Fast vier Jahre musste Greg Biffle auf seinen 13. Pole Award warten. Beim Qualifying zum 17. Saisonlauf auf dem Daytona International Speedway war der Roush-Ford-Pilot in den beiden Einzelzeitfahren der schnellste Fahrer und steht beim Nachtrennen auf der Pole Position. Im "World Center of Racing" holte Biffle 2004 seine erste Karriere-Pole und 2003 seinen ersten Karriere-Sieg. Alle vier Gibbs-Toyota-Fahrer landeten in den Top-12. Knapp geschlagen geht Gibbs-Pilot Carl Edwards ebenfalls aus der ersten Reihe in das Rennen über 160 Runden. Neunter wurde Denny Hamlin, der seine Serie im Gibbs-Toyota fortsetzen konnte und zum 17. Mal in Folge die letzte Qualifikationsrunde erreichte.

Vorschau

Zum zweiten Mal in Folge besteht die Starterliste aus mehr als 40 Teams. Damit wird ein Open-Team nach dem Qualifying zum 17. Saisonlauf auf dem Daytona International Speedway die Heimreise antreten müssen. Zum dritten Mal wird Bobby Labonte von GO FAS Racing in dieser Saison auf einem Superspeedway eingesetzt. In Daytona holte der Ex-Champion in der Saison 1998 beide Pole Awards. Ob Patrick Carpentier nach seinem Comeback in Sonoma mit Platz 37 in Watkins Glen erneut fahren wird, steht noch nicht fest.

Reed Sorenson bestreitet sein elftes Qualifying für Premium Motorsports. Er ersetzt Cody Ware, der sich bei seinem Sprint-Cup-Debüt nicht für das Rennen in Sonoma qualifizieren konnte. Front Row Motorsports setzt zum dritten Mal auf einem Superspeedway einem dritten Ford Fusion mit David Gilliland ein. Gilliland konnte 2007 und 2014 ein Qualifying in Daytona gewinnen. Zum Saisonstart konnte er sich allerdings nicht qualifizieren. BK Racing fährt an diesem Wochenende nur mit Matt DiBenedetto. Dylan Lupton beendete in Sonoma sein Debütrennen mit dem zweiten BK-Toyota auf Platz 36 und war damit letzten Fahrer in der Führungsrunde.

Gilliland, Labonte und Jimmie Johnson holten bisher zwei Pole Awards auf dem 2,5 Meilen langen Superspeedway. Danica Patrick, Dale Earnhardt Junior, Chase Elliott, Edwards, Kyle Busch, Kevin Harvick, Paul Menard, Matt Kenseth, Austin Dillon, Tony Stewart, Martin Truex Junior und Biffle standen jeweils einmal auf der Pole Position. Es gab in Daytona schon einige Überraschungen im Qualifying. Dazu gehört auch die Daytona-500-Pole von Rookie Elliott beim Saisonauftakt. Zuletzt gab es zwölf verschiedene Fahrer, die das Qualifying gewinnen konnten.

Heftiger Trainings-Unfall von Kyle Busch nach Reifenschaden, Foto: NASCAR
Heftiger Trainings-Unfall von Kyle Busch nach Reifenschaden, Foto: NASCAR

Training: Rookie Scott überrascht beim Ersatz-Training

Im letzten Jahr fiel das Qualifying aus und auch in dieser Saison spielte das Wetter am Freitag im Sonnenstaat Florida nicht mit. Wegen einigen Blitzen wurde das 55-minütige Training zunächst um fünf Minuten verschoben und nachdem acht Fahrer eine gezeitete Runde absolviert hatten, öffneten die grauen Wolken über dem Daytona International Speedway ihre Schleusen. Das Training musste abgebrochen werden. Ricky Stenhouse Junior hatte zuvor die schnellste Zeit gefahren. Das zweite Training wurde um zwei Stunden nach hinten verlegt und anschließend abgesagt.

Das am Samstag neu angesetzte Training über 45 Minuten gewann Rookie Brian Scott im Petty-Ford. Dillon (Childress-Chevrolet) wurde Zweiter vor Brad Keselowski (Penske-Ford). Mit Wood-Brothers-Pilot Ryan Blaney schaffte ein weiterer Rookie den Sprung in den Top-5. Gilliland, der schon zwei Pole Awards gewinnen konnte, überraschte mit Platz fünf im Front-Row-Ford. Neun Minuten vor Trainingsende beklagte Champion Kyle Busch einen Reifenschaden und landete heftig in der Mauer. Bei den Open-Teams belegte Sorenson den 17. Rang, war aber trotzdem Letzter der fünf Konkurrenten. Sollte das Qualifying ausfallen, wäre der Premium-Pilot nicht startberechtigt.

Denny Hamlin setzte seine unheimliche Serie fort, Foto: NASCAR
Denny Hamlin setzte seine unheimliche Serie fort, Foto: NASCAR

Q1: Biffle Erster vor Keselowski

Das umgekehrte Ergebnis des neu angesetzten Trainings ergab die Startreihenfolge für die erste Runde der zweigeteilten Qualifikation. Jeder Fahrer hatte nur eine Runde im Einzelzeitfahren zur Verfügung um die Top-12 für die zweite Session zu erreichen. Mit 40 Minuten Verspätung wurde das Qualifying gestartet. Gilliland setzte die erste Zeit. Kyle Larson fuhr die erste gute Zeit als fünfter Starter. Als Regan Smith als achter Pilot seine Runde startete, setzte leichter Regen ein und es gab eine kurze Unterbrechung.

Für Harvick reichte es nur zu Rang drei hinter Casey Mears. Dann fuhr Earnhardt mit 191.071 mph in 47.103 Sekunden eine neue schnellste Runde. Truex toppte direkt danach diese Zeit um 0.008 Sekunden. Hamlin war der nächste Leader mit einer neuen deutlichen Verbesserung, wurde aber sofort von Teamkollege Edwards von Rang eins verdrängt. Kyle Busch erreichte in Ersatz-Fahrzeug Rang zwei und wurde danach von Kenseth verdrängt. Damit lagen alle vier Gibbs-Toyota-Fahrer in Führung. Die Zeit vom letzten Pole-Gewinner Elliott reichte nur zu Rang elf.

Sonoma-Sieger Stewart erreichte Platz acht und wurde anschließend von Kasey Kahne, Kurt Busch und Jimmie Johnson geschlagen. Trevor Bayne verdrängte Stewart endgültig aus den Top-12. Dann schoss Biffle mit 46.722 Sekunden und 0.133 Sekunden Vorsprung an allen Gibbs-Fahrern vorbei. Patrick scheiterte auf Rang 17, während Logano und Aric Almirola Larson sowie Earnhardt aus den Top-12 verdrängten. Blaney kam als letzter Open-Fahrer auf die Strecke und belegte Rang acht als bester Rookie. Cole Whitt verpasste dadurch als einziger Fahrer das Starterfeld am Sonntag. Brad Keselowski und Dillon schafften den Sprung in den Top-12. Für Bayne, Almirola und Truex war damit das Qualifying beendet. Hamlin landete auf Platz zwölf und bleibt der einziger Fahrer, der in allen Qualifikationen der laufenden Saison die letzte Runde erreichte.

Pole Award Nummer 13 für Greg Biffle, Foto: NASCAR
Pole Award Nummer 13 für Greg Biffle, Foto: NASCAR

Q2: Biffle holt Daytona-Pole

Um den Pole Award kämpften nun fünf Ford-Teams gegen drei Chevrolet-Fahrer sowie alle vier Gibbs-Toyota-Piloten im "World Center of Racing". Der zwölftplatziere Hamlin musste als erster Fahrer im erneuten Einzelzeitfahren auf die Strecke. Seine Zeit war etwas schneller, als im ersten Durchgang. Kurt Busch war etwas langsamer und auch Blaney scheiterte. Der sechsfache Champion Johnson war schnell unterwegs und übernahm die Führung. Aber Kyle Busch war nochmals 0.043 Sekunden schneller. Die Zeit von Stenhouse reichte zu Platz zwei, während Logano viel zu langsam war.

Kenseths Runde endete auf Rang drei. Dann kam Edwards mit schnellen Zwischenzeiten und schoss auf Rang eins mit der schnellsten Zeit des Tages. Dillon fuhr auf Platz vier und Keselowski verdrängte ihn anschließend. Jetzt kam Biffle als letzter Fahrer auf das Oval. Die erste Zwischenzeit war besser und er konnte das Tempo nicht nur halten, sondern steigern. Mit 192.955 mph in 46.643 Sekunden holte sich der Roush-Pilot die erste Pole Position in dieser Saison. Zuvor hatte mit Platz sechs in Charlotte er nur ein Top-12-Ergebnis erzielt.

Edwards verpasste mit Platz zwei knapp die zweite Pole in Folge. Kyle Busch und Stenhouse bilden die zweite Startreihe. Es folgen Keselowski, Dillon, Kenseth und Johnson. Dauerbrenner Hamlin startet mit Kurt Busch aus der vierten Reihe. Elfter wurde Logano vor Rookie Blaney.

Rückblick

Dale Earnhardt Junior feierte mit seiner Verlobten Amy Reimann den Sieg vor einem Jahr, Foto: NASCAR
Dale Earnhardt Junior feierte mit seiner Verlobten Amy Reimann den Sieg vor einem Jahr, Foto: NASCAR

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 02:05 Uhr MESZ fahren die Piloten nach dem Saisonauftakt zum zweiten Mal auf dem Superspeedway in Daytona ein Restrictor-Plate-Rennen. Es ist der 17. Saisonlauf und gleichzeitig das vierte Nachtrennen der laufenden Saison. Seit 1959 wurde bisher 138 Rennen auf dem Daytona International Speedway ausgetragen. Im ersten Jahr gab es drei Rennen auf dem Highspeed-Oval in Daytona Beach und anschließend bis 1971 folgten sogar vier Austragungen pro Saison. Seit 1972 stehen jeweils ein Rennen über 500 und 400 Meilen fest im Kalender.

Rekordsieger bei den aktiven Fahrern sind Stewart und Earnhardt mit vier Siegen. Earnhardt holte seien vierten Sieg beim letzten Nachtrennen vor einem Jahr. Johnson stand drei Mal in der Victory Lane und Harvick, Kenseth sowie McMurray gewannen zwei Rennen in Daytona. Hamlin gewann zum ersten Mal im Februar 2016 das Daytona 500. Auch bei Newman, Logano, Ragan, Kyle Busch, Aric Almirola, Bayne und Greg Biffle steht ein Sieg in der Statistik.

Stewart, Mears, Kahne, Patrick, und Michael Annett fuhren in Daytona ihr erstes Sprint-Cup-Rennen. Biffle, Harvick, Johnson, Menard, Patrick und Dillon feierten in Florida ihren ersten Pole Award. Bayne, Biffle und Ragan konnten ihren ersten Sieg auf dem Superspeedway verbuchen. In der Saison 2011 gab es die Rekordzahl von 16 Rennunterbrechungen und 74 Führungswechsel. Bisher gab es 26 Polesetter, die anschließen auch einen Sieg feiern konnten. Vier Rennen gingen seit 2008 in die Verlängerung und zwei Rennen mussten wegen Regen vorzeitig beendet werden.

17. Lauf: Coke Zero 400
Daytona International Speedway, Daytona Beach, FL
Qualifying/Startaufstellung (Top-12/Q2)

1. #16 Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, Pole Position, 46.643 Sekunden
2. #19 Carl Edwards (Toyota) Joe Gibbs Racing
3. #18 Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing
4. #17 Ricky Stenhouse Jr. (Ford) Roush Fenway Racing
5. #2 Brad Keselowski (Ford) Team Penske
6. #3 Austin Dillon (Chevrolet) Richard Childress Racing
7. #20 Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing
8. #48 Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports
9. #11 Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing
10. #41 Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing
11. #22 Joey Logano (Ford) Team Penske
12. #21 Ryan Blaney (Ford) Wood Brothers Racing