Einen glücklichen Sieg feierte Jimmie Johnson auf dem Dover International Speedway. Kurz vor Rennende gab es die 15. Gelbphase und der 13. Saisonlauf ging in die Overtime. Kyle Larson, der zuvor nach 241 Führungsrunden klar in Führung lag, verlor den Restart gegen Titelverteidiger Johnson. Gerade als die Overtime-Line von Johnson als Erster überquert wurde, gab es einen 'Big One' und Johnson fuhr unter Gelb als Sieger über die Ziellinie. Es war der dritte Saisonsieg für Johnson und der elfte Erfolg in Dover, sowie der 83. Karriere-Sieg. Mit dem 83. Sieg hat Johnson mit Cale Yarborough in der ewigen Bestenliste gleichgezogen und liegt damit an sechster Position. Zum zweiten Mal in dieser Saison konnte Johnson vom letzten Startplatz aus gewinnen. Platz drei ging an Martin Truex Junior, der zuvor beide Stage-Wertungen gewinnen konnte. Damit beendete Truex acht von insgesamt 28 Stages siegreich.

Vor dem Start

The Monster vor dem Dover International Speedway, Foto: NASCAR
The Monster vor dem Dover International Speedway, Foto: NASCAR

Kyle Busch ist bereits der neunte Polesetter in dieser Saison. Der Gibbs-Pilot startet in Dover und in dieser Saison zum ersten Mal von der Pole Position. Truex, der das letzte Rennen im Oktober 2016 gewann, geht ebenfalls aus der ersten Reihe in das 13. Saisonrennen. Auf Startplatz drei steht der schnellste Rookie Daniel Suarez, der sein bestes Qualifying in seiner ersten Cup-Saison zeigte. Matt Kenseth, der vor zwölf Monaten auf der Beton-Piste siegte, startet von Rang vier. Der fünftplatzierte Larson war im ersten und letzten Training der schnellste Fahrer. Der zehnfache Dover-Rekordsieger Johnson beginnt das Rennen über 400 Runden von Position 14.

Die Renndistanz von 400 Runden ist in drei Stages über 120, 120 und finalen 160 Runden unterteilt. Bisher wurde 13 von 94 Rennen in Dover von der Pole Position gewonnen, zuletzt von Johnson in der Saison 2010. Die Rekordzahl von 29 Führungswechseln gab es in den Jahren 1980 und 1986. Die meisten Rennunterbrechungen mit 16 Gelbphasen datieren aus der Saison 1993. Kenseth, Kurt Busch und David Ragan starteten in Dover ihre Cup-Karriere. Truex holte 2007 auf dieser Strecke seinen ersten Karriere-Sieg.

Start/Stage 1: Truex gewinnt turbulente Stage 1

Der Start zum 13. Saisonlauf, Foto: NASCAR
Der Start zum 13. Saisonlauf, Foto: NASCAR

Ausgerechnet Rekordsieger Johnson musste wegen Getriebewechsel von hinten starten. Nach dem Start behielt Kyle Busch die Führung vor Truex. Bereits in Runde 15 nahm der Leader die ersten Überrundungen vor. Eine Runde später gab es die erste Gelbphase nach Dreher durch den Debütanten Ryan Sieg. Bei den Boxenstopps fuhr Kyle Busch zu früh los und verlor seinen hinteren linken Reifen. Ricky Stenhouse Junior war auf der Strecke geblieben und führte vor Truex. Dritter war Joey Logano, der nur zwei frische Reifen mitnahm und 17 Positionen gewonnen hatte, während Kyle Busch eine Aufholjagd von Platz 37 beginnen musste. Sofort nach dem Restart ging Truex in Führung.

Kurt Busch übernahm in Runde 34 den zweiten Platz mit zwei Sekunden Rückstand auf Truex. Nach 46 Runden gab es einen Reifenschaden bei Stenhouse und die zweite Rennunterbrechung. Beim Restart führte Larson mit nur zwei neuen Reifen vor Truex und Kenseth, der ebenfalls nur zwei Reifen gewechselt hatte. Chase Elliott und natürlich Denny Hamlin erhielten eine Strafe und lagen jetzt außerhalb den Top-30. Kurz darauf übernahm Kurt Busch Rang zwei und Johnson tauchte in den Top-10 auf. Wieder sorgte Stenhouse in Runde 61 für Gelb und musste seine Garage aufsuchen. In der Restartrunde 65 verlor Kurt Busch seinen Ford und rauschte in den Markenkollegen Brad Keselowski.

Polesetter Kyle Busch verliert einen Reifen und die Führung nach Boxenstopp, Foto: NASCAR
Polesetter Kyle Busch verliert einen Reifen und die Führung nach Boxenstopp, Foto: NASCAR

Larson führte anschließend knapp vor Truex, Kenseth und Kevin Harvick. Kyle Busch hatte sich wieder bis auf Platz acht vorgekämpft. In Runde 80 endete der rundenlange Zweikampf zwischen Larson und Truex mit dem vierten Führungswechsel. Truex setzte sich danach sofort ab. Larson verlor zwei weitere Plätze an Harvick und Johnson. Er war von dem Bump-and-Run-Manöver von Truex nicht begeistert. Mit Kurt Busch sorgte zum zweiten Mal ein Wiederholungtäter für die fünfte Caution, weil sein Reifen explodierte. Die drei Führenden und sechs weitere Fahrer ohne Boxenstopp führten nun vor Austin Dillon und Kenseth. Mit defektem Öltank war Clint Bowyer in seiner Garage gelandet.

Truex und Harvick konnte sich nach dem Restart leicht absetzen. Kenseth und Larson schossen mit frischen Reifen schnell Richtung Spitzengruppe. Die turbulente erste Stage endete nach 120 Runden mit dem siebten Stage-Sieg für Truex bei seinem Heimspiel. Mit über einer Sekunde Rückstand wurde Larson Zweiter vor Harvick, Kenseth, Johnson, Kasey Kahne, Ryan Blaney, Rookie Erik Jones, Kyle Busch und dem Zehnten Suarez.

Stage 2: Truex gewinnt auch Stage 2

Martin Truex Junior holt sich die Stage-Siege Nummer sieben und acht, Foto: NASCAR
Martin Truex Junior holt sich die Stage-Siege Nummer sieben und acht, Foto: NASCAR

Alle Fahrer, die den letzten Boxenstopp absolviert hatten, blieben auf der Strecke. Damit führte Larson beim Start zur zweiten Stage vor Kenseth und Kahne. Truex lag als schnellster Stopper auf Rang zwölf. Nach 140 Runden hatte Larson einen Vorsprung von 3.5 Sekunden herausgefahren. Danica Patrick sorgte nach einem Dreher für die siebte Unterbrechung. Jetzt blieb Michael McDowell auf der Strecke und führte vor Larson, Kenseth, Kyle Busch und Truex. Den Restart in Runde 150 gewann Larson deutlich, während McDowell durchgereicht wurde.

Zehn Runden nach dem Restart hatte Larson schon wieder einen Vorsprung von 2.5 Sekunden vor dem neuen Zweiten Kyle Busch. Nach 43 Runden unter Grün folgte die siebte Caution nach Reifenschaden bei Joey Logano. Nach den Boxenstopps gab es keine Veränderungen in den Top-4. Langsam wurde es knapp mit den acht neuen Reifensätzen, die für Dover zur Verfügung standen. Kyle Busch fiel anschließend bis auf Platz fünf zurück und Truex verfolgte Larson. In Runde 212 zog Truex an Larson vorbei. Kurz darauf musste Larson auch Johnson passieren lassen. Den nächsten Reifenschaden gab es bei Landon Cassill in Runde 217.

Aus der Spitzengruppe machte nur Larson einen Boxenstopp nach der neunten Caution und belegte nun Position 20. Truex war weiterhin der Leader vor Johnson. Innerhalb von zehn Runden konnte Larson bis auf Rang sechs vorfahren. Truex gewann auch die zweite Stage nach 240 Runden mit einer Sekunde Vorsprung vor Johnson, Kenseth, Kyle Busch, Larson, Harvick, Chase Elliott, Blaney, Jones und Kahne. Dann musste Blaney mit Achsenbruch die Garage aufsuchen.

Stage 3: Gelbphasen-Orgie und Overtime durch Reifenschäden

Larson führte das Feld in die letzte Stage über 160 Runden vor Truex und Johnson. Jetzt gab es mit Larson, Johnson und Truex einen Dreikampf um die Spitze. Leichte Kaltverformungen inbegriffen. Kenseth nutzte das aus und übernahm Rang drei vor Truex. Ausnahmsweise wegen Debris folgte die elfte Caution in Runde 264. Nur Ryan Newman machte von den Top-Fahrern einen Boxenstopp. Debütant Ross Chastain lag beim Restart auf einem beachtlichen 16. Platz. Larson und Johnson konnten sich absetzen. Kenseth musste wegen einem Reifenproblem einen Extra-Stopp unter Grün einlegen und erhielt noch eine Durchfahrtsstrafe. In seiner Strafrunde war er allerdings zu schnell und die nächste Strafe war perfekt. Mit zwei Runden Rückstand belegte Kenseth nun Rang 27.

100 Runden vor Rennende führte Larson mit 3.5 Sekunden vor Truex und dem ständig um Balance ringenden Johnson. Vierter war Elliott vor Harvick. Jones musste wegen Reifenschaden einen Extra-Stopp einlegen und verlor seinen Top-10-Platz. Ab Runde 317 gab es die ersten Boxenstopps unter Grün, die einen Rundenrückstand bedeuteten. Johnson war inzwischen bis auf Platz sieben zurückgefallen. Truex holte leicht auf Larson auf und Elliott war neuer Dritter. 75 Runden vor Rennende kam Truex zum Service und Larson eine Runde später.

Rookie Ty Dillon übernimmt die Führung

Rookie Ty Dillon führte 27 Runden das Rennen an, Foto: NASCAR
Rookie Ty Dillon führte 27 Runden das Rennen an, Foto: NASCAR

Johnson blieb überraschend auf der Strecke und führte eine Runde, als die zwölfte Gelbphase in Runde 329 erneut das Feld einbremste. Acht Fahrer waren noch in der Führungsrunde und lagen nach ihren Boxenstopps in Front. Es führte Rookie Ty Dillon nach einem schnellen Service vor Newman, Johnson und Austin Dillon. Fünfter war Larson, Patrick auf Position neun und Truex lag auf Platz elf nach Wave-Around. Ty Dillon konnte die Führung beim Restart verteidigen. In Runde 343 Gab es einen Unfall zwischen Paul Menard und Chris Buescher, die damit ihre Top-10-Position verloren. Truex machte einen erneuten Stopp, da sein Fahrzeug leicht beschädigt war.

Ty Dillon führte weiterhin beim 13. Restart vor Newman und Johnson. Dann griff Larson Newman und Johnson an. Es lagen momentan neun Chevrolet-Fahrer in Front. In Runde 358 war Larson Zweiter und machte Jagd auf Ty Dillon. Nach 27 Führungsrunden musste sich Ty Dillon geschlagen geben und Larson zog davon. Auch Johnson zog vorbei und holte auf Larson auf. Dann kontrollierte Larson wieder das Renngeschehen. Truex lag 20 Runden vor Rennende sieben Sekunden zurück. Truex machte weitere Positionen gut, allerdings vergrößerte sich der Rückstand auf den Leader. Vier Runden vor Rennende überholt Truex Ty Dillon und im gleichen Moment gab es die 14. Gelbphase durch David Ragan, natürlich nach Reifenschaden.

Es ging in die Overtime. Die meisten Fahrer, darunter die führenden fünf Piloten, blieben auf der Strecke. Dale Earnhardt Junior erhielt eine Speeding-Strafe und verlor eine Top-10-Platzierung. Larson wählte die obere Linie beim Restart um Truex nicht hinter sich zu haben. Truex schob Johnson in Front. Nach einer halben Runde gab es einen 'Big One'. Ryan Newman hatte Ty Dillon berührt, der drehte sich und dahinter rumste es gewaltig. Da Johnson die Overtime-Line knapp überquert hatte, wurde das Rennen unter Gelb beendet.

Johnson siegt in der Overtime unter Gelb

Johnson gewinnt sein drittes Saisonrennen mehr als glücklich vor Larson, der zum fünften Mal Zweiter wird. Platz drei ging an Truex vor Newman, Elliott und Rookie Suarez, der mit Platz sechs sein bisher bestes Ergebnis erzielte. Siebter wurde Jamie McMurray vor Hamlin, Harvick und Patrick, die mit Platz zehn ebenfalls ihr bestes Resultat in 2017 erreichte. Pechvogel Ty Dillon wurde auf Rang 14 gewertet.

13. Lauf: 48th Annual AAA 400 Drive for Autism

Dover International Speedway, Dover, DE
Ergebnis: Top-10, 400+6 Runden (Stages: 120/120/160+6)

1. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 55/15 Punkte
2. #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 50/15 Punkte
3. #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 54/20 Punkte
4. #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 33/- Punkte
5. #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 36/4 Punkte
6. #19 Daniel Suarez (Toyota) Joe Gibbs Racing, 32/1 Punkte
7. #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 30/- Punkte
8. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 29/- Punkte
9. #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 41/13 Punkte
10. #10 Danica Patrick (Ford) Stewart-Haas Racing, 27/- Punkte

Gesamtstand Top-16: Rennen 13/36 (Punkte/Bonus Playoffs)

1. (3) #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 3 Siege, 414/15 Punkte
2. (1) #78 Martin Truex Jr. (Toyota) Furniture Row Racing, 2 Siege, 545/18 Punkte
3. (2) #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 2 Siege, 410/12 Punkte
4. (4) #42 Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 1 Sieg, 536/7 Punkte
5. (5) #22 Joey Logano (Ford) Team Penske, 1 Sieg, 348/1* Punkte
6. (6) #17 Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing,1 Sieg, 299/5 Punkte
7. (8) #31 Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 1 Sieg, 299/5 Punkte
8. (7) #41 Kurt Busch (Ford) Stewart-Haas Racing, 1 Sieg, 291/5 Punkte
9. (9) #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing, 1 Sieg, 263/5 Punkte
10. (10) #4 Kevin Harvick (Ford) Stewart-Haas Racing, 429/3 Punkte
11. (11) #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 416/3 Punkte
12. (12) #1 Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing, 415/- Punkte
13. (13) #24 Chase Elliott (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 398/2 Punkte
14. (15) #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 361/2 Punkte
15. (14) #14 Clint Bowyer (Ford) Stewart-Haas Racing, 349/- Punkte
16. (17) #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 327/1 Punkte
*Logano: 5 Siegpunkte in Richmond wurden aberkannt