCAR

Vor dem Start: Drei Finalisten werden gesucht

Für das 34. Saisonrennen wurden 40 Fahrer von den Teams für das zweite Playoff-Rennen 2020 der 'Round of 8' auf dem Texas Motor Speedway gemeldet. Ab dem ersten Playoff-Rennen wurde das Verfahren etwas modifiziert, um die Startaufstellungen festzulegen. Die Playoff-Autos werden grundsätzlich auf den obersten Startpositionen gesetzt. Im letzten Rennen belegen dann die vier Finalisten die ersten beiden Startreihen.

Die ersten vier Startreihen bestehen damit nur aus den verbliebenen acht Playoff-Fahrern, die um die Meisterschaft 2020 fahren. Insgesamt zum sechsten Mal steht Kevin Harvick im Stewart-Haas-Ford auf Pole Position. Daneben startet nach dem Kansas-Sieg der erste qualifizierte Finalist Logano im Penske-Ford. Sein Teamkollege Brad Keselowski folgt auf Startplatz drei. Nach den drei Ford-Piloten folgt Chase Elliott im Hendrick-Chevrolet vor seinem Teamkollegen Alex Bowman. Erst auf Startplatz sechs steht der bestplatzierte Toyota-Fahrer Martin Truex Junior. Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin beginnt auf Position sieben vor Kurt Busch. Aus den ersten sieben Reihen starten 14 der 16 zuvor qualifizierten Playoff-Teilnehmer. Höchstplatzierter Rookie ist danach Christopher Bell auf Startplatz 15.

Start/Stage 1 (Sonntag): Playoff-Fahrer Truex doppelt bestraft

Playoff-Fahrer Truex, Chad Finchum, Garrett Smithley, Timmy Hill und Daniel Suarez verloren nach der technischen Inspektion ihren Startplatz und mussten von hinten starten. Außerdem verlor Truex 20 Meisterschaftspunkte und seinen Crew Chief für das Rennen. Truex fehlen damit 51 Punkte auf den vierten und letzten Platz für die Finalteilnahme. Beim Start war es stark bewölkt und Nebel beeinträchtigte die Sicht.

Polesetter Harvick gewann den Start vor Keselowski und Bowman. In der fünften Runde gab es bereits die erste Gelbphase durch Chris Buescher, der einen Mauerkontakt hatte. Mit einigen Regentropfen erfolgte der Restart mit Leader Harvick. In Runde 21 demolierte J.J. Yeley seinen Chevy gewaltig. Es gab dadurch die vorgezogene Competition Caution. Truex hatte zu diesem Zeitpunkt die Top-20 erreicht. Es gab Boxenstopps. Harvick kam mit zwei frischen Reifen wieder auf die Strecke. Bowman war Zweiter ohne Reifenwechsel, gefolgt von Hamlin, Matt DiBenedetto und Logano, die ebenfalls zwei neue Goodyear mitgenommen hatten.

Start (Sonntag) Rückschläge für Hamlin und Harvick - Rot wegen Regen

Hamlin fiel nach dem Start mit Reifenschaden weit zurück und Harvick musste nach Mauerkontakt seine Crew aufsuchen. Nach 38 Runden lag Hamlin auf Position 28 und Harvick mit einer Runde Rückstand auf Rang 38. Nach 45 Runden gab es Gelb wegen einigen Regentropfen. Es folgten Boxenstopps und anschließend etliche Runden hinter dem Pace Car. Bowyer war der neuer Leader vor Jimmie Johnson, Erik Jones, Logano und Truex. Harvick lag wieder in der Führungsrunde. In Runde 52 gab es Rot und die Autos parkten in der Boxengasse.

Clint Bowyer (#14) führte vor dem Abbruch das Rennen an, Foto: NASCAR
Clint Bowyer (#14) führte vor dem Abbruch das Rennen an, Foto: NASCAR

Stage 1 (Sonntag): Nach einer unnötigen Wartezeit von vier Stunden kam endlich die Verlegung auf Montag

Nach 60 Minuten stellten die Jet-Dryer ihre Arbeit ein, weil ein erneuter Regenschauer auf die Strecke prasselte. Nach einer Rennunterbrechung von insgesamt vier Stunden wurde das Rennen auf den nächsten Tag um 09:00 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr MEZ verlegt). Erneut bewiesen die NASCAR-Verantwortlichen, dass sie nicht in der Lage sind, ein Wetterradar zu lesen. Wenn Verantwortliche in einem biblischen Alter wie die Präsidentschaftskandidaten sind, ist so ein Blödsinn auch kein Wunder.

Stage 1 (Montag): Restart am Montag nur mit den Air Titan Jet Dryern

Der vorgesehene neue Rennstart musste wegen erneutem Dauerregen verschoben werden. Nach einer unglaublichen Wartezeit von acht Stunden wurde das Rennen auf Dienstag (17:00 Uhr MEZ) verlegt. Bisher gab es erst ein Rennen an einem Dienstag. Das war im September 2011 in Atlanta.

Die Jet-Dryer kämpften gegen den Dauerregen, Foto: NASCAR
Die Jet-Dryer kämpften gegen den Dauerregen, Foto: NASCAR

Stage 1 (Dienstag): Restart am Dienstag erneut gescheitert

Auch am Dienstag regnete es über dem Oval. Zur Startzeit sah man nur die Air Titan Jet Dryer auf der Strecke. Damit das Rennen gewertet werden kann, müssen mindestens 167 von 334 Runden absolviert werden. Nach einer Wartezeit von fast sieben Stunden gab es um 23:40 Uhr MEZ die erste Nachricht von NASCAR über einen geplanten Restart gegen 01:30 Uhr MEZ. Um 00:44 Uhr MEZ sorgte der nächste Regenschauer für den gefühlten 100. Einsatz der Air Titan Jet Dryer. Um 00:52 Uhr warf NASACR das nasse Handtuch: Vierter Startversuch am Mittwoch um 20:00 Uhr MEZ. Insgesamt mussten Fahrer, die Crews sowie die Zuschauer auf den Tribünen und am Fernseher 19 Stunden vergeblich auf eine Fortsetzung des Rennens warten. Außer den Verlegungen auf den nächsten Tag, gab es nur eine einzige informative Meldung seitens NASCAR. Lächerlich!

Air Titan Jet-Dryer waren auch am Mittwoch unterwegs, Foto: NASCAR
Air Titan Jet-Dryer waren auch am Mittwoch unterwegs, Foto: NASCAR

Stage 1 (Mittwoch): Erneute Startverzögerung am Mittwoch und eine sensationelle Meldung

Der Mittwoch begann mit Regenschauern und einem Sensations-Comeback in 2021. Kyle Larson fährt ab der nächsten Saison für Hendrick Motorsports mit der #5. Man kann inzwischen neue Caps kaufen: 'Make TMS dry again'. NASCAR verschob den Start um zwei Stunden auf 22:00 Uhr MEZ.

Nach über 21 Stunden Air-Titan-Rain-Racing konnte das 34. Saisonrennen endlich fortgesetzt werden. Nach einigen Runden hinter dem Pace Car erfolgte um 22:11 Uhr MEZ der Restart mit Leader Clint Bowyer. Harvick hatte nach Reparaturarbeiten eine Runde Rückstand. In Runde 59 gab es die erste Gelbphase am Mittwoch und die vierte Caution des Rennens. Matt Kenseth verlor sein Auto und Bubba Wallace konnte nicht ausweichen. Hamlin und Aric Almirola waren ebenfalls involviert. Harvick freute sich über den 'Lucky Dog'. Hamlin und weitere Piloten ab Rang 17 machten einen Boxenstopp.

Stage 1 (Mittwoch): Bowyer gewinnt Stage 1 nach 105 Runden

Erneut gewann Bowyer den Restart knapp vor Truex, Jones und Logano. Kurz darauf gab es die fünfte Caution wegen Debris. Danach hatte Truex beim Restart knapp die Nase vorne, doch Bowyer setzte erfolgreich einen Konter. Nach 105 Runden gewann Bowyer zum vierten Mal eine Stage in diesem Jahr. Zweiter wurde Truex vor Jones, Blaney, Jimmie Johnson, William Byron, Elliott, Logano, Austin Dillon und dem Zehnten DiBenedetto.

Stage 2 (Mittwoch): Dritter Stage-Sieg für Kyle Busch nach 210 Runden

In der ersten Conclusion Caution zwischen den Stages folgten Boxenstopps. Bowman hatte nur getankt und kam als erster Fahrer wieder auf die Strecke. Zweiter war Bowyer vor Truex mit vier neuen Goodyear. Bowyer verlor anschließend einige Positionen. Blaney war neuer Zweiter vor Johnson. Während Harvick die Top-10 erreichte, hatte Hamlin Probleme in die Top-20 zu fahren. In Runde 135 flog Joey Gase dank Hecktreffer von Byron ab. Das Pace Car rückte zur siebten Caution auf das Oval. Blaney, Truex, Austin Dillon, Elliott und Bowyer bildeten die neue Top-5 nach den Boxenstopps. Blaney gewann den Restart vor Truex.

Truex sorgte für den elften Führungswechsel in Runde 156. Harvick eröffnete wegen Vibrationen in Runde 177 die Boxenstopps unter Grün, während Truex einen Vorsprung von fast zwei Sekunden herausgefahren hatte. Die nächsten Boxenstopps gab es ab Runde 195. Als Truex zum Service fuhr, ging Kyle Busch in Führung. Nach 210 Runden gewann Kyle Busch zum dritten Mal eine Stage. Zweiter wurde Teamkollege Truex vor Bowman, Keselowski, Blaney, Bell, Austin Dillon, Bowyer, Ricky Stenhouse Junior und Harvick.

Stage 3 (Mittwoch): Die acht Playoff-Fahrer kämpften um jeden Punkt

Nach den Boxenstopps in der zweiten Conclusion Caution folgte die finale Stage über 124 Runden. Kyle Busch, Bowyer, Logano, DiBenedetto und Hamlin blieben auf der Strecke und führten vor dem frischbereiften Truex sowie Bowman, Byron und Blaney. Der Ex-Champion und Bowyer kämpften nach dem Restart um Platz eins. Kyle Busch setzte sich nach einigen Runden durch. Die beiden Führenden fuhren einen deutlichen Vorsprung heraus. Hamlin verlor mit seinem beschädigten Toyota erneut viele Positionen und damit eine Top-10-Platzierung.

In Runde 257 bog Bowyer zum Service ab, weil sein Tank leer war. Elf Runden später fuhr Kyle Busch in die Boxengasse. Nach 280 Runden führte wieder Kyle Busch knapp vor Bowyer. Truex war Dritter vor seinem zukünftigen Teamkollegen Bell. Beide Fahrer hatten fast sechs Sekunden Rückstand. Dem Fünften Blaney fehlten weitere fünf Sekunden. Johnson stand qualmend in seiner Box. Dann ging Bowyer in Führung. 25 Runden vor Rennende verringerten sich plötzlich die Abstände zwischen den Top-4-Fahrern. Bowyer machte zwei Runden später einen Boxenstopp. Jetzt führte Kyle Busch mit einer Sekunde vor Truex.

Kyle Busch führt vor Martin Truex Junior, Foto: NASCAR
Kyle Busch führt vor Martin Truex Junior, Foto: NASCAR

Stage 3/Ziel (Mittwoch): Kyle Busch gewinnt zweites Rennen der 'Round of 8'

Reicht der Sprit bei Kyle Busch? Harvick wurde in Runde 325 von Kyle Busch überrundet. Truex lag nur noch eine halbe Sekunde zurück. Dann wurde der Abstand wieder größer. Nach 334 Runden hatte der entthronte Champion Kyle Busch seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Teamkollege Truex wurde Zweiter vor Bell, Blaney, Bowman, Keselowski, Kurt Busch, DiBenedetto, Hamlin und dem Zehnten Logano.

Offizielle Ergebnisse kommen am Montag/Dienstag und/oder Donnerstag/Freitag